Ni hau – Ani & Nico in China
Der deutsche Leichtathletik-Nachwuchs stellt sich vom 15. bis 20. August bei der Junioren-WM in Peking der Konkurrenz aus mehr als 180 Ländern. Direkt aus China schildern auf leichtathletik.de die Schweriner Weitspringerin Anika Leipold und der Wiesbadener Dreispringer Nico Bayer gemeinsam ihre spannenden Eindrücke.
Nico Bayer und Anika Leipold berichten aus China (Foto: Gantenberg)
Ni hau (Hallo) nach Deutschland!Ihr fiebert bestimmt noch alle bei den "Grossen" in Goeteborg mit!?
Glückwunsch an alle Medaillengewinner und zu den bisher aufgestellten Bestleistungen. Trotz aller guten EM-Laune, die sich übrigens auch bei uns breit macht, trainiert die U20-Nationalmannschaft fleißig, mit warmen Trainingseinheiten für die Junioren-Weltmeisterschaft.
Wir glauben, so keiner von uns konnte sich zuhause vorstellen, wie es hier in China so ist.
Doch schon bei der Landung wurde uns so einiges klar. Nach dem achtstündigen Flug, den wir mit jeweils drei Pullovern (es war ziemlich kalt im Flieger) verbracht haben, klebten die meisten von uns am Fenster, um bei der Landung einen tollen Blick über Peking zu haben.
Getrübte Sicht
Die Erwartungen wurden im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich getrübt. Erst unterhalb einer Höhe von 200 Metern konnte man Umrisse von Häusern erkennen. Smog, soweit das Auge reicht.
Das Klima hier ist wirklich schwer zu beschreiben. Ihr wisst ja sicher, wie es sich hinter einem Auspuff anfühlt... feucht, warm und klebrig! So ist es in Peking, dazu kam für uns gleich noch eine Zeitverschiebung von sechs Stunden.
Um diesem extremen Wandel wenigstens ein bisschen zu entkommen, sind wir nach dem anstrengenden Flug noch vier Stunden in einem "chinesisch klimatisierten" Bus in die 300 Kilometer entfernte Stadt Quing Huang Dao gefahren.
Nervennahrung
Zur Stärkung der Nerven gab es im Bus gleich zur Begrüßung eine chinesische Delikatesse, an die sich nur ein Werfer traute. Weitere Details zur Beschreibung ersparen wir uns jetzt lieber.... :-)
Extrem glücklich die Fahrt, die von einem Dauerhupkonzert (die Chinesen hupen einfach irgendwie - wir rätseln noch nach einem System dafür) begleitet war, überstanden zu haben, bezogen wir schließlich unsere Zimmer. Angereist sind wir übrigens in drei verschiedenen Gruppen (Montag, Dienstag, Mittwoch), so dass seit gestern die ganze Mannschaft komplett ist.
Wait a moment
Die Chinesen im Hotel geben sich große Mühe, uns unsere Wünsche zu erfüllen. So gab es am ersten Tag bei der ersten Truppe chinesische Küche, die nicht bei allen den Appetit stillte. Der Wunsch nach Nudeln, Marmelade & Co war sehr groß. Gestern gab es dann Spaghetti. :-)
Wünsche zu äußern gestaltet sich allgemein etwas schwierig: Hände und Füße müssen die chinesische Sprache ersetzen. Es gibt nur ein paar nette Menschen, die außer chinesisch englisch beherrschen. Doch "Please wait a moment" haben wohl alle gelernt. :-)
Ehrengäste beim Fußball
Lächeln können alle mindestens genauso gut. Selbst bei Missverständnissen und Unklarheiten wird man von den Chinesen angestrahlt. Es ist schon ein nettes Völkchen!
Der Abend klingt dann ganz im Rahmen der Mannschaft aus. Lustige Kartenspiele und heute das Fußballspiel China gegen Taiwan stehen auf unserem Programm, wir sind sogar Ehrengäste dort.
Die Stimmung ist prima und an das "Dauerkleben" der Haut gewöhnen wir uns auch nach und nach.
Also: "Please wait a moment"
Bis bald und schöne Grüsse an alle zuhause!
Viel Glück noch weiterhin für die letzten Tage der EM in Göteborg.
Ani + Nico