Neue Gesichter: Kristin Gierisch
Einige deutsche Athletinnen und Athleten haben den Winter genutzt, um besonders viel Schwung für den Olympiasommer zu holen. Diejenigen, die in der Hallensaison zum ersten Mal zu Meisterehren gekommen sind, stellt Ihnen leichtathletik.de als "Neue Gesichter" vor. Auf diese Hoffnungsträger sollte man auch in den kommenden Monaten ein Auge haben.
KRISTIN GIERISCHLAC Erdgas Chemnitz
* 20.08.1990
1,77 m; 57 kg
Dreisprung
Freiluft-Bestleistung: 14,02 m
Hallen-Bestleistung: 14,19 m
Deutsche Hallenmeisterin 2012
Schon als sie ihren zweiten Sprung bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe in die Grube gebracht hatte, war Kristin Gierisch klar: Der Versuch war gut. Sofort riss die 21-Jährige die Arme hoch und klatschte in die Hände. Nach kurzem Abwarten folgte ein Freundenschrei: Auf der Anzeigetafel leuchtete die Weite auf: 14,19 Meter. Für die Chemnitzerin gab es kein Halten mehr: Jubelnd fiel sie ihrem langjährigen Trainer Harry Marusch in die Arme.
Damit war der erste deutsche Meistertitel bei den Erwachsenen perfekt. Zur Belohnung für die Steigerung der Hallenbestleistung gab es einen Startplatz bei der Hallen-WM oben drauf. Probleme mit der Ferse, die schon den ganzen Winter über immer wieder auftraten, bremsten Kristin Gierisch in Istanbul (Türkei) allerdings aus. In der Qualifikation kam sie auf 13,67 Meter, nahm aber wertvolle Erfahrung bei ihrer ersten großen internationalen Meisterschaft mit.
Im Nachwuchsbereich hat die Dreispringerin schon fleißig Erfolge gesammelt: Vier Deutsche Meistertitel im Jugend- und Juniorenbereich. Mit 18 Jahren ging es zum ersten Mal über 14 Meter. Dazu kommt Platz sechs bei der U18-WM im Jahr 2007, zwei Jahre später folgte Platz fünf bei der U20-EM. Im vergangenen Jahr verhinderte die geprellte Ferse einen Start im Finale der U23-EM.
Mit ihrer Schnelligkeit und der nötigen Sprungkraft bringt Kristin Gierisch optimale Voraussetungen für den Dreisprung mit - Trainer Harry Marusch erkannte das schon früh. Bereits im B-Jugendbereich wurde der Fokus auf die heutige Spezialdisziplin gelegt. Vorher gab es erste Erfolge im Hochsprung, im Alter von 14 Jahren standen 1,68 Meter zu Buche.
Die Athletin, die ihren Ehrgeiz als typische Charaktereigenschaft nennt, hat sich die EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) für den Sommer als Ziel gesetzt. Nehmen die Probleme mit der Ferse nicht zu, sollte die Norm (14,10 m) drin sein. Ein Olympiastart wäre Bonus, dafür sind 14,30 Meter gefordert. Langfristig denkt Kristin Gierisch aber an ganz andere Weiten. Ihr Traum ist eine 15 vor dem Komma.
Das sagt Bundestrainer Tamas Kiss: Kristin Gierisch hat sich trotz ihrer Verletzung in der Hallensaison entwickelt und hat eine neue Bestleistung mit 14,19 Metern aufgestellt. Ein besseres Abschneiden bei der Hallen-WM in Istanbul wurde leider durch die wieder aufgetretene Fersenprellung verhindert. Sie hat noch großes Entwicklungspotential und gute Chancen, sich in der Freiluftsaison 2012 für die EM und für die Olympsichen Spiele zu qualifizieren. Ich hoffe, dass sie verletzungsfrei bleibt und die Leistungen durch den Konkurrenzkampf mit Katja Demut und Jenny Elbe noch gesteigert werden. |
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