Nationale Konkurrenz von Kirsten Bolm im Aufwind
Der deutschen Frauen-Hürdensprint ist wieder im Aufschwung, zumindest ist ein frischer Wind zu spüren. Die Hallen-EM-Zweite Kirsten Bolm hat mehr Konkurrenz im eigenen Lager. Vorbei scheint die Zeit der letzten Jahre, in der sich die Hoffnungen über die 100 Meter Hürden vor allem auf die große Blonde konzentrierten.

Kirsten Bolm hat stärkere Konkurrenz (Foto: Chai)
Am kommenden Samstag steigt ein Teil der Hürdensprinterinnen im Rahmen des Jugendmeetings in Jena in die neue Freiluftsaison ein. "Ich bin dankbar, wenn uns ein Veranstalter wie der TuS Jena einen solchen Wettkampf anbietet", sagt Bundestrainer Rüdiger Harksen. Mit dabei sein werden dann aus dessen eigenem Mannheimer Stall die deutsche Hallenmeisterin Nadine Hentschke und die Junioren-WM-Dritte Tina Klein, die beide zusammen mit Kirsten Bolm trainieren. Sonderlob für Annika Meyer
Die Athletinnen haben gerade ein Trainingslager auf Teneriffa, das auf einem hohen Niveau bestritten wurde, hinter sich. Von dort brachte Rüdiger Harksen auch einen Geheimtipp für den Sommer mit. Annika Meyer, bis vor kurzem noch Mehrkämpferin, hinterließ einen guten Eindruck und verdiente sich ein Sonderlob: "Ihren Namen sollte man sich merken, sie hat sich hervorragend vorgestellt." Und mit Annette Thimm gibt es gleich noch eine Athletin aus dem Norden der Republik, die sich immer mehr mausert. "Das ist eine wunderbare Entwicklung", freut sich Rüdiger Harksen.
Für Freude sorgt auch Sophie Krauel, die sich am Samstag bei ihrem Heimspiel in Jena einmal mehr in ihren beiden Paradedisziplinen als "hürdensprintende Weitspringerin" vorstellt. Das große Talent aus Thüringen ist eine der Hoffnungsträgerinnen in der deutschen Leichtathletik.
Die kleingewachsene 18-jährige hat natürlich auch Rüdiger Harksen prominent in seinem Notizblock notiert: "Die Körpergröße limitiert sie nicht in der Entwicklung im Hürdensprint. Es gibt auch kleine Athletinnen wie Gail Devers oder Patricia Girard, die in der Disziplin sehr erfolgreich sind." Noch ist aber noch nicht abzusehen, wo sich Sophie Krauel hinentwickelt und welche der zwei Optionen die vielversprechendere ist.
Kirsten Bolm startet international
Kirsten Bolm, die einzige DLV-Hürdensprinterin, die im letzten Jahr bei der EM dabei war, kann also über Konkurrenz nicht mehr wirklich klagen. Sie selbst verzichtet – wie wahrscheinlich auch Juliane Sprenger - noch auf einen Start in Jena und will nächste Woche bei einem internationalen Meeting in die Saison einsteigen, nachdem die Achillessehne nach dem Training auf der harten Bahn in Teneriffa noch ein wenig zwickte.
Man darf gespannt sein, wie sehr ihr die Konkurrentinnen in diesem Sommer schon auf die Pelle rücken, nachdem sie im letzten Sommer noch die einzige Deutsche war, die unter 13 Sekunden blieb.