Olympia-Normen fallen in Zeulenroda reihenweise
Die 400-Meter-Hürdenläuferinnen Ulrike Urbansky (Erfurter LAC) und Stephanie Kampf (VfL Sindelfingen) sind furios in die Freiluftsaison gestartet. Beim ersten Rennen über ihre Spezialstrecke liefen sie beim Meeting in Zeulenroda die Olympianorm (55,35 sec). Kampf siegte in 55,23 Sekunden, Urbansky wurde in 55,24 Sekunden Zweite. Wenn nicht noch drei Deutsche schneller laufen, kann auch Alexander Kosenkow für Olympia planen. Der Wattenscheider Sprinter rannte die 100 Meter in 10,22 Sekunden (Wind: +1,7) und lieferte nach seiner Normerfüllung aus dem Vorjahr den erforderlichen Leistungsnachweis ab.
Stephanie Kampf hat gleich im ersten Anlauf die Olympia-Norm geknackt. (Foto: Kiefner)
Für Stephanie Kampf bedeutete die Zeit zugleich eine neue Bestleistung. Ihr alter Hausrekord lag bei 55,35 Sekunden und stammte von der WM in Paris: "Ich habe mich auf den Wettkampf gefreut und mit der Norm geliebäugelt. Schon im letzten Jahr habe ich hier ein gutes Rennen gemacht. Heute war es zwar kein optimales Rennen, denn ab der dritten Hürde hatte ich leichte Rhythmusstörungen, doch die Norm ist geknackt. Die Zeit ist sicher ausbaufähig." Auch Ulrike Urbansky strahlte über das ganze Gesicht: "Ich freue mich riesig und genieße es, wieder schnell laufen zu können."U23-Rekord für Betty Heidler
Über die Olympianorm freute sich auch Diskuswerfer Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01). Mit 66,35 Metern trug er sich in die Siegerliste ein und flachste hinterher, dass es sich jetzt wohl endlich bemerkbar mache, dass er seit einem halben Jahr nicht mehr rauche.
Einen überraschenden Ausgang nahm der Hammerwurf der Frauen. Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) stellte mit 70,89 Metern einen neuen Deutschen U23-Rekord auf und schlug Andrea Bunjes (SV Holtland; 68,80 m). Dabei lief es bei Heidler gar nicht rund, die ersten drei Versuche waren außerhalb der Wertung. "International wäre ich da schon draußen gewesen." Doch im Fünften ging es dann weit hinaus.
Karsten Kobs sagte verletzt ab
Die deutsche Rekordlerin Susanne Keil brachte nur zwei gültige Würfe zustande und kam mit 64,61 Metern nur auf den sechsten und letzten Platz. Bei den Männern siegte beinahe konkurrenzlos der Leverkusener Markus Esser. Sein Vereinskollege Karsten Kobs hatte verletzungsbedingt abgesagt. 76,95 Meter erzielte Esser, dessen großes Ziel in diesem Jahr die 80 Meter sind: "Dass es heute wieder nicht zur Olympianorm von 78,85 Metern gereicht hat, liegt vielleicht auch an der fehlenden Konkurrenz. Dadurch fehlt der Druck."
Das Kugelstoßen gewann Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 20,20 m), Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) war bei vier ungültigen Versuchen mit 60,31 Metern die stärkste Speerwerferin.
Verena Dreier beim Europacup
Einen gelungen Saisoneinstand feierte Hürdensprinter Mike Fenner. Der Mann vom TV Wattenscheid 01 gab sich nach der Vorlauf-Niederlage gegen den Leipziger Thomas Blaschek (13,67 zu 13,62 Sekunden) im Finale keine Blöße und brachte 13,59 Sekunden auf die Bahn, während Thomas Blaschek ausschied.
In Zeulenroda ging es auch um das Europacup-Ticket über 3000 Meter Hindernis der Frauen. Dieses sicherte sich in Abwesenheit der nationalen Rekordhalterin Melanie Schulz die Jugendliche Verena Dreier von der LG Sieg. Nach 10:15,52 Minuten durfte sie sich neben dem EC-Ticket über einen Deutschen Jugendrekord freuen: "Ich bin sehr zufrieden mit Lauf. Dabei war ich vorher noch k.o. von unserer Klassenfahrt in der vergangenen Woche. Jetzt freue ich mich auf den Europacup. Dort möchte ich die Zeit bestätigen und nicht Letzte werden."
Alexander John und Martin Wierig mit Junioren-WM-Norm
Alexander John (TuS Jena) knackte im Männer-Rennen zweimal die Junioren-WM-Norm über die Hürden. Erst im Vorlauf mit 14,32 Sekunden, dann im Finale noch einmal (14,39 sec). Martin Wierig (SC Magdeburg) vollbrachte Gleiches als Diskuswurf-Sieger der männlichen Jugend A (57,38 m).
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