| Senioren-WM Tag 9 und 10

Norbert Demmel steigert seinen Weltrekord

Am zehnten Tag der 23. Senioren-Weltmeisterschaften im spanischen Málaga (4. bis 16. September) standen die 400 Meter Finals sowie die Wurf-Fünfkämpfe, die 20 Kilometer Gehen und Hürdenvorläufe im Mittelpunkt. Fünfkampf-Weltrekordler Norbert Demmel verbesserte seinen Rekord deutlich und gewann sein drittes Gold.
Bettina Schardt / Karl-Heinz Flucke / Jörg Reckemeier

Bei den Deutschen Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf in Zella-Mehlis übertraf Norbert Demmel (M55; TSV Unterhaching) den bestehenden Weltrekord mit 4.938 Punkten um 138 Punkte. Nun packte er am Freitag in Málaga satte 165 Punkte drauf: mit 5.103 Punkten wurde Norbert Demmel neuer Weltmeister.

Fast durchweg erzielte der Bayer starke Leistungen: Der Hammer flog auf 51,06 Meter, der Diskus landete bei 54,02 Metern und der Speer nach 55,57 Metern. Das Gewicht flog auf 18,56 Meter. Lediglich im Kugelstoßen wollte es mit 14,91 Metern nicht so ganz klappen. Doch gute elf Meter in den langen Würfen mehr als in Zella-Mehlis machten das mehr als wett. Nach Diskus und Gewicht holte Norbert Demmel im Wurf-Fünfkampf seinen dritten Titel in Málaga. Hinzu kommt noch die Silbermedaille im Kugelstoßen.

Ralf Mordhorst mit dritter Medaille

Diskuswurf-Weltmeister Ralf Mordhorst (LAC Lübeck) zeigte mit 3.945 Punkten in der M45 einen guten Fünfkampf und holte Silber – seine dritte Medaille. Überragend seine 50,20 Meter mit dem Diskus und 14,68 Meter mit der Kugel.

Am Fast-Ruhetag, dem Donnerstag, waren die Wurf-Fünfkämpfe der Altersklassen M50 und M60 die einzigen Wettbewerbe, die ausgetragen wurden. Hier gab es für den DLV zwei Bronzemedaillen. Im Stadion Carranque absolvierte Rainer Horstmann (M60; TSV Kirchlinde) mit 3.895 Punkten einen guten Fünfkampf. Mit 46,10 Metern war er bester Speerwerfer des Feldes. Joachim Rieck (M50; SV Zuckering) sammelte in Torremolios 3.538 Punkte.

Tatjana Schilling erstmals unter 60 Sekunden

Auf die gleiche Art und Weise wie bei seinem Titelgewinn über 200 Meter entschied Dr. Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten) das Rennen über 400 Meter der Klasse M60 für sich: Genau wie auf der kürzeren Distanz bog er auf der Zielgeraden einen Rückstand noch zu einem klaren Sieg um und distanzierte seinen schärfsten Rivalen Trevor Young (Australien; 56,54 sec) in starken 55,88 Sekunden noch deutlich.

Im 400-Meter-Vorlauf der Klasse W45 war Tatjana Schilling (TSV1850/09 Korbach) noch dicht an der Unterbietung der Minutengrenze vorbeigeschrammt. Im Endlauf gelang ihr dies und die neue Bestzeit von 59,71 Sekunden brachte ihr gleichzeitig die Silbermedaille ein.

Europarekord im Hürdenvorlauf durch Jan Schindzielorz

Eng ging es über 400 Meter der Klasse M65 zu: Aus einer Fünfergruppe hinter dem in 59,09 Sekunden siegreichen Stephen Peters (Großbritannien) setzte sich auf den letzten Metern Karl Dorschner (TV 1848 Coburg) ab und gewann in 60,51 Sekunden Silber.

In den Hürdenvorläufen in Carranque rannte der Halter der Deutschen Bestleistung der M40, Jan Schindzielorz (LG Forchheim), wie entfesselt. 14,13 Sekunden (-0,7 m/s) über 110 Meter Hürden bedeuteten schon im Vorlauf Europarekord der M40. Damit steigerte Jan Schindzielorz den bisherigen Rekord des Spaniers Carlos Sala Molera aus dem Jahr 2000 um drei Hundertstel Sekunden.

Kleinere Starterfelder, starke Konkurrenz beim Straßengehen

Der schnellste DLV-Geher in der ersten Startgruppe der 20 Kilometer war Jürgen Albrecht (M65; Apoldaer LV 90), der als Siebter in 2:02:43 Stunden im Stadion eintraf. Dies war in diesem Jahr erst sein zweiter „Zwanziger“. Mit dieser Leistung legte Albrecht auch den Grundstein für den Vizemeistertitel für die Mannschaft (Albrecht; Langhammers; Kiepert).
 
Für Peter Schumm (M75; Alemania Aachen) war es ein erfolgreicher Tag. Nach seinem Vizemeistertitel über 10 Kilometer konnte er seine wahren Kämpferqualitäten beweisen und bestritt kontrolliert diesen Wettkampf und überquerte nach 2:15:56 Stunden als neuer Weltmeister seiner Klasse die Ziellinie. Sein Kommentar nach dem Wettbewerb: „Nun muss ich nicht bis M90 warten, um Weltmeister zu werden.“

In den Mannschaftswertungen der älteren Seniorenklasse kam das Team W75 (Herrendörfer; Theunissen; Dräger) auf Platz eins. Gisela Theunissen (TB Gagenau) hatte schon nach 10 Kilometern Muskelprobleme im linken Bein und kämpfte sich für den Mannschaftstitel bis zum Ziel.

Der Silberplatz ging in der Altersklasse W70 an den DLV (Klink; Neidel ;Molter). Margarete Molter (TV Groß-Gerau) summierte nach dem Ziel: „Eigentlich dreht sich vor dem Start immer mein Magen um und ich bin am Start kreidebleich gewesen. Dies war wohl mein vorletzter Zwanziger, aber in Naumburg im nächsten Jahr zur 50. Auflage der Naumburger Gehertage werde ich nochmals über diese Strecke dabei sein.“

Medaillen für die Mannschaft

In der zweiten Gruppen gingen die Altersklassen W35-W60 an den Start. Bianca Schenker und Brit Schröter (beide LG Vogtland) mussten sich mit den Plätzen fünf und sechs zufrieden geben und wurden mit Brigitte Patrzalek (TV Groß Gerau) als Mannschaftsweltmeister aber vor dem Team aus den USA geehrt.

Zum letzten Start am Abend kam eine leichte Brise vom Meer auf, was die Umgebungstemperaturen angenehmer erscheinen ließ. Krankheitsbedingten Ausfälle und Disqualifikationen ließen nur das Team in der Altersklasse M50 durchkommen. Uwe Schröter (M50; LG Vogtland) musste nach einer Zerrung kurz nach dem Start bereits seine Träume begraben und kämpfte verhaltenen Schrittes für das Team. So kam die Mannschaft (S.Meyer/Schröter/Ritzenhoff)  noch zum Vizemeistertitel.

Der mehrfache Europameister dieses Jahres Andreas Janker (M35; LG Röthenbach/Pegnitz) bekam bereits nach sechs Kilometer die erste Verwarnung und konnte dadurch nicht seine ganze Form unter Beweis stellen. Mit 1:39:33 Stunden kam er zum sicheren Vizemeistertitel.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

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