Neue Bahn für Mannheimer Top-Athleten
Neuer Belag, neue Farbe, neue Bestzeiten? Die Leichtathletik-Halle am Olympia-Stützpunkt in Mannheim hat einen erneuerten Bahn-Belag. Durch Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), des Badischen Leichtathletik-Verbandes und der Stadt Mannheim wurde die Laufbahn am Freitag offiziell den Athleten übergeben.
Hoffnungsträgerinnen wie Kirsten Bolm, Johanna Kedzierski oder Anne Möllinger sorgten mit einem „Show-Training“ für die feierliche Eröffnung der Bahn. Und die MTG Mannheim hat nun wieder eine seinen Spitzenathleten entsprechende, verbesserte Trainingsmöglichkeit. „Nur wer die besten Trainingsvoraussetzungen für seine Athleten hat, kann auch große Erfolge feiern“, merkte Franz-Josef Eckstein, Präsident des Badischen Leichtathletik-Verbandes an.Farblich erinnert die bläuliche schimmernde Bahn an die im Berliner Olympiastadion. Für 264.000 Euro hat die Firma Mondo Track and Turf die Sanierung vorgenommen. Dabei musste dank der Anwendung des „Retopping-Verfahrens“ nur ein Teil des Belages abgekratzt werden, der durch einen neuen ersetzt wurde. Während der dreiwöchigen Baumaßnahmen nutzen die Athleten der MTG Mannheim die etwa zwanzig Auto-Minuten entfernte Halle des ABC Ludwigshafen.
Optimale Bedingungen
„Die Spitzenathleten finden optimale Trainingsbedingungen vor, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren“, erläuterte der vor Ort arbeitende DLV-Disziplintrainer Rüdiger Harksen. Stolz konnte er berichten, dass seine Schützlinge sehr zufrieden mit dem neuen Mondo-Belag seien: „Ich habe keine Klagen gehört, im Gegenteil.“
Doch nicht nur den Spitzensportlern kommt die Bahn-Erneuerung zu Gute: „Die Leichtathletik-Halle ist sehr wichtig für die MTG Mannheim, aber auch für die Vereine aus dem Umland, die hier regelmäßig trainieren. Und damit auch für die Leichtathletik an sich“, berichtete Franz-Josef Eckstein. Zu 70 Prozent trainieren in Mannheim Athleten aus Bundes- oder Landeskadern. Aber neben Nicht-Kader-Sportlern haben auch Schulen weiterhin die Möglichkeit, die Halle zu nutzen, was als ein ganz wichtiger Beitrag für die Gesellschaft und die Förderung des Sports an sich gewertet wurde.
20-Jähriges
Die Leichathletik-Halle in Mannheim feierte vor einigen Tagen ihr 20-jähriges Bestehen. Sie wurde am 25. März 1988 eröffnet. Die Baukosten betrugen damals 6,5 Millionen DM. „Vor der Halleneinweihung sind wir zweimal die Woche nach Karlsruhe gefahren“, erinnert sich Michael Hoffmann, Abteilungsleiter Leichtathletik der MTG Mannheim. Im Gegensatz zu den Leichtathletik-Hallen wie Karlsruhe oder Sindelfingen ist die Mannheimer Halle recht klein und bietet keinen Platz für Zuschauer-Tribünen. Sie sei eigentlich eine reine Trainingshalle, merkte Michael Hoffmann an.
Trotzdem richtet die MTG jeden Winter inklusive der Badischen Hallen-Meisterschaften sechs Sportfeste aus. Auf 120 Wettkämpfe und 40.000 Sportler seit der Eröffnung schätzte man die Belastung des alten Belages. Um die Trainingsbedingungen für die Spitzenathleten konstant hoch zu halten, wurde 1998 die 60-Meter-Sprintstrecke erneuert. 2000 wurde ein so genannter „Laufschlauch“, ein über 100 Meter langer Sprint-Tunnel angebaut. Doch dieses Jahr musste eine komplette Bodenerneuerung her.
Viele Top-Athleten im Laufe der Zeit
Vielen Spitzenathleten hat die Halle am Neckarufer in Mannheim seit der Eröffnung vor zwanzig Jahren verbesserte Trainingsmöglichkeiten im Winter geboten: Claudia Zaczkiewicz (Olympia-Dritte 1988 über 100 Meter Hürden) holte sich den Schliff für ihren Treppchenplatz in der damals frisch errichteten Halle. Zehn Jahre später legte Alina Astafei den Grundstein zu ihrem EM-Bronze 1998 im Hochsprung im Wintertraining in der Mannheimer Halle.
Neben den beiden verfolgten mit Caren Sonn (acht Mal Deutsche Meisterin über 100 Meter Hürden), Wolfgang Kreißig, Nadine Hentschke auch einige ehemals erfolgreiche MTG-Athleten die Einweihungszeremonie. Um ein Foto in sportlicher Pose auf dem neuen Belag kamen die „Alt-Stars“ herum. Denn für ihre Ziele schwitzen müssen nun andere.