Nur dreifacher Weltmeister vor Sophie Krauel
Die Preisverleihung des "emadeus" für den besten Junioren-Sportler des Jahres 2003 am Freitag in Leipzig glich einer Oscar-Verleihung in Hollywood. Alle zehn Kandidaten wurden vorgestellt und am Ende die drei Erstplatzierten geehrt. Und der Gewinner hieß – wie im Vorjahr – Björn Kircheisen. Aber hinter dem dreifachen Junioren-Weltmeister der Nordischen Kombination belegte Leichtathletin Sophie Krauel (TuS Jena) den zweiten Platz.
Sophie Krauel belegte bei der Wahl zu Deutschlands Junioren-Sportler des Jahres Platz zwei. (Foto: Gantenberg)
"Es war schon ein kribbeliges Gefühl, vor den 500 Gästen auf die Bühne gebeten zu werden. Mit dem zweiten Platz hatte ich gar nicht gerechnet", erzählte die zweimalige Junioren-Europameisterin. "Vorher haben wir untereinander gewettet, wer den gewinnt. Aber mit einem Platz unter den ersten Drei hätte ich nie gerechnet", zeigte sich Athletin vom Track Team Burg-Wächter bescheiden. Der zweite Preis ist mit einem Stipendium der Sporthilfe in Höhe von 4500 Euro verbunden.Krauels Vielseitigkeit herausgehoben
Wie bereits 2002 würdigte die Jury die herausragenden Leistungen von Björn Kircheisen mit 96 von 100 möglichen Punkten mit Platz eins. Sophie Krauel kam mit 82 Punkten auf den "Silberrang". Besonders die Erfolge der 18 Jahre alten Schülerin vom TuS Jena bei der Junioren-EM imponierten der 15-köpfige Jury unter Vorsitz des Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Manfred Freiherr von Richthofen.
"Bei den Junioren-Europameisterschaften im finnischen Tampere rannte die Schülerin zu Gold über 100 Meter Hürden und sprang der gesamten Konkurrenz auch im Weitsprung davon. Sophie Krauel verfügt über bemerkenswert vielseitig ausgebildete athletische Fähigkeiten und enorme Willenskraft. Experten trauen dem Ausnahmetalent bereits im Jahr 2004 die Erfüllung der Olympianorm im Weitsprung zu. Mit den bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in diesem Jahr im Siebenkampf erzielten 5752 Punkten hätte sie bei einem Start bei der Junioren-EM in diesem Jahr auch in dieser Disziplin Gold geholt", lautete die Begründung für die Ehrung. Auf den dritten Platz kam mit 71 Punkten die Springreiterin Caroline Müller.
Am nächsten Wochenende die nächste Ehrung
Die Wahl zum "Junior Sportler des Jahres" ist mit Ausbildungsstipendien verbunden, die in diesem Jahr erstmals vom Sporthilfe-Club "emadeus" gestiftet werden, in dem ehemals von der Sporthilfe geförderte Athleten organisiert sind. Der erste Platz ist mit 6000 Euro dotiert, der zweite mit 4500 Euro, der dritte mit 3000 Euro und die weiteren sieben Platzierten Junior Sportler erhalten Stipendien in Höhe von jeweils 1500 Euro.
Für Sophie Krauel ist der Ehrungs-Marathon ("Marita-Koch-Preis", "Junior Sportler des Jahres") aber noch nicht beendet. Denn am nächsten Wochenende werden in ihrer Heimatstadt Jena die "Sportler des Jahres" geehrt.
4x400-Meter-Quartett nicht ganz vorn
Das deutsche 4x400-Meter-Quartett der männlichen Jugend A, das bei der Junioren-EM in Tampere mit Lars Förster (SC Magdeburg), Thomas Wilhelm (SC Neubrandenburg), Christoph Gernand (LG Ohra-Hörselgas) und Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) den Titel geholt hatte, schaffte es am Freitag in Leipzig nicht auf einen der ersten drei Plätze bei der Wahl zu Deutschlands Junioren-Mannschaft des Jahres. Der Sieg ging hier an die Vielseitigkeitsreiter, die bei der Junioren-EM in Österreich die Goldmedaille gewonnen hatten.