Neuer "Silvesterlauf-König" in Trier gesucht
Das Starterfeld beim 15. Trierer Silvesterlauf formiert sich. Am letzten Tag des Jahres wird fast die komplette deutsche Elite an der Mosel gegen internationale Spitzenläufer antreten. Nachdem Irina Mikitenko (LG Eintracht Frankfurt) wegen eines Infekts auf Cross-DM- und -EM verzichtete, darf man auf das Duell zwischen der Olympia-Siebten und Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), die bei der Cross-EM mit dem deutschen Team Bronze gewann, gespannt sein.
In Trier geht es an Silvester wieder ordentlich zur Sache (Foto: Teusch)
Das deutsch-deutsche Duell birgt noch weitere Brisanz: Es ist das erste Aufeinandertreffen von Sabrina Mockenhaupt und Irina Mikitenko seit der spektakulären Spurtentscheidung bei den Deutschen Meisterschaften im Juli. In Braunschweig hatte "Mocki" die Nase knapp vorn. Wie sieht Irina Mikitenkos Taktik in Trier aus? Kann die beste deutsche Langstrecklerin der letzten Jahre ihre potenzielle Nachfolgerin in Schach halten? Oder treiben Samba-Trommler, Wunderkerzen und über 10.000, brasilianische Stimmung verbreitende Zuschauer die lebensfrohe Sabrina Mockenhaupt zum Sieg?Apropos Sieg: Angesichts der starken Konkurrenz ist ein Platz auf dem Siegerpodest für die beiden deutschen Olympiateilnehmerinnen im Elitelauf der Frauen über 5 Kilometer nicht selbstverständlich. Die Überraschungssiegerin des Vorjahres, Susan Kurui aus Kenia, wird versuchen, ihren Erfolg zu wiederholen. Nicht zu unterschätzen ist auch Naomi Mugo (ebenfalls Kenia), die bei den Weltmeisterschaften in Paris als Sechste über 1.500 Meter Spurtstärke bewies. Mit der Ungarin Krisztina Papp reiht sich neben "Mocki" und "Miki" die dritte Olympiastarterin von Athen ins Starterfeld ein.
Pause von Daniel Gachara
Die Suche nach einem neuen Silvesterlauf-König steht im Lauf der männlichen Asse über 8 Kilometer im Mittelpunkt. Der Kenianer Daniel Gachara, viermal (1998, 1999, 2001, 2003) Erster auf dem historischen Trierer Hauptmarkt, legt eine Pause ein. "Vielleicht bedeutet es das Ende seiner Laufbahn", sagt seine Managerin Marion Steininger.
Ohne Daniel Gachara auf der Startliste wird die Nummer 1 diesmal nicht vergeben. Sie will verdient sein. Einer, der darauf aus ist, ist Wilson Chemweno. Der einstige Baumann-Bezwinger aus Kenia war vor zwei Jahren schon mal beim Trierer Bit-Silvesterlauf erfolgreich. Jetzt ist er heiß auf den zweiten Triumph im "deutschen São Paulo". Das verhindern will Weltklasse-Mittelstreckler Wjatscheslaw Schabunin aus Moskau. Der Russe könnte den ersten Sieg eines Weißen seit 1996, als der Deutsche Thorsten Naumann gewann, landen.
Deutsche Überraschung?
Oder sorgt der Leverkusener Mario Kröckert, vergangenes Jahr Dritter, diesmal für eine noch größere Überraschung? Vielleicht schafft Alexander Lubina vom TV Wattenscheid 01, 2002 sensationeller Zweiter und auf Usedom bester deutscher Cross-Läufer, diesmal den ganz großen Coup. Mit Sebastian Hallmann (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg) feiert ein weiterer Cross-EM-Starter den Jahresausklang an der Mosel.
Für Hobbyläufer, die am 31. Dezember auf dem Rundkurs durch die City von Deutschlands ältester Stadt die brasilianische Stimmung genießen wollen, wird es langsam eng. Im Volkslauf der Männer (8 km) wurden nur noch bis zum Mittwoch Meldungen entgegen genommen (wir berichteten). Im Volkslauf der Frauen (5 km) stehen nur noch etwas mehr als 100 Startplätze zur Verfügung. Wer im Trillerpfeifenkonzert, unter Samba-Rhythmen und im Schein der Wunderkerzen seine Runden drehen will, muss sich sputen. Die Voranmeldefrist läuft am Sonntag, 19. Dezember, aus. Informationen im Internet unter www.bit-silvesterlauf.de.