Ohne Sonja Kesselschläger nach Götzis
Wenn die stärksten deutschen Siebenkämpferinnen am Wochenende (30./31. Mai) beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) den ersten Schritt zur Heim-WM in Berlin (15. bis 23. August) machen wollen, wird die routinierteste Athletin aus dem ursprünglich eingeplanten Quintett fehlen. Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg) fällt mit einer Sprunggelenksverletzung aus.
„Wir stellen uns jetzt voll auf Ratingen ein“, erklärte Coach Klaus Baarck, der zugleich auch DLV-Disziplintrainer ist, zu seiner Athletin, mit der er am Mittwochnachmittag zu dieser Entscheidung kam.„Es war kein leichter Schritt, gerade weil Götzis ein wunderschönes Meeting ist, bei dem man immer gute Leistungen zeigen kann und ich wirklich gern gestartet wäre“, meinte Sonja Kesselschläger, „für mich gilt es jetzt noch ein paar Tage fußschonend zu trainieren. Und dann will ich meine zweite Chance für die WM-Qualifikation nutzen.“
Klaus Baarck blickt trotz der bitteren Absage optimistisch nach Vorarlberg. „Wir sind guter Dinge“, sagte er. Mit der Olympia-Achten Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn), der EM-Vierten Jennifer Oeser, der Deutschen Hallenmeisterin Christine Schulz (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und der aufstrebenden Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) hat er bei der Jagd auf die WM-Norm von 6.100 Punkten vier Eisen im Feuer. „Das wird ein heißer Kampf. Ich glaube, dass sie sich ziemlich ebenbürtig sind.“
Kräftemessen mit internationaler Konkurrenz
Wer das Möslestadion am Sonntag mit der besten deutschen Siebenkampf-Leistung verlässt, hat im Kampf um die drei WM-Tickets einen klaren Vorteil, sind doch neben der Siegerin des ERDGAS Mehrkampf-Meetings in Ratingen (20./21. Juni) bei erfüllter WM-Norm die zwei Punktbesten der Jahresbestenliste qualifiziert. Im Vorjahr hatten in Götzis den anderen voran Lilli Schwarzkopf als Siebte (6.316 Punkte) und Julia Mächtig als Achte (6.282) vorgelegt, die Olympiatickets wurden dann aber erst in Ratingen wirklich ausgefochten.
Götzis vor Augen, Ratingen im Blick, bildet der Auftritt am Wochenende aber im Vorfeld der WM bereits einen wichtigen Gradmesser im Vergleich mit der internationalen Konkurrenz. Neben Lilli Schwarzkopf sind mit Olympiasiegerin Nataliya Dobrynska (Ukraine), der Olympia-Zweiten Tatyana Chernova und Olga Kurban (beide Russland) drei weitere Athletinnen mit Bestleistungen von mehr als 6.500 Punkten angekündigt.