Ni hau – Ani & Nico in China
Der deutsche Leichtathletik-Nachwuchs stellte sich vom 15. bis 20. August bei der Junioren-WM in Peking der Konkurrenz aus mehr als 180 Ländern. Direkt aus China schilderten auf leichtathletik.de die Schweriner Weitspringerin Anika Leipold und der Wiesbadener Dreispringer Nico Bayer gemeinsam ihre spannenden Eindrücke. Lesen Sie jetzt den Abschlussbericht!
Nico Bayer und Anika Leipold beim Besuch der Chinesischen Mauer (Foto: Möldner)
Aus Ni hau wird ein Hallo aus Deutschland!Nun sind wir alle wieder quer verstreut in Deutschland und die Junioren-Weltmeisterschaft in Peking ist vorbei. Einige von uns werden mit großer Freude und glücklichen Momenten daran zurückdenken und auch die weniger Zufriedenen werden sich sicher gerne an China erinnern.
Vor allem für uns war es ein ganz tolles Ende, da weitere deutsche Athleten in den letzten zwei Tagen für Sternstunden sorgten.
Sandra Schaffarzik konnte ihren Augen nicht trauen, als sie ihren Speer zum Weltmeistertitel segeln lies. Sie überraschte sich selbst und versetzte viele von uns in eine emotionale Stimmung. Auch unsere Sprungmaus Ani, war ein Highlight für sich (schon vor dem ersten Sprung ;-) .Geschwächt von ihrer Krankheit zeigte sie enormen Willen und setzte von Versuch zu Versuch eins drauf. Am Ende reichte es zu sensationellem Silber.
Das nächste Highlight folgte mit Annett Engel, die eindrucksvoll im Hochsprung zu Bronze sprang. Diese Ergebnisse zeigen, dass auch deutsche Athleten ganz vorne in der Welt mitmischen können.
Feier im Stadion und Bankett
Ein krönender Abschluss war dann die Feier im Stadion, bei der mehrere Athleten aller Nationen noch einmal von Fahnenträgern in den Innenraum geführt wurden. Nach dieser riesen Wuselei ging's dann ab ins Hotel.
Dort wartete ein Bankett auf uns, was aus dem gleichen Essen bestand, wie schon die anderen acht Tage auch! :-)
Mit lustigen Showeinlagen wurden alle Nationen zum Lachen gebracht und in der anschließenden "Discostunde" hatten alle die Möglichkeit, diese gute Laune auszuleben. Die kurzen Röcke der osteuropäischen Mädels ließen unsere Jungs zu "Gentlemännern" werden. ;-)
Leider wurde die Party nach knapp zwei Stunden beendet und die Athleten zogen sich auf die Flure und Etagen zurück. Es war also ein toller Abschluss, bei dem manche Athleten noch internationale (manchmal auch intensive) Kontakte knüpfen konnten.
Chinesische Mauer
Gleich am nächsten Morgen fuhren wir kaum ausgeschlafen, aber fit wie unsere Turnschuhe zur Chinesischen Mauer. Sehr zur Freude von unseren Werfern, braucht man wirklich feste Schuhe für die Mauer. Es ging richtig steil bergauf und natürlich bergab (Das war wohl die beste Trainingseinheit für den knackigen Po). Ohne Bewegung verlief nur das Stück mit der Seilbahn, dafür aber mit großer Aufregung. Für die Flachländler war das Adrenalin pur. Schicke Erinnerungsfotos werden dieses Erlebnis unvergesslich machen.
Kaum wieder im Hotel angekommen, hieß es für die meisten (natürlich Mädels, die die Jungs mitzogen) wieder Shoppen und ihr letztes chinesisches Geld los werden. Dabei wurde natürlich nicht das Geld zum Fenster rausgeworfen, sondern ganz fleißig verhandelt! Schade, dass das in Deutschland nicht so geht.
Pizza für alle!
Am letzten Abend wurden noch schnell die Klamotten in die Taschen gestopft und eine große Runde Pizza bestellt. Irgendwann war es ja mal an der Zeit, die Ernährung wieder umzustellen und vor allem einen vollen Bauch zu haben. :-)! Bezeichnend dafür war das Essen auf dem Rückflug. Was man beim Hinflug noch ganz verwöhnt von Zuhause auf dem Teller ließ, wurde nun als Delikatesse verschlungen.
Trotz der Vorfreude auf saubere Toiletten, leckeres Essen, reine Luft, ruhigen Straßenverkehr und bekannte Sprache fiel der ein oder andere Abschied voneinander doch schwerer als gedacht, da wir in den gut zwei Wochen zusammen gewachsen sind. Und für alle Zweifler: Wir waren wirklich ein Team mit Geist!!!
Deswegen wollen wir es nicht vergessen noch einen ganz lieben Dank an unsere Mannschaftsleitung, Trainer, Ärzte und Physios zu senden! Es war ein tolles Erlebnis und ein echter Vorgeschmack - mit all sein Tücken :-) - auf Peking 2008!
Liebe Grüße und auf Wiedersehen in Bautzen!
Ani und Nico