Neunmal WM-Einzel-Gold für Bergläufer
Getragen von einer phantastischen Stimmung zeigten sich die deutschen Bergläufer bei den Berglauf-Masters-Weltmeisterschaften in Bühlertal im Nordschwarzwald am Samstag als medaillenhungrige Gastgeber, denn neben neun von achtzehn möglichen Goldmedaillen in den Einzelwertungen holten die Bergläufer mit den Schwarz-Rot-Gold-Trikots zudem zehn von elf möglichen Goldmedaillen in der Mannschaftswertung.

Für die Tagesbestzeiten sorgten auf der 9,5 Kilometer langen Strecke mit 776 Höhenmetern Matthias Hecktor (TuS 06 Heltersberg; 42:09 min) und die Tschechin Ivana Zekyrová (47:16,1 min). Sie gehört der Altersklasse W40 an und war sogar schneller unterwegs als Jutta Brod (TV Konstanz; 50:14 min), Klassensiegerin der 35-Jährigen.
Deutsche Doppelsiege
Krönender Abschluss waren in dieser Altersklasse deutsche „Doppelschläge“. Mit hocherhobenen Armen lief Matthias Hecktor dicht gefolgt von seinem Nationalmannschaftskollegen Ulrich Benz (LG Brandenkopf; 42:22 min) ins Ziel.
„Eigentlich lief es in der Vorbereitung nicht einmal zu gut“, gestand der Heltersberger im Ziel mit einem Lächeln, „denn ich habe zu wenig Kilometer gelaufen.“ Nach 7 Kilometern hatte sich der frühere Radspezialist aus der Pfalz von Ulrich Benz lösen und im selektiven Schlussteil dreizehn Sekunden herauslaufen können.
Wenig später folgte dann mit Jutta Brod nach 50:14 Minuten die schnellste Frau, mit einem sicheren Vorsprung vor der zuletzt beim München-Marathon überzeugenden Tina Fischl (LG Passau; 51:06 min). Mit dem achtplatzierten Marco Utz (LG Brandenkopf) und der viertplatzierten Eva Katz (TV Hatzenbühl) gab es in der logischen Konsequenz auch Mannschaftsgold.
Erfolgreiches Ehepaar
Doppelter Jubel im Hause Brod: denn Juttas Ehemann Carsten holte sich überraschend die M40-Wertung in 43:41 Minuten vor Stefan Meinzer (LT TSV Grab en; 44:08 min), damit gewann Deutschland auch die Teamwertung vor Frankreich und Italien.
Bei den 45-jährigen Männern schlug überraschend Stefan Hinze, der Vorsitzende der Deutschen Ultra-Vereinigung und Chefarzt der Westpfalz-Klinik in Rockenhausen, in starken 43:09 Minuten den früheren Berglauf-Weltmeister Antonio Molinari (Italien; 44:01 min). Auch die Weltmeisterin dieser Altersklasse kommt aus der Pfalz: Nach 52:08 Minuten überquerte Josefa Matheis (TSG Eisenberg) als Siegerin die Ziellinie am 1.008 Meter hohen Mehliskopf, dicht gefolgt von der Regensburgerin Barbara Stich (52:23 min).
Ex-Weltmeister geschlagen
In der Kategorie der 55-Jährigen gab es ein Wiedersehen mit einem weiteren Weltmeister, Alfonso Vallicella aus Italien. Der 56-Jährige musste sich allerdings mit der Silbermedaille begnügen, denn der Russe Leonid Tikhanov verteidigte mit einem Ein-Minuten-Vorsprung seinen Vorjahreserfolg von Paluzza (Italien).
Gleich vier Minuten Vorsprung hatte die vielmalige Welt- und Europameisterin Marie-Luise Heilig-Duventäster (lG Welfen) als Siegerin der Klasse W 50 mit 51:20 Minuten vor Odile Brakebusch (Frankreich) und der Karlsruherin Ulrike Hoeltz.
Heiko Baier gewinnt „Offenen Lauf“
Für die weiteren deutschen Goldmedaillen in der Einzelwertung sorgten Lilo Plener (TV Erkheim; W 65), Ingrid Hoffmann (TV Offenbach; W 70) und Peter Lessing (LG Ortenau Nord; M 70).
Den als Prolog gestarteten Offenen Lauf gewann mit einem kurzen Antritt auf einer Flachpassage nach 7 Kilometern der Osthesse Heiko Baier (LG Fulda) in 42:24 Minuten vor dem viermaligen deutschen Berglaufmeister Timo Zeiler (LG Brandenkopf; 42:50 min) und Josef Katib (LG Erlangen; 44:16 min), bei den Frauen setzte sich Melanie Weiß (TV Annweiler; 49:55 min) vor Michaela Schedler (Team Salomon; 51:26 min) durch.
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