WM-Splitter – Hestrie Cloete greift Weltrekord an
Eine Galavorstellung lieferte am letzten Tag der Weltmeisterschaft in Paris die südafrikanische Hochspringerin Hestrie Cloete ab. Nicht unbedingt auf der Rechnung hatte man mit Tatyana Tomashova und Djabir Said-Guerni die Sieger auf den Mittelstrecken. Lesen Sie mehr darüber und weitere Disziplinsplitter aus dem "Stade de France"...
Hestrie Cloete bejubelt Gold (Foto: Kiefner)
Hochsprung Frauen – FinaleEinen Weltrekordversuch über 2,10 Meter bekamen die Zuschauer im Rahmen der erfolgreichen Titelverteidigung von Hestrie Cloete geboten. Die Südafrikanerin hatte sich zuvor bereits über 2,06 Meter, was einen neuen Landesrekord bedeutete, geschwungen. Beeindruckend war vor allem ihre makellose Serie bis dahin. Alle Höhen überquerte sie im ersten Versuch. Etwas mehr Mühe hatte die schwedische Europameisterin Kajsa Bergqvist, der nur Bronze blieb. Wie Silbermedaillengewinnerin Marina Kuptsova (Russland) trug sie sich mit 2,00 Metern in die Ergebnisliste ein.
800 Meter Männer – Finale
Der Russe Yuri Borzakovsky zog diesmal den Spurt viel früher als gewohnt an. Bereits nach 600 Metern stürmte er couragiert nach vorne und fand dann auf der Zielgeraden im Algerier Djabir Said-Guerni seinen Meister. Der Olympia-Dritte kämpfte den Osteuropäer in 1:44,81 Minuten auf der Zielgerade um drei Hundertstel nieder. Bronze ging an den Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi (1:44,90 min). Mit diesem Ergebnis bestätigte sich die Einschätzung der Experten, die viele Kandidaten für die Medaillen in ihren Blöcken notiert hatten und ein offenes Rennen erwarteten.
1.500 Meter Frauen – Finale
Mit einem Überraschungserfolg der Russin Tatyana Tomashova, die in 3:58,52 Minuten in der Schlussphase die türkische Europameisterin Süreyya Ayhan (3:59,04 min) niederrang, endete diese Laufentscheidung. Die Britin Hayley Tullett schaffte mit einem neuen Hausrekord, sie blieb fünf Hundertstel unter der Vier-Minuten-Grenze, dahinter den Sprung auf das Podest. Nach zwei Runden verlor dagegen die slowenische 800-Meter-Europameisterin Jolanda Ceplak den Anschluss. Sie kam in 4:14,18 Minuten als Letzte abgeschlagen ins Ziel. Zuvor hatte sie auf ihren Start auf ihrer Paradestrecke wegen Achillessehnenproblemen verzichtet.
5.000 Meter Männer – Finale
Mit Kenenisa Bekele (10.000m) und Hicham El Guerrouj (1.500m) bewarben sich zwei bereits frischgebackene Weltmeister um ihren zweiten Titel. Der junge Äthiopier suchte bei den "inoffiziellen Afrikameisterschaften" selbstbewusst sein Heil in der Offensive. Erst nach 3.000 Metern gab er die Führung erstmals ab. Danach ging es hin und her. Zwei Runden vor Schluss übernahm Hicham El Guerrouj die Initiative. Doch auf den letzten hundert Metern stürmte der Kenianer Eliud Kipchoge an ihn heran, vorbei und holte sich in 12:52,79 Minuten den Titel. Hicham El Guerrouj (12:52,83 min) war der geschlagene Zweite, hatte aber ebenso wie Kenenisa Bekele (12:53,12 min) eine weitere Medaille erobert und war damit zufrieden.
4x100 Meter Männer – Finale
Ohne Tim Montgomery (abgereist), ohne Maurice Greene (angeschlagen), ohne Jon Drummond (von der WM ausgeschlossen). Für die US-Sprinter kein Problem! In der Formation John Capel, Bernard Williams, Darvis Patton und Joshua J. Johnson holten sie Gold in der Sprintstaffel. Mit einer Zeit von 38,06 Sekunden setzten sie sich gegen die Briten um zwei Hunderstel durch. Den Sieg brachte am Ende die starke Gerade von Joshua J. Johnson gegen Europameister Dwain Chambers, der dachte, es hätte noch gereicht. Auf Tuchfühlung waren auch noch die stark auftrumpfenden Brasilianer, denen nach 38,26 schnellen Sekunden Bronze gehörte.
4x400 Meter Männer – Finale
Ein neuer Landesrekord Frankreichs (2:58,96 min) reichte nicht zum totalen Triumph der Viertelmeiler beim Finale der WM. Marc Raquil, berüchtigt für sein unwiderstehliches Finish, konnte den Einzel-Weltmeister Jerome Young nicht mehr überlaufen. Die US-Staffel, bei der auch die Ersatzleute nach dem Zielleinlauf überglücklich nach unten stürmten, gewann in 2:58,88 Minuten. In dem Kampf um die Medaillen mussten sich die Jamaikaner (2:59,60 min) mit Platz drei zufrieden geben.