Charles Friedek - "Athen ist reine Kopfsache"
Seinem Auftritt galt die Aufmerksamkeit der Zuschauer in der ersten Stunde der Deutschen Hallenmeisterschaften. Als der Leverkusener Dreisprung-Ex-Weltmeister Charles Friedek am Samstag nach dem mit 16,70 Metern gewonnen Wettkampf den Innenraum verließ und sich zu seinem Trainer Bernd Knut begab, wurde das Gespann plötzlich nicht nur von einer Traube Autogrammjäger, sondern zugleich auch einem Dutzend Journalisten umrahmt: "War das jetzt enttäuschend, dass Sie die Norm von 16,80 Metern verpasst haben?" wollten die kritischen Reporter von Friedek immer wieder wissen.
Charles Friedek ist optimistisch in Sachen Olympia. (Foto: Kiefner)
Bernd Knut wunderte sich: "Wir sind bei einer DM. Heute ging es in erster Linie ums Gewinnen. Nicht, dass wir uns deshalb am Ende noch entschuldigen müssen."Gleichzeitig erklärte Charles Friedek seine Gefühlslage: "Es sieht so aus, als ob ich jetzt wohl nicht nach Budapest fahre. Bislang habe ich in dieser Saison erst einen guten Wettkampf gemacht; Anfang Februar mit 16,78 Metern in Göteborg. Am vergangenen Wochenende, als es zwei weitere Chancen gab, bin ich leider krank geworden. Die Folge waren zwei Desaster." Eine Grippe hatte den 32-Jährigen beim Hallen-Europacup und beim Meeting in Karlsruhe lahm gelegt.
Schritt nach vorn gemacht
Nach einem verkorksten Jahr 2003 ohne Meistertitel und ohne WM-Start versuchte Friedek in der Hallensaison "wieder anzufangen, dass Springen von großen Weiten zu erlernen. Ich weiß, dass ich es noch kann, nur nicht, wie ich es abrufen muss." Doch trotzdem habe er Schritte nach vorn gemacht: "Auch wenn ich jetzt nicht bei der Hallen-WM bin, sollten wir keine Panik wegen Athen machen. Das ist reine Kopfsache." Und Bernd Knut ergänzte: "Das Potential ist sichtbar geworden. Jammern bringt uns jetzt auch nicht weiter. Wir werden dran arbeiten."