Olympia-Normen für DLV-Mittelstreckler
Die deutschen Mittelstreckler sind in Olympia-Form. Beim World Challenge-Meeting in Hengelo (Niederlande) erfüllten die Regensburgerin Corinna Harrer und der Braunschweiger Sören Ludolph die Olympia-Normen. Robert Harting (SCC Berlin) war einmal mehr Herr im Ring. Der Diskus-Weltmeister hielt sich mit 68,13 Meter schadlos.
Die „68 Meter wollte ich und habe sie auch geschafft“, kommentierte Robert Harting am Sonntag seinen Sieg in Hengelo, zu dem 68,13 Meter reichten. Beim ungültigen dritten Durchgang touchierte sein Diskus sogar die 70-Meter-Marke. Zwar stimme das Timing im Ring noch nicht hundertprozentig, dennoch laufe zurzeit vieles nach Plan, so der 27-Jährige. Allerdings habe sich eine Bauchmuskelzerrung wieder bemerkbar gemacht. „Aber jetzt freue ich erst einmal auf Rom“, gab sich der Berliner kampfeslustig.Der ebenfalls schon für EM und Olympia qualifizierte Martin Wierig (SC Magdeburg) blieb mit 60,43 Meter im Vorkampf hängen.U23-Europameisterin Julia Fischer (SCC Berlin) legte bei den Frauen nach zwei Fehlversuchen einen Sicherheitswurf (55,14 m) hin und erreichte als Neunte auch nicht den Endkampf. „Und dabei habe ich mich super gefühlt und schon beim Einwerfen 62 Meter hingelegt“, haderte die 22-Jährige mit dem Schicksal.
Corinna Harrer taktisch hervorragend
Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), die sich ein strapaziöses Wochenendprogramm auferlegt hatte, verbesserte sich über 1.500 Meter abermals. Nicht einmal 48 Stunden nach der Dessauer Steigerung auf 4:05,62 Minuten startete sie den nächsten Parforceritt und fuhr mit 4:04,91 Minuten die Olympia-Norm ein.
Schnell, ausdauernd und ehrgeizig spielte der Schützling von Trainer Kurt Ring seine taktische Vielseitigkeit aus Zunächst rollte die Oberpfälzerin diskret im Feld mit, übernahm dann nach 1.200 Metern offensiv die Spitze, um schließlich - als es hart auf hart kam - im Finish noch genügend Reserven frei zu setzen und hinter Vize-Weltmeisterin Hannah England (Großbritannien; 4:04,05 min) als Zweite ins Ziel zu spurten.
„Da geht noch mehr“, gab sich die Studentin im Ziel überaus euphorisch. Diana Sujew (SC Potsdam) unterstrich mit einer weiteren Verbesserung auf 4:05,71 Minuten ebenfalls ihr läuferisches Potenzial. Sie wurde Sechste, nur 21 Hundertstel fehlten am London-Ticket.
Bei den Männern legte Nixon Chepseba (Kenia; 3:29,90 min) einen Start-Ziel-Sieg hin und wurde mit einer persönlichen Bestzeit belohnt.
Sören Ludolph kampfstark
Sören Ludolph (LG Braunschweig) gab über 800 Meter als Sechster eine sehr gute Figur ab. Mit 1:44,80 Minuten notierte der Deutsche Meister nicht nur einen Hausrekord, sondern kann jetzt auch für EM und Olympia planen. „Die Zeit spricht Bände“, meinte der 24-Jährige. „300 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass es klappt.“ Es gewann Adam Kszczot (Polen; 1:43,83 min).
Bei den Frauen war Janeth Jepkosgei (Kenia; 1:57,79 min) eine Klasse für sich.
Kaiserliche Abschieds-Gala
Aus der fünften Olympiateilnahme von Haile Gebrselassie wird nichts. Bei Äthiopiens 10.000-Meter-Ausscheidung, seinem wohl letzten Bahnrennen, wurde der 39-Jährige in 27:20,39 Minuten „nur“ Siebter, musste aber erst mit der Schlussglocke lockerlassen. Im Endspurt gewann Tariku Bekele in 27:11,70 Minuten vor Leleisa Desisa Benti (27:11,98 min) und Sileshi Sihine (27:12,60 min)..
Dreispringer Philips Idowu (Großbritannien) verbesserte den Meeting-Rekord auf 17,31 Meter. Kellie Wells (Großbritannien; 12,81 sec) dominierte über 100 Meter Hürden vor Lolo Jones (USA; 12,90 sec). Luguelin Santos (Dominikanische Republik; 44,45 sec) setzte sich über 400 Meter vor Martyn Rooney (Großbritannien; 44,97 sec) durch. Charonda Williams (USA; 22,73 sec) war Beste über 200, Churandy Martina (Niederlande; 10,18 sec) Bester über 100 Meter.
leichtathletik.TV:
Corinna Harrer und Sören Ludolph stürmen nach London
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