Neue Gesichter: Miguel Rigau
Einige deutsche Athletinnen und Athleten haben den Winter genutzt, um besonders viel Schwung für den Olympiasommer zu holen. Diejenigen, die in der Hallensaison zum ersten Mal zu Meisterehren gekommen sind, stellt Ihnen leichtathletik.de als "Neue Gesichter" vor. Auf diese Hoffnungsträger sollte man auch in den kommenden Monaten ein Auge haben.
MIGUEL RIGAULT DSHS Köln
* 22.07.1985
184 cm, 73 kg
Trainer: Tobias Kofferschläger
400 Meter
Freiluft-Bestleistung: 46,35 sec (2011)
Hallen-Bestleistung: 46,86 sec (2012)
Deutscher Hallenmeister 2012
Miguel Rigau ist ein Athlet mit Biss und Offensivgeist. Das zeigte er im Februar bei der Hallen-DM im Vorlauf, wo er sich mit einer neuen persönlichen Hallen-Bestzeit von 46,86 Sekunden eine ideale Ausgangsposition für den Endlauf erkämpfte. Dort bestätigte er bei seinem Meisterstück mit 46,90 Sekunden seine Vorleistung. Dass er seine Vorläufe bei der Hallen-DM gewinnt, war übrigens auch schon in den drei Jahren davor der Fall. Zum ersten Titelgewinn reichte es aber erst jetzt in Karlsruhe.
Die deutlichen Fortschritte, die der 26-Jährige machen konnte, spiegelten sich auch bereits im Vorjahr wider, als er seine 400-Meter-Bestzeit auf 46,35 Sekunden steigerte. Mit dem Potsdamer Thomas Schneider (45,56 sec) und dem Wendelsteiner Jonas Plass (46,18 sec) waren nur zwei deutsche Viertelmeiler im WM-Sommer schneller. Damit hatte sich der DM-Vierte die Nominierung für den Saisonhöhepunkt in Daegu (Südkorea) redlich verdient. Dort durfte er dann auch im Staffel-WM-Finale internationale Erfahrung sammeln.
Überhaupt hatte Miguel Rigau das Nationaltrikot schon öfter im Gepäck, so war er bei der letzten Team-EM in Stockholm (Schweden) über 200 Meter im Einsatz und im vergangenen Winter beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) auf seiner Paradestrecke. 2009 hatte er mit der Staffel bei der Hallen-EM in Turin (Italien) und bei der Team-EM in Leiria (Portugal) die deutschen Farben vertreten. Doch, wie unser Bild (siehe Bildergalerie unten) beweist, fand eine Feuertaufe für den DLV schon 2002 bei einem Nachwuchs-Länderkampf, der als Test für die anstehende EM in München diente, statt.
Die Olympiasaison nahm Miguel Rigau unter der Regie des Frauen-Bundestrainers in Angriff. Tobias Kofferschläger ist dabei sein bereits sechster Trainer. Dieser kann allerdings auf den Trainingsfleiß seines neuen Schützlings zählen, der von sich selbst sagt, dass er beim Training oft als Erster kommt und als Letzter das Stadion verlässt. So kam er auch zu seinem Spitznamen „Captain“.
Das sagt Bundestrainer Stefan Poser: Miguel Rigau war schon im letzten Jahr B-Kaderathlet. Er hat sich im Jahresverlauf stetig gesteigert und lief in Mannheim am 13. August seine Bestleistung von 46,35 Sekunden. Damit konnte ich ihn für die WM nominieren. Dort als Ersatzstarter machte er einen tollen Job. Er integrierte sich ins Team und fühlte sich nie als fünftes Rad am Wagen. Als sich dort Eric Krüger im Vorlauf verletzte, musste Miguel plötzlich im Finale ran. Auch das löste er mit größtmöglichem Einsatz. Er zeigte auch damit, dass er mit den anderen auf Augenhöhe war. Der Wechsel zu Tobias Kofferschläger als Trainer hat Miguel sicher gut getan und eine deutliche Leistungssteigerung in der Hallensaison hat diesem recht gegeben. Es gipfelte im Gewinn des deutschen Meistertitels in Karlsruhe. Seine Stärken sind seine Grundschnelligkeit, vor allem im Unterdistanzbereich, sprich über 200 Meter. Wenn er das noch auf die 400 Meter transferieren kann, sind im Sommer noch größere Dinge von ihm zu erwarten. |
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