Noah Ngeny schlägt Fethi El Guerrouj
Die Rivalität ist groß. Riesengroß. Hicham El Guerrouj und Noah Ngeny, der eine Weltmeister und Weltrekordler, der andere Olympiasieger über 1500 Meter, werden sich auch in diesem Sommer wieder knallharte Duelle liefern. Noah Ngeny ist bereits prima in Form.

Noah Ngeny bezwang auf Asphalt "den kleinen" El Guerrouj
Er war der Hauptdarsteller in Heillecourt, einem kleinen Städtchen mit knapp 10.000 Einwohnern im französischen Departement Meurthe-et Moselle, wo schon zum 23. Mal die "Corrida de l'est Républicain", gesponsert von der gleichnamigen Tageszeitung, ausgetragen wurde. Hicham El Guerrouj war zwar nicht dabei, dafür aber sein jüngerer Bruder Fethi, auch ein guter Mittelstreckler.Nach seinem Doppelstart bei den Africa Military Games'', wo er zunächst Erster über 800 Meter geworden war und nur 20 Minuten später Vierter über 1500 Meter, seiner Spezialstrecke, hatte sich Noah Ngeny auf dem Jomo-Kenyatta-Airport von Nairobi in den Flieger gesetzt und war nach Europa gedüst. Den Jetlag steckte er überraschend locker weg. Als es ernst wurde auf den letzten Metern, besaß der 23-jährige Globetrotter aus Kenia die meisten Energiereserven.
Mit einem starken Finish distanzierte er Ali Maataoui. Dichtauf folgte sein marokkansicher Landsmann Fethi El Guerrouj. Ngeny siegte in 3:51 Minuten, während Maataoui und El Guerrouj zeitgleich in 3:52 auf den Rängen zwei und drei landeten. Said Chebili, ein Franzose algerischer Abstammung, wurde Vierter in 3:53 Minuten vor William Tanui, dem Altmeister aus Kenia, der bereits 1992 in Barcelona Olympia-Gold über 800 Meter holte und noch immer aktiv ist. Noah Ngeny kündigte hinterher selbstbewusst an, dass er den Weltrekord von Hicham El Guerrouj bei den Meetings in Monaco und Zürich attackieren will.
Großes Augenmerk galt Driss Maazouzi
Aber trotz eines Noah Ngeny, der sich nach Pleiten, Pech und Pannen im vergangenen Sommer wieder deutlich im Aufwind befindet, beanspruchte der 32-jährige Franzose Driss Maazouzi das größte Interesse. Denn unter dem lauten Jubel der vielen Zuschauer im Freizeitpark von L'Embanie in Heillecourt gewann der 1500-Meter-Mann, WM-Dritter in Edmonton, die 3000 Meter in 7:50 Minuten vor dem Kenianer Stephen Rermoi (7:51 min) und dem Marokkaner Khaled El Aamri (7:52 min).
Meryem Boucetta aus Marokko, die Ende Februar den IAAF-Cross in Diekirch/Luxemburg gewonnen hatte, lag über 1500 Meter in 4:26 Minuten vorn, während Nancy Omwenga aus Kenia die 3000 Meter in 9:14 für sich entschied.
Die Langstrecken wurden ebenfalls eine sichere Beute der Kenianer. David Kilel behauptete sich über 8800 Meter in 24:12 Minuten. Prisca Jepleting, 18. der Cross-WM auf der kurzen Distanz, wurde im Frauen-Rennen über 4700 Meter auf Platz eins gesetzt, nachdem sie zeitgleich mit Isabella Ochichi, die in Dublin noch Bronze im Einzel und Silber mit der Mannschaft geholt hatte, über die Ziellinie gestürmt war.