Olympia-Generalprobe in London
Drei Wochen vor dem Start der Leichtathletik-Wettbewerbe bei Olympia (3. August) schnuppern die Athleten beim Diamond League-Meeting am Freitag und Samstag (13./14. Juli) schon einmal Londoner Luft. Auch sieben DLV-Athleten, darunter Hürden-Hoffnung Carolin Nytra (MTG Mannheim), sind am Start. Die Wettkämpfe finden allerdings nicht im Olympiastadion sondern im Chrystal Palace statt.
Gleich der erste Wettkampf könnte aus deutscher Sicht der Höhepunkt des Meetings werden - im wahrsten Sinne des Wortes. Im Stabhochsprung gibt es eine Neuauflage des Duells Renaud Lavillenie (Frankreich) gegen Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), das bei der EM erst bei der Höhe von 6,02 Metern entschieden wurde.Um den Sieg mitmischen will auch Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), der zuletzt mit seinen Leistungen haderte. Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) kann sich den Frust über die verpasste Olympia-Teilnahme von der Seele springen.
Carolin Nytra mitten in der Weltklasse
Das stark besetzte Meeting verspricht in fast allen Disziplinen Weltklasse-Leistungen. Über 100 Meter Hürden sind eine Handvoll Athletinnen dabei, die bei Olympia ins Finale laufen wollen. Allen voran Top-Favoritin und Welt-Leichtathletin-des-Jahres Sally Pearson (Australien), die in diesem Jahr schon 12,40 Sekunden gelaufen ist.
Was die Zeit angeht, ist die wiedererstarkte Brigitte Foster-Hylton (Jamaika; 12,51 sec) der Weltmeisterin in diesem Jahr bisher am nächsten gekommen. Mittendrin im Kreis der schnellen Hürdensprinterinnen ist Carolin Nytra (MTG Mannheim), die sich nach der vorsichtshalber abgesagten EM gleich der Weltelite stellt. Das Finale zu erreichen, wird die erste Hürde sein.
Hochklassiger Weitsprung-Wettbewerb
Sebastian Bayer (Hamburger SV) wird sich die hoffentlich beiden Rennen seiner Lebensgefährtin in Ruhe anschauen können, sie ist am Samstag dran, der Weitsprung ist schon am Freitag. Dabei trifft der Europameister auf ein nicht minder starkes Feld. Vize-Weltmeister Mitchell Watt (Australien) hat sich genauso angekündigt wie Olympiasieger Irving Saladino (Panama), der in diesem Jahr allerdings noch keine Weite stehen hat.
Im Speerwerfen bekommen es die beiden Leverkusenerinnen Linda Stahl und Katharina Molitor nicht nur mit Europameisterin Vira Rebryk (Ukraine) zu tun, sondern auch mit Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik), die zu Gunsten der Vorbereitung auf die Spiele in London auf einen Start bei der EM verzichtet hatte.
Blanka Vlasic plant Saisoneinstand
Beweisen, dass bei Olympia doch noch mit ihr zu rechnen ist, will Blanka Vlasic (Kroatien). Die von Verletzungen geplagte Hochspringerin hat in diesem Jahr noch keinen Wettkampf absolviert. Am Start sind alle amtierenden internationalen Titelträgerinnen: Weltmeisterin Anna Chicherova (Russland), Europameisterin Ruth Beitia (Spanien), Olympiasiegerin Tia Hellebaut (Belgien), Hallen-Weltmeisterin Chaunté Lowe (USA) und Hallen-Europameisterin Antonietta Di Martino (Italien).
Über 110 Meter Hürden testet der frisch gebackene Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton (USA) wie er mit den Spezialisten um Liu Xiang (China) mithalten kann. Über 100 Meter treten Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) gegeneinander an.
Besonders im Blickpunkt stehen werden auch die britischen Athleten. Sie bekommen einen Vorgeschmack auf Olympia vor heimischer Kulisse. Unter anderem gehen Mo Farah über 5.000 Meter und Christine Ohuruogu über 400 Meter an den Start.