Nur vier Oslo-Sieger gewinnen auch in Paris
Die Ergebnisse der zweiten Golden-League-Station am Samstag in Paris (Frankreich) scheinen der neuen Jackpot-Regelung, die auch bei fünf von sechs Siegen einen Anteil an 500.000 US-Dollar ermöglicht, in die Karten zu spielen. Nur noch vier Athleten haben eine weiße Weste.
Asafa Powell - Die Zielgerade ist sein Revier (Foto: Chai)
Bei den Athleten, die ihren Oslo-Sieg von Anfang Juni wiederholten, handelt es sich um Asafa Powell (Jamaika; 100m), Jeremy Wariner, Sanya Richards (beide USA, 400m) und Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 5.000m). Nur noch dieses Quartet kämpft um die zweite Hälfte des Millionen-Jackpots, an dem man bei sechs von sechs Erfolgen teilhaben kann.Dass sie auf dem Weg zu alter Stärke ist, zeigte in Paris die US-Meisterin Marion Jones mit ihrem 100-Meter-Sieg in 10,92 Sekunden, bei dem sie die Weltjahresbeste Sherone Simpson (Jamaika; 10,98 sec), die in diesem Sommer schon 10,82 Sekunden gelaufen ist, besiegte. In souveräner Manier eilte 100-Meter-Weltrekordhalter Asafa Powell in 9,85 Sekunden zu seinem zweiten Golden-League-Erfolg des Jahres. Kein weiterer Sprinter blieb unter zehn Sekunden.
US-Athleten dominieren über 400 Meter
Die 400 Metern lief Weltmeister und Olympiasieger Jeremy Wariner (USA) zum ersten Mal in diesem Jahr unter 44 Sekunden (43,91 sec) und dabei auch eine persönliche Bestzeit. Bei den Frauen setzte sich auf dieser Strecke seine Landsfrau, die Vize-Weltmeisterin Sanya Richards (49,73 sec), gegen die stark auftrumpfende Bulgarin Vania Stambolova (49,96 sec), die ihren Landesrekord um exakt eine Zehntel verbesserte, ebenfalls wie schon in Oslo durch.
Zu einem packenden Zweikampf auf allerhöchstem Niveau kam es über 1.500 Meter zwischen den Russinnen Yuliya Chizhenko (3:55,68 min) und Yelena Soboleva (3:56,43 min), die damit nach nur fünf Tagen wieder an der Spitze der Weltjahresbestenliste abgelöst wurde. Hallen-Weltmeister Ivan Heshko (Ukraine) war seinerseits in 3:31,08 Minuten der schnellste Mann auf dieser Strecke. Oslo-Sieger Alex Kipchirchir (3:31,36 min) wurde Zweiter und darf sich nun im Jackpotrennen keine weitere Niederlage mehr erlauben.
Im 5.000-Meter-Rennen der Frauen feierten die Äthiopierinnen, angeführt von Weltmeisterin Tirunesh Dibaba (14:54,24 min), einen bemerkenswerten Vierfach-Triumph vor wiederum drei Kenianerinnen, was für diesen Abend unwiderrufliche Kräfteverhältnisse offenbarte.
Kenenisa Bekele gefordert
Weltrekordhalter Kenenisa Bekele wurde in der Männerkonkurrenz sein Sieg alles andere als leicht gemacht. Der Äthiopier, der in Oslo noch verloren hatte, biss sich in 12:51,32 Minuten gegen den Kenianer Edwin Soi (12:52,40 min), der seine Bestzeit um rund sieben Sekunden verbesserte, durch.
Richtung 13-Sekunden-Barriere ging es in dem bislang schnellsten Rennen des Sommers über 110 Meter Hürden. Hallen-Weltmeister Terrence Trammell (USA; 13,06 sec) kämpfte dabei seinen Landsmann Dominique Arnold (13,08 sec) und den Kubaner Dayron Robles (13,11 sec) nieder.
Keine Bahn für Kirsten Bolm
Einen schwedischen Sieg durch Hallen-Europameisterin Susanna Kallur, die sich in 12,61 Sekunden als neue persönliche Bestzeit um eine Hundertstel gegen das US-Girl Damu Cherry durchsetzte, gab es im Hürdensprint der Frauen. Die Mannheimerin Kirsten Bolm, die am Montag noch in Athen (Griechenland) gewonnen hatte, war nicht am Start. Sie hatte auf eine Bahn gehofft, war aber nur auf der Warteliste gelandet und hatte deshalb auf die Reise nach Paris verzichtet. Sie ist nun am Dienstag in Lausanne (Schweiz) wieder im internationalem Zirkus dabei.
Gleich vier 2,00-Meter-Springerinnen und damit eine ganz enge Entscheidung gab es mit Yelena Slesarenko (Russland), Kajsa Bergqvist (Schweden), der eigentlichen Siebenkämpferin Tia Hellebaut (Belgien) und der Oslo-Siegerin Blanka Vlasic (Kroatien) im Hochsprung. Der erste Platz ging an die Russin.
Nastja Ryshich Vierte
Noch nicht wieder in 5-Meter-Form zeigte sich beim Saisoneinstieg Stabhochsprung-Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva. Die Russin siegte trotzdem mit 4,76 Metern. Die Ludwigshafenerin Nastja Ryshich sprang mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 4,61 Metern als Vierte in der hochklassigen Konkurrenz frech mit, während ihre Vereinskollegin Yvonne Buschbaum und die Mainzerin Carolin Hingst über 4,21 Meter und Platz elf nicht hinauskamen.
Hallen-Weltmeister Ignisious Gaisah (Ghana) behielt im Weitsprung gegen den bislang herausragenden Weitspringer der Saison, Irving Saladino (Panama; 8,29 m), um zwei Zentimeter die Oberhand. Für Irving Saladino war es die erste Niederlage der Freiluftsaison.
Im Speerwurf musste Olympiasieger und Oslo-Sieger Andreas Thorkildsen (Norwegen) als Vierter mit 84,98 Metern eine klare Niederlage hinnehmen. Der Finne Tero Pitkämäki (89,07 m) warf sich mit fast zwei Metern Vorsprung auf den Kubaner Guillermo Martinez (87,17 m)
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...