| Valencia

Neun deutsche Läufer bei Ultra-Trail-WM bis aufs Äußerste gefordert

Die Strecke der diesjährigen Weltmeisterschaften im Ultra-Trail-Lauf in der Nähe von Valencia (Spanien) wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Samstag (12. Mai) alles abverlangen. Sechs deutsche Männer und drei deutsche Frauen wollen gegen starke Konkurrenz für eine Überraschung sorgen.
Jens Lukas

Am kommenden Samstag um 6:00 Uhr morgens fällt der Startschuss für die Weltmeisterschaften im Ultra-Trail-Lauf. Die Meisterschaften werden im Rahmen der bereits etablierten Veranstaltung, den Penyagolosa Trails in der Provinz Castellón in der Nähe von Valencia (Spanien), ausgerichtet. Es sind ca. 85 Kilometer mit 5.000 Höhenmetern im Anstieg zu überwinden.

Die letztjährige Weltmeisterschaft in Badia Prataglia (Italien) war für Janosch Kowalczyk (SKV Eglosheim) ein riesiger Erfolg, konnte er sich doch, für alle überraschend, einen hervorragenden elften Platz in diesem hochkarätig besetzten Starterfeld sichern. Er ist auch dieses Jahr am Start und man darf gespannt sein, wie er sich auf der dieses Mal 35 Kilomter längeren Strecke schlagen wird. Dazu weist der Kurs verhältnismäßig mehr Höhenmeter auf, ist technisch anspruchsvoller und begünstigt somit wieder die in den alpinen Regionen beheimaten Athletinnen und Athleten.

Verletzt: Elisabeth Fladerer als Teambetreuerin dabei

Die Teilnehmer der beiden deutschen Teams leben alle „alpennah“ bis „alpin“, Benjamin Bublak (LSG Karlsruhe) ist sogar von Berlin nach Österreich gezogen, um so seine Leidenschaft, das Laufen in den Bergen, ganz und gar ausleben zu können.

Elisabeth Fladerer hatte im Vorjahr mit ihrem elften Platz in Badia Prataglia ebenfalls für eine große Überraschung gesorgt. Verletzungsbedingt kann sie in diesem Jahr nicht starten, hat sich aber bereiterklärt, die Teams mit zu betreuen. Das zeigt, wie stark und wichtig der Zusammenhalt in den Teams auch über einen Wettkampf hinaus ist. Für ein Nationalteam können je bis zu sechs Läuferinnen und Läufer gemeldet werden. Die Zeiten der ersten Drei eines Teams im Ziel sind letztendlich entscheidend für den Mannschaftserfolg.

Deutsche Männer in voller Team-Starke, Frauen nur zu dritt

Das Männerteam besteh aus erfahreneren Läufern, die schon bei mehreren Weltmeisterschaften ausgezeichnete Leistungen erzielen konnten, ergänzt um junge Athleten, die bei alpinen Ultratrails schon ihr ganz großes Potenzial aufgezeigt haben. Eine Prognose zu Platzierungen, sowohl mit dem Team als auch im Einzel, ist kaum möglich. Zum einen ist die Leistungsdichte unglaublich hoch, Spanien und Frankreich sind seit mehreren Jahren dominierend, zum anderen gibt es gerade bei den langen, schwierigen Strecken so viele Unwägbarkeiten, dass selbst hochfavorisierte Teams „platzen“ können.

Das Frauenteam ließ sich leider nicht voll besetzen, es gab diverse verletzungsbedingte Ausfälle oder andere persönliche Prioritäten bei der Wettkampfplanung, so dass das Frauenteam sich nur mit „Mindestgröße“ von drei Läuferinnen präsentieren kann.

Es ist eine besondere Herausforderung, da bereits beim Ausfall einer Läuferinn keine Teamwertung mehr zustande käme. Brigitte Stork (TV Immenstadt) und Simone Philipp (LG Allgäu/Kempten) sind jedoch unglaublich erfahren und die diesjährige WM-Strecke ist für beide wie geschaffen. Eva Sperger (LSG Karlsruhe) wurde 2017 Deutsche Meisterin im Ultra-Trail an der Zugspitze und konnte ihre Leistungen weiterhin kontinuierlich steigern. Somit ist das Frauenteam zwar klein, aber fein  – und vielleicht auch für eine Überraschung gut.

Die deutschen Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften im Ultra-Trail-Lauf 2018

MÄNNER

Markus Mingo (TV Bad Kötzting)
Janosch Kowalczyk (SKV Eglosheim)
Matthias Dippacher (LSG Karlsruhe)
Johannes Klein (TSV Oberstdorf)
Benjamin Bublak (LSG Karlsruhe)
Christoph Lauterbach (SGB Stadtsteinach)

FRAUEN

Brigitte Stork (TV Immenstadt)
Simone Philipp (LG Allgäu/Kempten)
Eva Sperger (LSG Karlsruhe)

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