Nils Winter erstmals jenseits der acht Meter
So langsam finden die deutschen Weitspringer den richtigen Absprung. Beim Meeting in Bad Camberg setzte der für den LAC Quelle Fürth/München/Würzburg startende und aus Namibia stammende Stephan Louw 8,16 Meter in den Sand. Als Zweitplatzierter flog der Leverkusener Nils Winter erstmals in seiner Karriere über die Acht-Meter-Marke und landete bei 8,06 Metern.
Nils Winter hat nun beste Aussichten, für Deutschland beim Europacup zu starten. (Foto: Klaue)
"Nach seiner Hallensaison war das zu erwarten. Es ist nur die Frage gewesen, wann es passiert", so Weitsprung-Bundestrainer Rainer Pottel. "Technisch ist Nils so gut und stabil geworden, dass ich ihm das schon länger zugetraut habe." Winter, der trotz 8,06 Metern die B-Norm für die WM um vier Zentimeter verfehlte, ist seit vergangenem Herbst in Leverkusen beheimatet und wird dort von Bernd Knut trainiert. Europacup-Ticket noch nicht fest vergeben
Nach diesem Wettkampf ist auch das Europacup-Ticket nicht mehr sicher bei Schahriar Bigdeli, der den EC-Ausscheid in der Vorwoche in Dessau gewonnen hatte. "Das ist dort zwar der Hauptwettkampf gewesen, aber bis nächste Woche ist noch alles offen. Derzeit ist Nils Winter der Favorit", meinte der Bundestrainer. Bigdeli, wie Winter vom TSV Bayer 04 Leverkusen, kam in Bad Camberg nicht über 7,93 Meter hinaus und belegte damit den dritten Rang.
Stephan Louw kommt als Europacup-Starter übrigens nicht in Frage, da er zwar das Trikot eines deutschen Vereins trägt und mit einer deutschen Frau verheiratet ist, aber noch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Hochsprung-Meeting in Sinn von Absagen gebeutelt
Unter den Absagen der deutschen Spitze litt am Samstagnachmittag das Hochsprung-Meeting in Sinn. Kurzfristig meldeten sich die angekündigten Roman Fricke, Melanie Skotnik, Katja Schötz und Birgit Kähler aus gesundheitlichen, mentalen oder privaten Gründen ab.
Der Veranstaltung drückte der 24-jährige Niederländer Jan-Peter Larsen seinen Stempel auf. Er steigerte seine Bestleistung gleich dreimal und durfte sich am Ende mit 2,22 Metern über den Sieg freuen. Platz zwei ging an den inzwischen stabil auftretenden Hannoveraner Eike Onnen, der von seiner Mutter Astrid-Fredebold Onnen trainiert wird. Trotz Rückenproblemen schwang er sich über 2,20 Meter und unterstrich damit seine Podest-Ansprüche im Hinblick auf die nationalen Titelkämpfe in Ulm Ende Juni. Auch empfahl er sich noch einmal für die U23-EM in Polen.
Die Frauenkonkurrenz dominierte wenig überraschend die Britin Susan Jones. Zum Sieg genügten ihr 1,88 Meter. Enttäuschend verlief der Wettkampf für DLV-Nachwuchshoffnung Aileen Herrmann. Sie kam nach einem Aufbautraining, das sie in den letzten Tagen bestritt, als Siebte über 1,70 Meter nicht hinaus.
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