Neuer Letzigrund empfängt WM-Stars
Die Bühne für die WM-Stars von Osaka ist angerichtet. Im neuen Stadion Letzigrund in Zürich (Schweiz) geht am Freitag (7. September) die Jagd auf den Millionen-Jackpot der Golden League in die nächste Runde. Packende Duelle statt Rekordjagd – lautet das Motto der "Weltklasse Zürich".

Tyson Gay läuft am Freitag im neuen Letzigrund (Foto: Chai)
10.000-Meter-Weltmeister Kenenisa Bekele hat genau deshalb seinen Start abgesagt und einige Kritik geerntet. Der Äthiopier wollte nicht ohne Pacemaker ins Rennen gehen. Neben dem Olympiasieger fehlen in den 16 Disziplinen nur zwei weitere Titelträger von Osaka: Hürden-Weltrekordler Liu Xiang (China) und die 100-Meter-Weltmeisterin Veronica Campbell (Jamaika).Gleich drei Goldmedaillen bringt Tyson Gay in die 30.000 Zuschauer fassende Arena mit, die innerhalb von 13 Monaten erbaut wurde. Der US-Amerikaner reist mit guten Erinnerungen zu seinem ersten Golden League-Meeting in dieser Saison. "Ich lief hier im Vorjahr im Sog von Asafa Powell meine persönliche Bestzeit von 9,84 Sekunden. Ich bin dafür sehr dankbar." Zu einer Neuauflage des Duells über 100 Meter mit dem Weltrekordler aus Jamaika wird es nicht kommen. Der WM-Dritte Asafa Powell ging auf ein Angebot der Veranstalter nicht ein.
Hohe Erwartungen dämpft der Weltmeister über 100, 200 Meter und mit der 4x100 Meter-Staffel, Tyson Gay. "Mit irgendeiner Zeit unter zehn Sekunden wäre ich nach meinem harten Programm in Osaka zufrieden. Ich bin immer noch leicht verletzt und auch etwas müde."
Drei Jackpotanwärterinnen
Die drei verbliebenen Anwärterinnen auf den Millionen-Jackpot wollen auch in der Schweiz ihre weiße Weste behalten. Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland), die in Osaka ihren zweiten WM-Titel unter Dach und Fach brachte, kann sich bei der Fortsetzung ihrer Siegesserie nur selbst im Weg stehen.
Knapper wird es da für Hürdensprinterin Michelle Perry (USA) werden. Bis auf ihre Landsfrau Virgina Powell wird sie über die 100 Meter Hürden auf die gleichen Gegnerinnen wie im Finale in Japan treffen, die ihr schon dort einen harten Fight im Kampf um Gold geliefert haben. Vielleicht gelingt der WM-Zweiten Perdita Felicien (Kanada) oder der Bronzemedaillengewinnerin Delloreen Ennis-London (Jamaika) die Revanche. Auch Susanna Kallur hat ihre Chancen, immerhin weiß die Europameisterin, wie man vor Michelle Perry ins Ziel kommen kann. Anfang August beim Heimspiel in Stockholm besiegte die blonde Schwedin die Weltmeisterin.
Gelingt den Stabartisten die Revanche?
Die Dritte im Bunde, die auf den großen Jackpot schielt, ist Sanya Richards, die durch einen vierten Platz bei den US-Trials einen WM-Einzelstart über die 400 Meter verpasste. Das US-Girl brennt darauf, der Überraschungsweltmeisterin Christine Ohuruogu (Großbritannien) zu zeigen, dass sie die wahre Nummer eins über die Stadionrunde ist.
Und auch die deutschen Leichtathletik-Fans kommen auf ihre Kosten. Im Stabhochsprung treffen der WM-Dritte Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen), Tim Lobinger (ASV Köln) und Björn Otto (LAZ Bayer Uerdingen/Dormagen) auf Weltmeister Brad Walker aus den USA. Gelingt die Revanche?
Die Jackpotanwärter der Golden League (Sieger in Oslo, Paris und Rom):
400m - Sanya Richards (USA)
100m Hürden - Michelle Perry (USA)
Stabhochsprung - Yelena Isinbayeva (Russland)