Nord, Süd und West: Das ist los bei den Regionalmeisterschaften

Mit den Titelkämpfen im Norden, im Süden und in NRW endet am kommenden Wochenende die Reihe der großen regionalen und überregionalen Hallenmeisterschaften der Aktiven. Noch einmal wollen einige Topathleten Wettkampf-Praxis für die anstehenden Herausforderungen auf größerer Bühne und im besten Fall auch ein paar Normen sammeln. Wer? Wir verraten es Ihnen!

Die ganz großen Namen fehlen am Wochenende in Neubrandenburg, dafür finden sich in den Meldelisten der Aktiven und U20 zahlreiche Talente, die in den Jugendklassen bereits international für Aufsehen gesorgt haben. Zum Beispiel die Fünfte der U20-WM 2016 im Hochsprung Mareike Max (SV Werder Bremen), im Weitsprung die Neunte der U20-EM 2017 Merle Homeier (VfL Bückeburg) oder im Sprint Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) und Emil Agyekum (SCC Berlin), die 2018 im DLV-Aufgebot für die U20-WM in Tampere (Finnland) standen.

Im Sprint der Frauen steht Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum) im Fokus, die sich zuletzt in Hannover in 7,39 Sekunden aus einer längeren Verletzungspause zurückgemeldet hatte. Interessant ist das 800-Meter-Feld der Frauen mit Nele Weßel, die von den 400 Meter Hürden kommt, der Deutschen U23-Meisterin über die Hindernisse Agnes Thurid Gers (beide SCC Berlin), Ann-Kathrin Kopf (TSV Otterndorf), Umsteigerin von den 400 Metern und der einstigen U20-WM und -EM-Teilnehmerin Alina Ammann (TuS Esingen). Über 400 Meter ist der Deutsche Hallenmeister von 2017 Marc Koch (LG Nord Berlin) gemeldet, allerdings steht er am Samstag auch in den Teilnehmerlisten des Indoor Meetings in Karlsruhe.

Spannende und hochklassige Wettbewerbe versprechen in mehreren Disziplinen die Süddeutschen in Frankfurt-Kalbach. Unter anderem das Duell der Teamkollegen Kevin Kranz und Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) über 60 Meter oder die 200 Meter der Frauen mit EM-Teilnehmerin Jessica-Bianca Wessolly, die von ihrer neuen Vereinskameradin Lisa Nippgen (beide MTG Mannheim) herausgefordert wird. 

Über 400 Meter möchte Laura Müller (LC Rehlingen) am liebsten direkt den Weg zur Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) einschlagen, die Norm: 53,00 Sekunden. Der zweimalige Deutsche Vizemeister Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) ist auf dieser Strecke ebenfalls gemeldet, hat aber für sein Debüt auf den zwei Hallenrunden einen Startplatz am Samstag beim Indoor Meeting in Karlsruhe erhalten. Er kann sich an 46,90 Sekunden und damit dem Männer-Richtwert für Glasgow orientieren. Gleich zwei Siegchancen hat Mittelstreckler Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach), der über 800 und 1.500 Meter die stärksten Bestzeiten mitbringt.

Alina Kenzel (VfL Waiblingen) hat im Kugelstoßen die EM-Norm schon in der Tasche, sie ist große Favoritin im Ring, ebenso wie in der Männer-Konkurrenz Tobias Dahm (VfL Sindelfingen), für den es nach überstandenen Verletzungen darum geht, über Wettkämpfe wieder zurück zu alter Stärke zu finden. Das Feld im Stabhochsprung der Frauen führt EM-Teilnehmerin Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) an, das Feld im Weitsprung der Männer der Deutsche U23-Meister Gianluca Puglisi (Königsteiner LV).

917 Athletinnen und Athleten sind für die NRW-Hallen- und Winterwurf-Meisterschaften gemeldet, überaus stark besetzt sind dabei die Nachwuchs-Wettbewerbe der U20 und U18. Joshua Hartmann (ASV Köln) führt auf den Sprintstrecken der Männer mit seinen neuen Bestmarken von 6,64 und 21,16 Sekunden die Meldelisten über 60 und 200 Meter an. Siebenkämpferin Louisa Grauvogel möchte über 60 Meter Hürden wieder ein Stück näher an die Norm für die Hallen-EM herankommen, die bei 8,10 Sekunden liegt.

Gespannt sein darf man auf das Saisondebüt von Sarah Schmidt, der Deutschen Vizemeisterin über 800 Meter. Im Stabhochsprung könnte die bereits für die Hallen-Europameisterschaften qualifizierte Katharina Bauer (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) an ihren Erfolg bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften zwei Wochen zuvor anknüpfen. Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die sich am vergangenen Wochenende mit der Kugel um 38 Zentimeter auf 16,99 Meter verbessern konnte, hat nun die 17-Meter-Marke im Auge.

Beim Nachwuchs stoßen die Weitsprung-Wettbewerbe auf besonderes Interesse. Jaron Boateng (ART Düsseldorf), der Vierte der U18-EM, fordert U20-WM-Teilnehmer Luka Herden (LG Brillux Münster). Ayele Gerken (LG Lemgo; Bestleistung 6,27 m) bekommt es mit Siebenkämpferin Annkathrin Hoven und Daniela Kreft (beide ART Düsseldorf) zu tun. Beauty Somuah (ASV Köln), Siebte der U18-EM, ist 60-Meter-Favoritin. U18-Weltmeister Timo Northoff (TV Wattenscheid 01), der vor zwei Wochen als Gast der Nordrhein-Hallenmeisterschaften mit 18,62 Metern überragender U20-Kugelstoßer war, möchte seine Führung in der nationalen Saison-Rangliste ausbauen.