Nils Schumann – Über Frankfurt nach Peking
Nun ist es amtlich. Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen wechselt Nils Schumann vom SC Magdeburg zur LG Eintracht Frankfurt. Der 800-Meter-Olympiasieger von Sydney hat bei den Hessen einen Zweijahresvertrag bis 2006 plus einer Option auf zwei weitere Jahre unterschrieben.
Nils Schumann als Aushängeschild der LG Eintracht Frankfurt (Foto: Chai)
Für den gebürtigen Erfurter beginnt nun eine neue Zeitrechnung, denn der 26-Jährige will nach seinem Wechsel wieder angreifen. Nach zwei Achillessehnen-Operationen und der Dopingaffäre um seinen Ex-Trainer Thomas Springstein, plant der Thüringer mit seinem neuen Coach Volker Beck am Main den langen Marsch nach Peking. "Olympia 2008 ist das Ziel, das mich anmacht. Ich möchte der erste 800-Meter-Läufer werden, der zweimal Olympia gewinnt. Dafür werde ich alles opfern. Und das Umfeld in Frankfurt mit Trainer Volker Beck ist sehr positiv. Die Athleten-Trainer-Beziehung macht einen großen Teil des Erfolges aus", erklärte Schumann am heutigen Mittwoch bei seiner offiziellen Vorstellung in Frankfurt. Mit Geduld zur alten Leistungsstärke
Gesundheitlich scheint auch alles in Ordnung zu sein. "Die Sehne ist wieder voll belastbar, aber ich will behutsam und mit Geduld das Training forcieren, um die letzten zehn Prozent bis zur alten Leistungsstärke zu erreichen", erklärt Schumann, der in Frankfurt mit Hilfe eines hessischen Radiosenders finanziert wird.
Zusammen mit seiner Freundin, 400-Meter-Läuferin Korinna Fink, wird er sich in der kommenden Woche im Taunus vor den Toren Frankfurts niederlassen. Schumann hatte den SC Magdeburg nach einem Jahr verlassen, weil eine weitere Zusammenarbeit mit seinem des Dopings beschuldigten Trainer Thomas Springstein nicht mehr möglich war. "Wenn man die Chance hat, einen Olympiasieger wie einen Leuchtturm als Aushängeschild zu verpflichten, muss man sie nutzen", meinte Eintracht-Präsident Peter Fischer.