Neun Athleten kämpfen weiter um den Jackpot
Neun der zehn Athleten, die beim Golden League-Auftakt ihre jeweilige Jackpot-Disziplin gewonnen haben, wollen auch am Freitag (3. Juli) in Oslo (Norwegen) bei der nächsten Station ihre Chance auf die Dollar-Million (720.000 Euro) des Jackpots wahren. Lediglich die Frankfurter Hochspringerin Ariane Friedrich verzichtet zugunsten der Deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) auf einen Start im Norden.
Ein absolutes Highlight verspricht der Speerwurf der Männer zu werden. Hier treffen die ersten Fünf der Olympischen Spiele und der lettische Weltfinal-Sieger Vadims Vasilevskis, mit 90,71 Metern zudem Jahresbester, aufeinander. Dabei geht das „ewige“ Duell zwischen Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen) und dem finnischen ISTAF-Sieger Tero Pitkämäki, die in den vergangenen vier Jahren immer abwechselnd in Oslo gewonnen haben, in die nächste Runde.Stark besetzt ist auch das 400-Meter-Rennen der Frauen, wo die Britin Christine Ohuruogu, Shericka Williams aus Jamaika und die Berlin-Siegerin Sanya Richards (USA), die Medaillen-Gewinnerinnen der Olympischen Spiele, gegeneinander antreten. Ganz heiße Kandidaten für den zweiten Sieg in der diesjährigen Golden League-Serie sind Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland) und der Äthiopier Kenenisa Bekele über 5.000 Meter.
Spannung in den Golden League-Sprints
Mehr Spannung versprechen hingegen einige Sprintdisziplinen, in denen um den Jackpot gekämpft wird. Daniel Bailey (Antigua und Barbuda) bekommt es im Kampf um den nächsten Golden League-Sieg mit Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) und dem Olympia-Vierten Churandy Martina (Niederländische Antillen) zu tun, Kerron Stewart (Jamaika) mit Kelly-Ann Baptiste (Trinidad und Tobago), die dieses Jahr schon unter elf Sekunden sprintete. Über 400 Meter der Männer ist Chris Brown im Rennen um den Jackpot und hat in Renny Quow (Trinidad und Tobago) vermutlich seinen größten Konkurrenten.
Viel passieren kann immer in den Hürdensprints, so dass die Berlin-Sieger Damu Cherry und Dexter Faulk (beide USA) keineswegs locker an die Sache herangehen können. Während Damu Cherry auf ein starkes Feld mit der Hallen-Weltmeisterin Lolo Jones (USA) und der kanadischen Olympia-Dritten Priscilla Lopes-Schliep trifft, sitzen neben Dexter Faulk unter anderen Ryan Wilson und Antwon Hicks (beide USA) sowie der schnelle Brite Andy Turner im Block.
In Abwesenheit von Ariane Friedrich spricht im Hochsprung der Frauen alles für einen Sieg der Kroatin Blanka Vlasic. Im Weitsprung kämpft die Schwedin Carolina Klüft weiter um aufsteigende Form.
Kein Traum-Duell über 5.000 Meter
Zu einem groß angekündigten und heiß erwarteten Rennen über 5.000 Meter der Frauen wird es nun doch nicht kommen. Mit den beiden Äthiopierinnen Tirunesh Dibaba und Meseret Defar sollten die schnellsten 5.000-Meter-Läuferinnen aller Zeiten auf dieser Strecke aufeinander treffen. Tirunesh Dibaba, die an gleicher Stelle im vorigen Jahr mit 14:11,15 Minuten einen neuen Weltrekord aufgestellt hatte, hatte bei einer Tempo-Trainings-Einheit am Dienstag leichte Schmerzen im Bein verspürt und verzichtet daher auf einen Start.
Neben ihren Schwestern Genzebe und Ejegayehu Dibaba und Landsfrau Meselech Melkamu wird aber auch die Kenianerin Vivian Cheruiyot dafür sorgen, dass Meseret Defar ein möglicher Sieg nicht zu leicht fallen sollte.
Mehr als ein Rennen
Mehr als ein Rennen, sondern eine Tradition ist die „Traum-Meile“ (Dream Mile) der Männer, die das Meeting beendt. Legenden wie die Briten Sebastian Coe, Steve Ovett und Steve Cram haben in diesem Wettbewerb in Oslo schon Weltrekorde aufgestellt, den Meeting-Rekord hält kein Geringerer als der marokkanische Weltrekordler Hicham El Guerrouj.
Seine 3:44,90 Minuten sind die fünftschnellste Zeit, die über diese Strecke je gelaufen wurde. Neben Vorjahressieger Andy Baddeley (Großbritannien) gehört der Kenianer Augustine Choge, der in Berlin die 1.500 Meter in 3:29,47 Minuten gewann, zu den Top-Favoriten in diesem Jahr.
Die Jackpot-Kandidaten nach dem ISTAF in Berlin:
MÄNNER:
100 m: Daniel Bailey (Antigua und Barbuda)
400 m: Chris Brown (Bahamas)
3000/5000 m: Kenenisa Bekele (Äthiopien)
110 m Hürden: Dexter Faulk (USA)
Speerwurf: Tero Pitkämäki (Finnland)
FRAUEN:
100 m: Kerron Stewart (Jamaika)
400 m: Sanya Richards (USA)
100 m Hürden: Damu Cherry (USA)
Hochsprung: Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt/verzichtet auf Oslo)
Stabhochsprung: Yelena Isinbayeva (Russland)
Weitere Golden-League-Meetings:
Rom (Italien; 10. Juli), Paris (Frankreich; 17. Juli), Zürich (Schweiz; 28. August) und Brüssel (Belgien; 4. September).
Die Auszahlung des Jackpots ist an die Teilnahme der Athleten beim Weltfinale am 12./13. September in Thessaloniki (Griechenland) gebunden.