Nils Schumann im Hafen der Ehe
Am vergangenen Wochenende bog mit der momentan vereinslosen 400-Meter-Läuferin Korinna Fink und 800-Meter-Ass Nils Schumann (Erfurter LAC) ein Leichtathletik-Paar in den Hafen der Ehe ein. Sie gaben sich in Arnstadt vor dem engsten Familienkreis das Ja-Wort, wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet. In nur drei Wochen erwarten die beiden auch Nachwuchs.

Fingerzeig war vor etwas mehr als einer Woche der zweite Platz bei den Deutschen-Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen. Nils Schumann zeigte ein couragiertes Rennen, in dem er sich am Ende zwar dem jungen Leverkusener Robin Schembera geschlagen geben musste, aber aus dem er dennoch gestärkt hervorgehen konnte. „Ich weiß, dass meine Form noch nicht überragend ist. Für mich war das trotzdem ein großer Erfolg. Robin hat verdient gewonnen, er ist ein Instinktläufer.“
An Form und Instinkt für den Olympiasommer arbeitet der 29-Jährige nun neuerlich in Erfurt. Nur allzu gern würde er den Jungen seiner Zunft wieder mehr Gegenwehr bieten. Der einstige Erfolgscoach Dieter Herrmann hat dabei sein Vertrauen zurückerhalten, außerdem ist Nils Schumann auch in die Trainingsgruppe von Enrico Aßmus, der obendrein den Deutschen Jugend-Hallenmeister Sebastian Keiner betreut, eingebunden. „Ich arbeite praktisch mit der ganzen Laufszene in Erfurt zusammen und nutze das, was mir hilft“, erklärt Nils Schumann, der sich in diesem „Erfurter Kompetenzteam“ gut aufgehoben fühlt.
Konstant und seriös, alles richtig machen!
Er bekennt trotz all den guten Vorzeichen, dass er nach einer langen Durststrecke „immer noch nicht der Alte“ sei und ergänzt: „Jeder Läufer hat Selbstzweifel, das Entscheidende ist, wie man damit umgeht.“ Wie er wieder den Anschluss finden und in der Spitze mitmischen möchte, ist für Nils Schumann klar. „Konstant und seriös“ wolle er im Training arbeiten: „Ich muss alles richtig machen.“
Damit Sportliches und Privates zusammenpasst, verzichtet der werdende Vater im Frühjahr auf ein Höhentrainingslager. „Ich bleibe in Deutschland und werde in Zinnowitz und Kienbaum trainieren.“ Auf der Bahn sucht Nils Schumann weiterhin und wieder das Glück, das er privat gefunden hat. Aber, soviel scheint sicher, er wird dort mit den Olympischen Spielen in Peking (China) und der Heim-WM 2009 in Berlin vor Augen nichts unversucht lassen.