Oliver Dietz optimistisch nach Indien
"Ich optimistisch gestimmt", stellt Oliver Dietz vor seinem heutigen Flug nach Indien fest. Dort wird der Braunschweiger am Sonntag als einziger DLV-Starter bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft in Neu-Delhi die deutschen Farben vertreten. "Ich denke, ich kann mich gut präsentieren. Mein Ziel ist es, unter den besten Europäern zu landen. Ich habe mir vorgenommen, sehr taktisch und geschickt zu laufen."
Oliver Dietz - Auf dem Weg nach Neu-Delhi (Foto: Kiefner)
Diese internationalen Titelkämpfe sind der Höhepunkt einer guten Saison des 26-jährigen. Nachdem er beim Osterlauf in Paderborn mit der Halbmarathonzeit von 1:02:38 Stunden sein Ticket nach Indien gelöst hatte ("Dort ist der Knoten geplatzt"), holte er im Mai in Borna und im Juli in Braunschweig auf der Bahn die deutschen Titel über 10.000 und 5.000 Meter. Damit avancierte Oliver Dietz klammheimlich zum erfolgreichsten Langstreckler der letzten Monate auf nationaler Ebene. "Es ist das beste Jahr, das ich bisher hatte", sagt er bereits jetzt zufrieden.Doch selbst mit der Halbmarathon-WM ist das Jahr für ihn noch nicht beendet. Die Cross-Europameisterschaft am 12. Dezember auf Usedom ruft. "Das ist ein ganz großes Ziel", meint Oliver Dietz, der allerdings wegen der Regeneration in den Tagen nach dem Neu-Delhi-Start auf den bevorstehenden Oktober-Vorbereitungslehrgang verzichten muss.
Marathon langfristiges Ziel
Er sieht in der Cross-Szene gute Ansätze: "Ich finde es sehr gut, dass Detlef Uhlemann das als Bundestrainer in die Hand genommen hat. Ich denke auch, dass wir eine gute deutsche Mannschaft sehen werden. Man muss den Athleten die Chance geben."
Vom Halbmarathon ist der Sprung zum Marathon nicht mehr weit. Das gilt auch für Oliver Dietz, der sein Studium (Betriebswirtschaft) nun weitestgehend abgeschlossen hat und die gewonnenen Freiräume für das Laufen nutzen will. Im nächsten Jahr möchte er die klassische Distanz von 42,195 Kilometern in Angriff nehmen, sich bei der Premiere aber noch nicht unter Druck setzen. "Ich will nicht über eine Zeit reden", sagt er, "das ist ein langfristiges Ziel. Ein Marathon muss erst einmal durchgestanden werden."
Noch beschäftigt er sich aber mit der halben Distanz. Und dort steht jetzt die internationale Feuertaufe an. Es könnte das Sprungbrett zu den nächsten Aufgaben sein!