Neue Gesichter: Marie-Laurence Jungfleisch
Ein frischer Wind hält die deutsche Leichtathletik-Szene auf Trab. leichtathletik.de stellt Ihnen die Newcomer und frischen Gesichter, die sich im vergangenen Winter in den Vordergrund gekämpft haben, in einem Kurzportrait vor. Auf diese Athletinnen und Athleten sollte man auch in der Freiluftsaison wieder ein Auge haben.

LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg
* 07.10.1990 (20 Jahre)
181 cm; 68 kg
Trainer: Tamas Kiss
Hochsprung
Bestleistung: 1,90 m (2010)
Hallen-Bestleistung: 1,92 m (2011)
Deutsche Hallenmeisterin 2011
Deutsche Jugendmeisterin 2008 und 2009
Als Jüngste im deutschen Team kehrte Marie-Laurence Jungfleisch Anfang März in ihre Geburtsstadt Paris zurück. Ihr Start bei der Hallen-EM machte es möglich. Auf französischem Boden konnte die 20-Jährige vor allem eines: Ohne Druck an den Start gehen und Erfahrungen sammeln.
Die 1,81 Meter große Athletin, die eine Ausbildung als Erzieherin absolviert, setzte im vergangenen Winter ihre Entwicklung kontinuierlich fort. Bereits im letzten Sommer war sie über 1,90 Meter geflogen. Jetzt packte sie noch einmal zwei Zentimeter drauf und empfahl sich so für den Höhepunkt der Hallensaison.
Als neue Deutsche Hallenmeisterin trat Marie-Laurence Jungfleisch, deren Vater von der Karibikinsel Martinique stammt, in große Fußstapfen. Fünfmal in Folge hatte zuvor Ariane Friedrich den Titel geholt, diesmal war die Frankfurterin verletzungsbedingt nur Zuschauerin. Dabei hatte auch die EM- und WM-Dritte „klein angefangen“: Ariane Friedrich bewegte sich bei ihren ersten beiden Hallentiteln in etwa auf dem selben Niveau, das auch Marie-Laurence Jungfleisch jetzt vorweist.
Verantwortlich für deren jüngste Erfolge ist nicht zuletzt ihr Opa. Er fuhr seine Enkelin auf dem Roller zweimal in der Woche zum Training, nachdem ihr Talent mit zehn Jahren bei den Bundesjugendspielen entdeckt worden war.
Das sagt Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen: Marie-Laurence hat sich seit 2009 kontinuierlich entwickelt. Die Bestleistung des Vorjahres von 1,90 Metern hat sie bereits in der diesjährigen Hallensaison mit einer herausragenden Leistung von 1,92 Metern in Arnstadt, dem Gewinn der Hallen-DM und den 1,89 Metern in der Qualifikation bei der Hallen-EM mehrfach bestätigen können. Marie-Laurence ist ausgesprochen sprungkräftig und hat über die Verbesserung sowohl konditioneller als auch koordinativer Faktoren aus meiner Sicht noch ein großes Entwicklungspotential. Im Herbst des letzten Jahres hat sie sich der Trainingsgruppe von Tamas Kiss angeschlossen, der sie behutsam aufbaut. Sollte sie ihre Leistung aus dem Winter stabilisieren können, gehört sie zu den Athletinnen, die eine berechtigte Chance auf eine Medaille bei der U23-EM haben. Ihr ist auch durchaus zuzutrauen, die B-Norm für die WM (2x 1,93m) zu springen, sich für Daegu zu qualifizieren und somit wichtige Erfahrungen in Hinblick auf große internationale Wettkämpfe in den nächsten Jahren zu sammeln. |
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