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Olympia 2020: Bestes Vorbereitungscamp in Japan aufspüren

Nach Olympia ist vor Olympia – dieses Motto gilt für die Leistungssport-Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska und Team-Manager Siegfried Schonert sind vergangene Woche nach Japan gereist und haben Ausschau nach einem optimalen Vorbereitungscamp für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gehalten.
Pamela Ruprecht

Begrüßt wurden die DLV-Leistungssport-Verantwortlichen von den sehr gastfreundlichen Japanern mit wehenden Deutschland-Fähnchen. Sogar Fernseh-Teams begleiteten Idriss Gonschinska und Siegfried Schonert bei der Besichtigung verschiedener Sportstätten im Südwesten von Japan. Mit Vertretern des ansässigen Sportamtes waren sie zur Objekt-Besichtigung zum Beispiel in der Präfektur Okinawa. Für die Olympischen Spiele 2020 soll ein optimales Vorbereitungscamp für die Leichtathletik-Nationalmannschaft gefunden werden.

Qualitativ und logistisch muss in so einem Camp alles passen. Wichtig ist, dass für alle 47 Disziplinen Trainingsmöglichkeiten bestehen und dass die Wege zum Hotel und die Flugzeit nach Tokio kurz sind. Für das größte sportliche Highlight sollen die DLV-Athleten die letzten zwei Wochen vor Beginn der Spiele die besten Bedingungen erhalten. Nicht nur bei Olympia selbst herrscht ein Wettbewerb zwischen den Nationen, auch bei der Suche nach dem besten „Pre-Camp“ zur Zeit- und Klima-Anpassung.

Optimale Objekte in Aussicht

Die DLV-Leistungssport-Verantwortlichen konnten auf ihrer Reise geeignete Objekte im Südwesten von Japan ausfindig machen. Ein großer Sportkomplex mit separaten Wurf-Anlagen für Diskus, Speer und Kugel, gut ausgestatteten Krafträumen, Sporthallen, drei Leichtathletik-Stadien und einer extra angelegten Lauf-Strecke innerhalb eines Geländes gehört zu den favorisierten Stätten. „Das ist Luxus pur“, meint Siegfried Schonert.

2007 und 2008 war die DLV-Mannschaft zur Vorbereitung auf die WM in Daegu (Südkorea) und die Olympischen Spiele in Peking (China) auf Hokkaidō, der zweitgrößten Insel im Norden Japans. „Hokkaidō hat gute Voraussetzungen geboten, aber mit der Einschränkung, dass das Team nicht in einem Hotel untergebracht war und nicht an einer Trainingsstätte trainieren konnte“, erklärt der Team-Manager. „Das entspricht heute nicht mehr unseren Vorstellungen.“

Testlauf 2019

Bessere Voraussetzungen sollen für 2020 geschaffen werden. Ein Vorbereitungscamp in Brasilien war 2016 in Rio de Janeiro auf Empfehlung des medizinischen Teams aufgrund der Risiken der Zika-Epidemie entfallen. In Japan soll sich das deutsche Team in dreieinhalb Jahren wieder gemeinsam auf die Olympischen Spiele einstimmen. Geplant ist ein zweiwöchiges Trainingscamp in unmittelbarer Vorbereitung auf die Wettkämpfe in Tokio – auch um sich an die Zeitverschiebung von acht Stunden anzupassen, was sonst zu erheblichem Jetlag führen würde.

Ist die Wahl bis Ende März auf eine Anlage gefallen, könnte dort schon 2019 ein Test-Aufenthalt stattfinden. „Wir denken darüber nach, zum Auftakt in die Olympiavorbereitung die Bedingungen in Japan im Rahmen eines Nationalmannschafts-Lehrgangs zu testen“, sagt der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska. „Ziel ist es, 2020 perfekte Bedingungen für die Einstimmung auf die Olympia-Wettbewerbe zu schaffen.“

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