Nur noch ein Duo - Drei scheitern in Rom
Das Feld der Anwärter auf den Millionen-Jackpot der Golden League hat sich am Freitagabend stark gelichtet. Mit der kenianischen 800-Meter-Läuferin Pamela Jelimo und der kroatischen Hochspringerin Blanka Vlasic wahrte in Rom (Italien), der dritten von sechs Stationen der Serie, aus einem Quintett nur ein Duo die Chancen, während die russische Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva die Veranstaltung mit einem neuen Weltrekord (5,03 m) krönte.
8,08 Meter waren im Weitsprung für Jackpotkandidat Hussein Taher Al-Sabee (Saudi-Arabien) zu wenig. „Ich habe mich gut gefühlt, ich war bereit. Vielleicht war es nur Pech, aber ich muss mich wieder mehr auf meinen Rhythmus konzentrieren“, sagte er nach seinem dritten Rang hinter Irving Saladino (Panama), der mit einem einzigen gültigen Versuch (8,30 m) gewann, und seinem Landsmann Mohamed Al-Khuwaliki (8,22 m). Der Leverkusener Nils Winter wurde mit 7,68 Metern Siebter.Für die Spanierin Josephine Onyia ist der Millionen-Traum ebenfalls ausgeträumt. Sie wurde über 100 Meter Hürden nach ihren überraschenden Siegen in Berlin und Oslo (Norwegen) diesmal in 12,85 Sekunden nur Sechste. Die Jamaikanerinnen Brigitte Foster-Hylton (12,60 sec) und Delloreen Ennis-London (12,62 sec) waren die klar Flottesten.
In einem 400 Meter Hürden-Rennen, an dem mit den USA, Jamaika und Südafrika nur drei Nationen beteiligt waren, kickte Weltmeister Kerron Clement (48,23 sec) mit einer gelungenen Trials-Revanche seinen Vorgänger Bershawn Jackson (beide USA; 48,34 sec) aus dem Jackpot-Rennen.
Pamela Jelimo überlegen
Saison-Komet Pamela Jelimo unterstrich hingegen die Anwartschaft auf das ganz große Geld und Gold in einem 800-Meter-Rennen, in dem bemerkenswerterweise alle zehn Läuferinnen, die das Ziel erreichten, unter zwei Minuten blieben. Die erst 18 Jahre alte Afrikarekordhalterin deklassierte trotz dieses Niveaus in 1:55,69 Minuten ihre Gegnerinnen um Weltmeisterin Janeth Jepkosgei (Kenia; 1:58,74 min) um mehr als zwei Sekunden.
Hochspringerin Blanka Vlasic blieb nicht weniger erwartungsgemäß auf Kurs. Ganz zufrieden war die Kroatin allerdings mit den 2,00 Metern bei ihrem 32. Sieg in Folge nicht. „Vielleicht war ich heute nicht konzentriert genug. Ich weiß, es war diesmal keine so spektakulärer Tag für mich. Ich wäre gerne 2,05 gesprungen, aber ich konnte einfach nicht“, stellte die Weltmeisterin fest.
Asafa Powell verletzt
Die 100 Meter der Männer waren überschattet von einer Verletzung des früheren Weltrekordhalters Asafa Powell. Der Jamaikaner trudelte im Vorlauf in Führung liegend wegen Leistenbeschwerden aus, wurde in 10,19 Sekunden nur Fünfter. Der Weg war damit im Finale frei für andere, Doppel-Europameister Francis Obikwelu (Portugal; 10,04 sec) setzte sich in einem Fotofinish gegen Derrick Atkins (Bahamas; 10,04 sec) und Nesta Carter (Jamaika; 10,05 sec) durch.
Ihren ersten bedeutenden Sieg des Jahres feierte auf den 200 Metern die wiedererstarkte Jamaikanerin Kerron Stewart (22,34 sec), nachdem sie vor knapp zwei Wochen als nationale Vize-Meisterin ihre Bestzeit auf 21,99 Sekunden gesteigert hatte.
Jeremy Wariner diesmal vorne
Knapp war es auf den 400 Metern. Dort zeigte der Weltmeister und Olympiasieger Jeremy Wariner (44,36 sec), dass er seinen starken Widersacher in dieser Saison, LaShawn Merritt (beide USA; 44,37 sec), doch besiegen kann. Der als Favorit gehandelte Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi (1:44,61 min) hatte über 800 Meter gegen den Marokkaner Amine Laalou (1:44,27 min) das klare Nachsehen.
Auf den 1.500 Metern überdauert die schon sechs Wochen alte Saisonbestmarke des Kenianers Augustine Choge (3:31,57 min). Sein Landsmann Asbel Kiprop (3:31,64 min) schrammte in Rom aber nur um sieben Hundertstel an dieser Zeit vorbei.
Dayron Robles souverän
Weltrekordhalter Dayron Robles läuft weiter auf hohem Niveau. Der Kubaner bestimmte die 110 Meter Hürden in 13,08 Sekunden fast nach Belieben, mit Liu Xiang (China) und David Oliver (USA) fehlten allerdings zwei der Athleten, die mit ihm derzeit die Szene kontrollieren.
Die Speerwerfer Tero Pitkämäki (87,70 m) und Tero Järvenpää (84,53 m) feierten einen finnischen Doppelsieg. Für den Weltmeister, der sich Anfang Juni in Berlin noch an der Schulter verletzt hatte, war es eine neue Saisonbestleistung und ein wichtiger Fingerzeig für Olympia. Der deutsche Routinier Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) verpasste als Achter die 80-Meter-Marke (79,14 m).
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