Nur eine DLV-Kugelstoßerin kommt durch
Kugelstoß-Europameisterin Nadine Kleinert ist bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) überraschend bereits in der Qualifikation gescheitert. Die 36 Jahre alte Magdeburgerin kam auf 18,36 Meter und verpasste damit den Einzug ins Finale um neun Zentimeter. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) schaffte als einzige deutsche Kugelstoßerin den Sprung in die Runde der besten Zwölf.
Die EM-Fünfte Christina Schwanitz stieß 18,62 Meter und wurde Neunte der Qualifikation. Die Magdeburgerin Josephine Terlecki schied wie ihre Vereinskameradin Nadine Kleinert mit 17,78 Metern aus. Ebenfalls überraschend nicht im Finale dabei ist die US-Meisterin und WM-Dritte Jillian Camarena-Williams (18,22 m).Dagegen gaben sich die beiden Top-Favoritinnen keine Blöße. Die Olympiasiegerin von Peking (China) und Weltmeisterin Valerie Adams aus Neuseeland stieß locker 20,40 Meter, die Weltranglisten-Erste Nadzeya Ostaptchuk aus Weißrussland (21,58 m) lieferte sogar 20,76 Meter ab. Für den direkten Finaleinzug waren 18,90 Meter gefordert, diese Weite übertrafen insgesamt sechs Athletinnen.STIMMEN ZUM WETTBEWERB: Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge): Ich habe mehr erreicht, als ich mir erhofft hatte. Von daher war es wunderbar, ein schöner Wettkampf. Ich habe mich noch gar nicht mit dem Finale beschäftigt. Ich weiß nicht einmal, wann ich dran bin, weil ich mich so auf den Morgen vorbereitet habe. Für mich war die Quali wichtig. Jetzt erst einmal ein bisschen runterfahren, mit meinem Trainer reden und es ein bisschen sacken lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Finale stehe und als Neunte weiterkomme. Es gab hier nichts zu verlieren. Ich konnte das Publikum genießen. Ich habe mir das Feuer genau ankucken können. Das ist genial. In Helsinki war es noch alles andere außer lockig-flockig, das war heute umso einfacher. Ich wollte mir Mühe geben und es hat gereicht. Nadine Kleinert (SC Magdeburg): Ich bin maßlos enttäuscht. Mir fehlen die Worte. Ich drücke Christina Schwanitz ganz fest die Daumen. Es freut mich, dass sie das Finale erreicht hat.Josephine Terlecki (SC Magdeburg):
Es war wahnsinnig aufregend, das ist eine wahnsinnige Atmosphäre. Da kriegt man richtig weiche Knie. Dass man jetzt nicht richtig seine Bestleistung rauskitzeln konnte, die für die Qualifikation fast gereicht hätte, ist schade. Die Zeit spielte keine Rolle, wir trainieren sonst auch immer morgens um Zehn. Ich habe versucht, Nadine nach dem Wettkampf schon ein bisschen zu trösten. Aber ich glaube, sie braucht jetzt ein bisschen für sich, damit sie im Kopf wieder klar wird. Ich selbst bin schon enttäuscht, aber ich glaube, ich bin einfach mehr darüber glücklich, dass ich hier dabei sein konnte. Die Erfahrung ist jetzt riesig. Aber ich glaube auch, wenn man in acht oder zwölf Jahren wieder Olympia macht, wird es wieder genauso sein.
Mit Material vom Sport-Informations-Dienst: (sid)
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