Neue Bestleistungen bei den Senioren
Auf 28 hat sich die Zahl der neuen deutschen Bestleistungen erhöht, die von Seniorinnen und Senioren in der Freiluftsaison 2012 erzielt wurden. Ein knappes Dutzend Bestmarken konnten schon bis Anfang Mai registriert werden, bei zunehmender Wettkampftätigkeit kamen im Wochentakt neue Ergebnisse hinzu.
In der Klasse M 35 verbesserte Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) die vor vier Jahren durch Florian Gamper (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) aufgestellten Sprintbestmarken von 10,68 Sekunden über 100 Meter und 21,47 Sekunden über 200 Meter ganz erheblich. Am 26. Mai lief Alexander Kosenkow in Weinheim die 100 Meter in 10,28 Sekunden und über die doppelt so lange Distanz erzielte er am 2. Juni in Regensburg 20,85 Sekunden. Als erster Weitspringer dieser Altersklasse übertraf Nils Winter (Buxtehuder SV) am 28. Mai in Wesel mit 8,03 Metern die 8-Meter-Marke.Seine eigene, erst am 29. April aufgestellte Stabhochsprungbestleistung von 5,25 Metern steigerte Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) in der Klasse M 40 am 20. Mai in Rechberghausen auf 5,40 Meter.
Klemens Wittig nicht aufzuhalten
Nachdem Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) in der Klasse M 75 in diesem Jahr schon sowohl in der Halle als auch auf der Straße neue deutsche Bestleistungen aufgestellt hatte, setzte er seine Serie auch bei Bahnwettkämpfen erfolgreich fort. Begonnen hatte Klemens Wittig über 10.000 Meter, die er anlässlich der Deutschen Langstreckenmeisterschaften am 5. Mai in Marburg in 42:33,04 Minuten zurückgelegt hatte. Es folgten dann neue Bestzeiten mit 5:35,81 Minuten über 1.500 Meter am 12. Mai in Bad Oeynhausen, 11:36,01 Minuten über 3.000 Meter am 16. Mai in Dortmund und 20:28,33 Minuten über 5.000 Meter am 31. Mai ebenfalls in Dortmund.
Werner Beecker (LC Wuppertal), der in der Klasse M 75 die jetzt von Klemens Wittig verbesserte Marke über 5.000 Meter gehalten hatte, startet inzwischen in der Klasse M 80 und steigerte bei den Nordrhein-Seniorenmeisterschaften am 7. Juni in Mönchengladbach innerhalb weniger Stunden gleich zwei deutsche Bestleistungen: Die 1.500 Meter lief er in 6:06,59 Minuten und die 5.000 Meter legte er in 22:04,79 Minuten zurück. Damit verbesserte er die seit mehr als 25 Jahre alten Bestleistungen von Fritz Helber (SKV Oberstenfeld) deutlich.
Steigerung durch Lothar Huchthausen
Zum zweiten Mal konnte sich Lothar Huchthausen (LG Altmark) im Speerwurf der Klasse M 75 in die Rekordliste eintragen: Bereits am 17. April hatte er seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr von 43,63 Metern auf 43,95 Meter gesteigert. Bei den Norddeutschen Seniorenmeisterschaften am 24. Juni Delmenhorst warf er das 500-Gramm-Gerät auf 44,16 Meter.
In der Klasse W 45 gibt es eine neue Bestleistung über 4 x 400 Meter: Die Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen (Britta Schwartz, Marion Bauer, Maren Wolf, Birgit Falkenhagen) stellte sie mit 4:38,36 Minuten sie am 23. Mai in Hilden auf.
Bei Ultra-Laufklassiker am 9. Juni in Biel (Schweiz) lief Marion Bauer (SV Gemania Eicherscheid) in der Klasse W 55 die 100 Kilometer in 8:54:59 Stunden und war damit gut vier Minuten schneller als Charlotte Hauke (LG Albatros Kiel), die im Jahr 1994 auf 8:59:03 Stunden gekommen war.
Peter Esenwein: Zweimal über 75 Meter
Daneben erzielten Athletinnen und Athleten verschiedener Altersklassen Ergebnisse, die oft nicht weit von den bestehenden deutschen Senioren-Bestleistungen entfernt waren. So schaffte Speerwerfer Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) am 3. Juni in Bargau mit 75,62 Metern eine Leistung, die bis auf gut eineinhalb Meter an die M 45-Senioren-Bestleistung von 77,15 Metern Peter Blanks (TG 1837 Hanau) aus dem Jahr 2007 heranreichte. Und einige Zentimeter weiter kam Peter Esenwein dann sogar noch mit 75,75 Metern, die er am 6. Juli in Bottrop erzielte. Bereits am 21. April sprang Thomas Straub (StTV Singen) in Engen 6,53 Meter weit und verfehlte die deutsche Bestleistung von Wolfgang Knabe (OSC Damme) im Weitsprung der Klasse M 50 nur um drei Zentimeter.
In der Klasse M 60 rückte Manfred Wenzke (LG ESV Augsburg-TSV Neusäß) am 7. Juni in Vöhringen der Dreisprung-Bestleistung des vielfachen Deutschen Meisters Hermann Strauß (TG Kitzingen) zuleibe, der bereits vor 21 Jahren mit 12,33 Metern die bestehende Bestmarke erzielte.
Einen guten Diskuswurf erwischte Klaus Albers (GTV Bremerhaven) in der Klasse M 70, als er am 16. Mai in Bremerhaven auf 52,57 Meter kam. Er selbst ist seit dem 19. Mai 2010 mit 53,65 Metern Inhaber der deutschen Bestleistung. Im Gewichtwurf steigerte sich der Bremerhavener am 4. Juli in seiner Heimatstadt auf 19,68 Meter.
Heike Jörg Zweite der Ewigen Bestenliste
Am 26. Mai in Weinheim lief Heike Jörg (LAZ Obernburg-Miltenberg) über 100 Meter mit 12,31 Sekunden die zweitbeste Zeit, die jemals von einer deutschen Sprinterin der Klasse W 45 erzielt wurde. Nur die Inhaberin der deutschen Bestleistung, Karin von Riewel (LG Bayer Leverkusen), die im Jahr 1996 12,29 Sekunden erzielte, war vor 16 Jahren schneller.
Im Vorlauf der Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid erreichte Maren Schott (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 400 Meter Hürden 59,64 Sekunden und näherte sich der Deutschen W 35-Bestleistung von Ulrike Wellmann (TSV Sonthofen) aus dem Jahr 2003 bis auf elf Hundertstelsekunden.
Und schließlich gibt es die ersten Ergebnisse einer „Rückkehrerin“: Nach mehrjähriger Wettkampfpause lief die frühere Deutsche Vizemeisterin über 60 Meter Hürden (Halle) und 100 Meter Hürden (Freiluft), Annette Funck (LG Fallingbostel), am 20. Mai in Verden die 100 Meter in 12,61 Sekunden und am 27. Mai in Zeven die 200 Meter in 25,00 Sekunden. Annette Funck wird bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Erfurt am Wochenende (13. bis 15. Juli) im 200-Meter-Wettbewerb der Klasse W 35 an den Start gehen.