Olympia Tag 10 - Erstes Marathon-Gold für Kenia
Samuel Kamau Wanjiru hat der Läufernation Kenia die erste Marathon-Goldmedaille der Olympiageschichte beschert. Der Weltrekordler im Halbmarathon gewann am Sonntag das 42,195-Kilometer-Rennen bei den Sommerspielen in Peking (China) in starken 2:06:32 Stunden, einem Olympischen Rekord, vor Ex-Weltmeister Jaouad Gharib aus Marokko (2:07:16 h) und Äthiopiens Tsegay Kebede (2:10:00 h).
Der im japanischen Fukuoka lebende 21-Jährige setzte sich bei guten Bedingungen rund fünf Kilometer vor dem Ziel von seinen Mitstreitern ab und strebte fortan alleine dem Olympiastadion entgegen.Für Kenia war es ein prestigeträchtiger Erfolg, denn bislang waren alle Anläufe seiner Läufer auf eine Olympische Marathon-Goldmedaille gescheitert. Mit insgesamt fünfmal Gold in Peking überflügelten Kenias Läufer auch die Lauf-Konkurrenz aus Äthiopien, die vier Olympiasiege holte. Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) hatte aus Angst vor möglicher Luftverschmutzung auf einen Start verzichtet.
Bester Europäer war der Schweizer WM-Dritte Viktor Röthlin, der in 2:10:35 Stunden Rang sechs belegte. Deutsche Läufer waren nicht am Start. Mit der Marathon-Entscheidung gingen die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Spielen zu Ende.
53-jähriger Israeli im Ziel
Der israelische Marathonläufer Ayele Setegne ist mit dem Rennen offiziell zum ältesten Leichtathleten geworden, der in der Geschichte der Olympischen Spiele teilgenommen hat. Der laut Pass am Tag des Marathons in Peking 53 Jahre und 128 Tage alte gebürtige Äthiopier, der 1991 nach Israel ausgewandert ist, wurde nach Platz 20 in Athen (Griechenland) dieses Mal 69. und damit Vorletzter (2:30:07). Bisher war der Kanadier Percival Wyer, der 1936 den olympischen Marathon bestritt, mit 52 Jahren und 199 Tagen ältester Leichtathlet.
Allerdings ist Setegne in Wahrheit sieben Jahre jünger, was der als Hayale Satain 1962 geborene Läufer immer wieder betont: "Als ich 1991 nach Israel gekommen bin, hat man im Innenministerium einen Fehler begangen und mich sieben Jahre älter gemacht." Hintergrund ist der äthiopische Kalender, der dem gregorianischen um knapp sieben Jahre hinterherhinkt.
Quelle: Sport-Informations-Dienst
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