Ohne Schlaf kein Weltrekord
Der Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) hat das 15-Kilometer-Rennen in Melbourne (Australien) am Sonntag in einer Zeit von 42:40 Minuten gewonnen. Allerdings verpasste der 35-Jährige die Weltbestzeit über diese Distanz (41:29 min) um mehr als eine Minute. „Heute Morgen nach dem Aufstehen habe ich mich nicht so gut gefühlt. Wegen der Zeitumstellung hatte ich einfach zu wenig Schlaf bekommen“, sagte Haile Gebrselassie auf der Webseite iaaf.org.
Haile Gebrselassie hat in Australien dazugelernt. Nach seinem 15-Kilometer-Rennen zeigte sich der Marathon-Weltrekordhalter einsichtig: „Das nächste Mal, wenn ich nach Australien komme, werde ich früher anreisen.“ Die Zeitumstellung hatte dem Körper des 1,64 Meter großen 10.000-Meter-Doppel-Olympiasiegers (1996 und 2000) mächtig zu schaffen gemacht. Haile Gebrselassie kam erst am Freitag in Australien an. „In der Nacht zum Samstag konnte ich dann nur zwei Stunden schlafen“, sagte der Läuferstar.Trotzdem ließ der Äthiopier die Konkurrenz relativ problemlos hinter sich. Bereits bei Kilometer drei löste sich eine Spitzengruppe mit Haile Gebrselassie, Patrick Makau Musyoki (Kenia) und Craig Mottram (Australien) vom Rest des Feldes. Allerdings drückte das Trio zu wenig aufs Tempo, um in die Nähe der 15-Kilometer-Weltbestzeit von Felix Limo (Kenia; 41:29 min) zu kommen. Bei Kilometer sechs setzten sich Haile Gebrselassie und Patrick Makau Musyoki ab - später, bei Kilometer elf, entschied sich der Äthiopier für einen Alleingang und ließ auch den 23 Jahre alten Patrick Makau Musyoki hinter sich.
Auch Catherine Ndereba ist müde, siegt trotzdem
Am Ende überquerte Haile Gebrselassie die Ziellinie nach 42:40 Minuten, Zweiter wurde Patrick Makau Musyoki (43:15 min) vor Collis Birmingham (Australien; 43:35 min). „Ich hätte einfach fünf oder sechs Tage früher hierher kommen müssen“, sagte Haile Gebrselassie, der trotz des Sieges nicht zufrieden war. Sein nächstes Rennen wird er im Januar beim Dubai-Marathon bestreiten.
Im Frauenrennen dominierte die Kenianerin Catherine Ndereba die Konkurrenz. Die zweimalige Marathon-Weltmeisterin (2003 und 2007) kam nach 50:43 Minuten in Ziel. „Ich musste mich heute selbst dazu zwingen, mein Tempo hoch zu halten, denn ich bin erst vor vier Wochen meinen letzten Marathon gelaufen“, sagte die Gewinnerin. Auf Rang zwei landete Alice Mason (Neuseeland; 51:27 min) vor Lisa-Jane Weightman (Australien; 51:31 min).