Olympia-Normen in Regensburg
Das Unistadion in Regensburg hat sich am Samstag bei der Sparkassen-Gala wieder als ein gutes Pflaster für die deutschen Leichtathleten erwiesen, diesmal auf dem Weg zur EM in Helsinki (Finnland) und den Olympischen Spielen in London (Großbritannien). Die guten Bedingungen nutzten allen anderen voran die Hürden-Asse Alexander John (LAZ Leipzig) und Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz) mit Olympia-Normen.
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Einen starken Auftritt zeigte Hürdensprinter Alexander John bereits im Vorlauf über 110 Meter Hürden. In 13,45 Sekunden unterbot der Leipziger die Olympia-Norm um vier Hundertstel. Bis auf eine Zehntel lief der 26-Jährige an seine persönliche Bestzeit heran. Im Finale legte er dann 13,46 Sekunden bei 2,6 Metern pro Sekunde Rückenwind nach und siegte damit vor dem Hamburger Helge Schwarzer (13,56 sec).
"Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Das hatte ich schon letzte Woche gezeigt. Dass es mit der Olympia-Norm schon im Vorlauf geklappt hat, freut mich umso mehr. Im Endlauf ist, denke ich, noch eine Zehntel liegen geblieben", sagte Alexander John.
Freuen durfte sich auch die Deutsche Meisterin Cindy Roleder, die die 100 Meter Hürden in 12,95 Sekunden gewann und damit die EM-Norm von 13,05 Sekunden klar unterbot. "Nachdem der Vorlauf schon sehr gut lief, kam diese Zeit nicht überraschend", sagte die Leipzigerin, die am Start noch Potenzial sieht. "Ziel ist es jetzt, sich bei der EM gut zu präsentieren."
Olympia-Norm für überragenden Silvio Schirrmeister
Zu einer weiteren Olympia-Norm eilte in der Oberpfalz Silvio Schirrmeister. Der Chemnitzer Hürdenläufer verbesserte sich auf 49,21 Sekunden und blieb als herausragender Akteur der Konkurrenz um neun Hunderststel unter der Vorgabe.
„Es war einfach geil. Ich hatte letztes Jahr eine Durststrecke. Wenn man jetzt im zweiten Rennen Olympia-Norm läuft, dann ist das nur befreiend“, sagte der frühere U20-Europameister, der im Ziel seine Leistung ausgelassen bejubelte.
Zwei EM-Normen für Julian Reus
Bereits in den Vorläufen über 100 Meter wartete der erst 18 Jahre alte Brite Adam Gemili mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 10,11 Sekunden auf. Seiner Favoritenrolle wurde der U20-Vize-Europameister, der später auch seine Nationalstaffel zum Sieg (38,89 sec) führte, dann auch im Finale gerecht. Dort legte er 10,08 Sekunden nach.
Der Wattenscheider Christian Blum wurde wegen eines Fehlstarts (Video) nachträglich disqualifiziert. So rückte Vereinskollege Julian Reus mit der EM-Norm von 10,27 Sekunden auf die Zwei auf. Für ihn war es eine neue Bestleistung. Bei den Frauen ragte die US-Amerikanerin Choranda Williams (11,22 sec) heraus.
EM-Normen über 200 Meter
EM-Normen hakten über 200 Meter auch Sebastian Ernst, der in 20,59 Sekunden Zweiter hinter dem Briten Christian Malcolm (20,46 sec) wurde, und erneut Julian Reus (beide TV Wattenscheid 01; 20,64 sec) sowie der Stuttgarter Tobias Unger (20,68 sec) ab.
Auf den 400 Metern verpasste der Münchner Kamghe Gaba in 46,29 Sekunden die EM-B-Norm um vier Hundertstel, während bei den Frauen die Friedbergerin Christiane Klopsch zu einer neuen Bestzeit (53,42 sec) eilte. Auf den 800 Metern waren die Blicke auf Lokalmatadorin Corinna Harrer gerichtet, die mit einem neuen Hausrekord von 2:01,60 Minuten ihre Fans nicht enttäuschte. Für einen weiteren Regensburger Erfolg sorgte Florian Orth, der in 3:38,54 Minuten die EM-A-Norm über 1.500 Meter nur um den Hauch von vier Hundertsteln verpasste.
Eike Onnen wieder im Kommen
Bei Hochspringer Eike Onnen zeigt die Formkurve nach oben. Für den Hannoveraner lohnte sich der Weg zum Meeting nach Regensburg. Mit 2,26 Metern erfüllte er schon am frühen Nachmittag die EM-B-Norm und tat damit einen Schritt hin zu den internationalen Großereignissen in diesem Jahr.
„Es ist toll, dass es jetzt bergauf geht, nachdem ich die Saison schwach angefangen hatte. Die 2,26 Meter waren ein sehr guter Sprung. Da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen“, sagte der 29-Jährige.
Weit hinaus ging es im Männer-Weitsprung. Dort bestimmte der Chinese Yun Zhiming mit 8,10 Metern das Geschehen. Fünf seiner sechs Sprünge hätten zum Sieg gereicht.
Alexandra Burghardt und Felix Franz überzeugen
In prächtiger Verfassung präsentierte sich Nachwuchs-Hürdensprinterin Alexandra Burghardt. Die U18-WM-Vierte vom LAZ Inn verbesserte ihre persönliche Bestzeit von 13,87 auf 13,58 Sekunden und empfahl sich damit nachhaltig für die U20-WM in Barcelona (Spanien). In einem zweiten Rennen lief sie noch einmal schneller. Die 13,48 Sekunden kamen allerdings bei irregulärem Rückenwind (+2,6 m/sec) zustande.
Ebenfalls ein Ausrufezeichen aus dem U20-Bereich markierte Felix Franz. Der 19-Jährige von der LG Neckar-Enz gewann seinen Lauf über 400 Meter Hürden in 50,48 Sekunden und verbesserte sich damit um fast neun Zehntel.
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