Juliane Sprenger sprintet nach Paris
Sommer, Sonne, Urlaubsstimmung... und Leichtathletik! Das war vor 4.000 Zuschauern "Weltklasse hinterm Deich" in diesem Jahr in Cuxhaven. Dieser Rahmen schmeckte am Samstagnachmittag allen voran der deutschen Hürdensprinterin Juliane Sprenger, die sich mit einem tollen Rennen in 12,87 Sekunden das WM-Ticket nach Paris holte.
Juliane Sprenger ist derzeit nicht zu bremsen (Foto: Gantenberg)
Sie unterbot mit ihrem überzeugenden Auftritt die geforderten 12,96 Sekunden deutlich, während der erst jetzt in die Saison eingestiegenen Kirsten Bolm ("Meine Form ist nicht so schlecht wie ich mich verkauft habe, die Norm ist mein Ziel") noch die fehlende Wettkampfpraxis anzumerken war. "Ich bin überglücklich, dass ich die Norm geknackt habe, jetzt brauche ich nicht mehr auf den letzten Termin hoffen und kann mich in Ruhe auf die WM in Paris vorbereiten", strahlte Juliane Sprenger, "ich wusste, ich kann die Zeit bei guten Bedingungen laufen. Hier waren sie!"
Ihr Kollege Jerome Crews nutzte seine Chance ebenfalls. Der Wattenscheider lieferte über 110 Meter Hürden mit einem starken Auftritt in 13,46 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit ab. "Daran ist nur das Publikum schuld", scherzte er, "bei der WM peile ich jetzt das Finale an." Mike Fenner fehlte im hohen Norden, er musste seinen Start wegen einer Leistenverletzung kurzfristig absagen.
Anja Knippel für Mut nicht belohnt
Über 800 Meter zollte die mutige Erfurterin Anja Knippel (2:00,81 min) dem hohen Tempo zu Beginn auf der Zielgerade Tribut und musste sich noch Akosua Serwah aus Ghana (2:00,74 min) beugen. "Ich bin zufrieden, mein Weg ist richtig", sagte Anja Knippel dennoch nach dem Rennen.
Auf den 200 Metern rückte Nordlicht Ingo Schultz in den Mittelpunkt. Nach einem mühsamen Start holte er sich auf den letzten Metern in 21,05 Sekunden noch den gemeinsamen Sieg mit dem Japaner Tomoyuki Arai. "Der Startschuss kam so schnell, dann waren alle vorbei", analysierte der 400-Meter-Europameister nach seinem Lauf.
Magdeburgs Speerwerfer Raymond Hecht stieg nach seiner Verletzungspause mit 79,13 Metern wieder in das Geschäft ein: "Ich bin nicht sehr zufrieden. Ich hatte mich noch gut eingeworfen, dann funktionierte die Technik nicht mehr. Mein Trainer sagt aber, wir sind auf dem richtigen Weg. Ich habe noch ein paar Wettkämpfe, ich glaube schon, dass noch was kommt." Den Sieg musste er dem Wattenscheider Christian Nicolay (81,13 m) überlassen. Der Frankfurter Peter Blank (80,29 m) wurde Zweiter.
Lars Riedel besiegt Michael Möllenbeck
Für Cuxhaven und gegen einen Start in Madrid, wo er auch gemeldet war, entschied sich Nicolays Vereinskollege, der Diskuswerfer Michael Möllenbeck. Im Duell mit dem Chemnitzer Weltmeister Lars Riedel, der trotz einer widrigen Anreise aus Algerien 67,37 Meter erzielte, hatte er aber mit 67,20 Metern knapp das Nachsehen.
Nicht so recht in ihren Wettkampf fand die deutsche Stabhochsprung-Rekordhalterin Annika Becker, die sich bei einem einzigen gültigen Versuch mit 4,33 Metern und Platz fünf begnügen musste. Damit war der Weg frei für die Stuttgarterin Yvonne Buschbaum, die sich mit 4,63 Metern durchsetzte.
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