Kugelstoßer Merten Howe hat am Sonntag bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China; 16. bis 28. August) mit der zweitstärksten Weite (20,13 m) seiner jungen Karriere die Bronzemedaille gewonnen. Gold war für den kräftigen Polen Konrad Bukowiecki (23,17 m) reserviert, Silber ging an den zweiten der Meldeliste, Andrei Rares Toader (Rumänien; 21,00 m).
Mit der drittbesten Leistung angereist hat Merten Howe die Gelegenheit für eine Olympiamedaille genutzt. Die Farbe stand im Vorfeld so gut wie fest.
Der Weltjahresbeste Konrad Bukowiecki war der einzige 23-Meter-Stoßer weit und breit. Schon bei der U20 in Eugene (USA) Weltmeister geworden, steigerte er seine Bestleistung im Finale nochmals um vier Zentimeter, mit Drehstoßtechnik und einem Urschrei, auf 23,17 Meter. Für Silber kam nur der tätowierte Rumäne Andrei Rares Toader in Frage, der sein Leistungspotential (21,70 m) zwar nicht ganz abrufen konnte, aber 21,00 Meter glatt bedeuteten Rang zwei.
Merten Howe zeigte von Anfang an einen starken Wettkampf. 19,41 Meter im ersten Versuch waren ein gelungener Auftakt. Besser als in der Qualifikation, als er mit einem Ungültigen startete. Sein Ziel für den Endkampf, die 20-Meter-Marke, fiel im zweiten Durchgang. Mit der Technik des Angleitens, anders als die beiden anderen Medaillisten, wuchtete er die Kugel auf 20,13 Meter.
Dritte Medaille für das Jungs-Zimmer
Das bedeutete die zweitbeste Weite seiner Karriere, insgesamt war es erst sein dritter Stoß über die 20 Meter - die Schwelle zum Podest. Nur bei den Ausscheidungswettkämpfen für die Jugendspiele in Baku (Aserbaidschan) hatte der Neubrandenburger schon mal weiter gestoßen (20,32 m). „Ich bin total happy. Es ist ein geiles Gefühl, ich habe eine olympische Medaille", sagte Morten Howe nach dem Wettkampf. "Mein größter Traum ist, das eines Tages auch bei den großen Olympischen Spielen zu schaffen.“
Olympia motiviert einfach. Zum richtigen Zeitpunkt die Top-Leistung im Ring abgerufen, kann Merten Howe damit die dritte Medaille des Jungs-Zimmers in Nanjing feiern. Hürdensprinter Henrik Hannemann (LG Neumünster) und Diskuswerfer Clemens Prüfer (SC Potsdam) haben schon Silber. „Die beiden haben mich gepusht. Ich wollte unbedingt die dritte Medaille für unser Zimmer holen, auch wenn die Farbe nicht ganz passt. Für die nächsten Tage sind wir auf jeden Fall das Partyzimmer.“
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