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Niklas Kaul: "Ich kann in Berlin nur gewinnen"

Eingefleischten Leichtathletik-Fans ist der junge Zehnkämpfer vom USC Mainz längst ein Begriff, denn er hat in den vergangenen drei Jahren in allen Nachwuchsklassen für Furore gesorgt. Erst als 17-Jähriger mit U18-WM-Gold im Zehnkampf und U18-WM-Silber im Speerwurf. Dann als 18-Jähriger mit der Goldmedaille bei den U20-Europameisterschaften. Und dann im Jahr 2017, in dem er einen lange für unerreichbar gehaltenen Jugend-Weltrekord pulverisierte. Nach der verletzungsbedingten Absage von Kai Kazmirek darf der junge Mainzer am Dienstag und Mittwoch bei der EM in Berlin starten.
Silke Bernhart

Es war bei den U20-Weltmeisterschaften in Grosseto (Italien), als Niklas Kaul sich mit seinem Zehnkampf in die Geschichtsbücher eintrug. Viele Jahre lang hatte vor ihm kein U20-Zehnkämpfer auch nur Resultate jenseits von 8.100 Punkten erzielen können. Der Weltrekord dieser Altersklasse, 1982 von Torsten Voss sogar mit Männer-Hürden und -Gewichten aufgestellt, schien mit 8.387 Punkten ein Rekord für die Ewigkeit. Dann stand Niklas Kaul vor den abschließenden 1.500 Metern vor der Kamera und hielt erst acht, dann vier Finger ins Bild. Wenig später hatte er mit 8.435 Punkten als erster U20-Athlet der Welt die 8.400-Punkte-Marke überboten.

Doch Niklas Kaul ist niemand, der sich auf seinen Erfolgen ausruht. Schon in seinem ersten Jahr in der Männerklasse meldete er sich mit 8.205 Punkten in der Weltklasse zu Wort. Und das in einem alles andere als optimalen Zehnkampf. Nach der Absage des WM-Dritten Kai Kazmirek rückte der junge Mainzer in das deutsche Team für die Europameisterschaften in Berlin nach, wo ihm vieles zuzutrauen ist. „Ich habe nichts zu verlieren, ich kann nur gewinnen, mit dieser Einstellung gehe ich da rein“, sagt er. "Ich freue mich riesig auf den Speerwurf, und auch auf den Stabhochsprung, da würde ich gerne noch einen Tick höher springen als in Götzis." Dort sammelte das Talent in seinem ersten Männer-Zehnkampf im Mai 8.205 Punkte.

Da der EM-Start sehr überraschend kam, hat er sich noch keine konkreten Ziele gesetzt. "Wenn ich zehn möglichst schöne Einzeldisziplinen habe, passt das. Wenn ich am Ende mit einem Lächeln das Olympiastadion verlassen und für mich sagen kann: Ich habe Spaß gehabt, das war ein super Wettkampf mit einer geilen Stimmung – dann habe ich für mich viel, viel mehr erreicht, als ich mir vor einer Woche noch hätte ausmalen können.“ Die EM-Teilnahme kann ein weiterer Höhepunkt werden. Und wird zugleich eine Zwischenstation sein. Denn das große Ziele ist klar: „Ich lebe meinen Olympischen Traum.“

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