Neue Meister - Maximilian Kessler
Einige deutsche Athletinnen und Athleten haben die vergangenen Wochen genutzt, um sich mit guten Leistungen in den Vordergrund zu kämpfen. Alle, die im Winter zum ersten Mal einen deutschen Meistertitel gewonnen haben, stellt Ihnen leichtathletik.de als "Neue Gesichter" vor.

SCC Berlin
*06.04.1989
Größe: 1,83 m
Gewicht: 73 kg
100 Meter:
Bestzeit: 10,41 sec (2012)
200 Meter:
Bestzeit: 20,86 sec (2012)
Deutscher Hallenmeister 2012
Olympia 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) hat Maximilian Kessler schon fest ins Visier genommen. Großes Ziel ist ein Einzelstart, mindestens möchte der Berliner aber mit der deutschen Staffel dabei sein. Dafür ist er sogar bereit, auf die 400 Meter zu wechseln. Eine Strecke, bei der manch anderer Sprinter dankend abwinkt. Schließlich sind die letzten 100 Meter dabei alles andere als ein Selbstläufer.
Sein Potential für die 400 Meter hat der ehemalige Fußballer schon in der zurückliegenden Hallensaison angedeutet. In zwei Hallenrennen über 300 Meter kamen in diesem Winter Zeiten von 33,86 und 33,89 Sekunden heraus. Im Freien steht die Bestzeit bei 33,70 Sekunden, damit fehlen nur ein paar Zehntel zu den derzeit besten deutschen Viertelmeilern.
Um sich in Zukunft mit den 400-Meter-Spezialisten messen zu können, arbeitet Maximilian Kessler an seiner Grundschnelligkeit und das mit Erfolg: Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund holte der 23-Jährige über 200 Meter in 21,12 Sekunden seinen ersten deutschen Meistertitel bei den Erwachsenen. Dazu kam Rang vier über 60 Meter (6,75 sec).
Nachdem er 2011 schon den deutschen Juniorenmeistertitel über 100 Meter geholt hatte, ging es schon im Winter 2012 steil nach oben, mit zweimal Bronze bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften über 60 und 200 Meter. Das hatte für den vergangenen Sommer Hoffnung auf Anschluss an die deutsche Spitze im Sprint gemacht. Hohe Erwartungen und deshalb fehlende Lockerheit verhinderten aber, dass es so weiter ging, wie es sich im Winter angekündigt hatte.
Seine Leidenschaft für die Leichtathletik hat der ehemalige Fußballer bei einem Auslandsaufenthalt während der Schulzeit entdeckt, als er sich eigentlich nur fit halten wollte. Seine Finalteilnahmen bei den Highschool-Meisterschaften im Bundesstaat Wisconsin entfachten die Begeisterung fürs Sprinten.
In der Trainingsgruppe von Carsten Köhrbrück beim SCC Berlin hat "Maxi" mittlerweile unter anderem in George Petzold einen starken Trainingspartner. In der Staffel startet er gemeinsam mit dem Deutschen Meister über 100 Meter, Lucas Jakubczyk, der im vergangenen Jahr schon ein Olympia-Ticket ergattert hatte.
Das sagt Bundestrainer Ronald Stein: Maximilian Kessler ist ein ausgeglichener, engagierter, ruhiger Athlet, der weiß, was er will. Er hat sich in seinem Leistungsbereich sehr stabil gezeigt. Im vergangenen Jahr konnte er seine starken Ansätze in der Halle im Sommer nicht komplett umsetzen. Die in diesem Winter gewonnene Stabilität könnte dazu führen, dass dies in diesem Sommer besser klappt und er auch dort ein höheres Leistungsniveau erreicht. Er hat das Potential, sich im Sommer in die Sprintstaffel zu laufen. Allerdings hat er eine Tendenz zu den 400 Metern. Eventuell steht im nächsten Jahr ein Wechsel zum Langsprint bevor, möglicherweise auch schon in diesem Jahr der ein oder andere Start auf dieser Strecke. Primäres Ziel bleibt aber erst einmal, die Grundschnelligkeit zu verbessern. Über 200 Meter sind 20,65 bis 20,70 Sekunden drin. Ein gutes Stehvermögen hat er schon. Das sind langfristig gute Voraussetzungen für die 400 Meter. |