Olympia Tag 3 - Usain Bolt stürmt zu Gold
Der große Sprint-Showdown bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) hielt am Sonntag, was er versprach. Vor 80.000 Zuschauern war Usain Bolt auf den 100 Metern von seinem zweiten Olympiasieg nicht abzubringen. Für ihn soll es der nächste Schritt zur Legende sein.
Der Superstar kam rasch ins Rollen und drehte auf der zweiten Hälfte so richtig auf. Er brillierte am Ende mit einem neuen Olympiarekord von 9,63 Sekunden. Nur fünf Hundertstel fehlten auf der schnellen Mondo-Bahn zum Weltrekord.Yohan Blake machte in 9,75 Sekunden den jamaikanischen Doppelsieg perfekt. Der US-Amerikaner Justin Gatlin kämpfte munter mit und bekam mit 9,79 Sekunden Bronze.
Sanya Richards-Ross stürmt zum Sieg
Sie hatte schon den ganzen Sommer über von ihrer tollen Verfassung gesprochen. Im entscheidenden Moment verwandelte Sanya Richards-Ross diese auch in Olympiagold über 400 Meter. Die US-Amerikanerin hatte auf den letzten sechzig Metern nach einem gut eingeteilten Lauf die entscheidenden Reserven, um in 49,55 Sekunden zu triumphieren.
Dahinter wurde die Peking-Olympiasiegerin Christine Ohuruogu von den 80.000 Zuschauern förmlich zu Silber getrieben. Mit 49,70 Sekunden lag die Britin zwei Hundertstel vor der zweiten US-Amerikanerin Deedee Trotter. Zwei US-Medaillen über 400 Meter hatte es bei den Frauen bei Olympia zuletzt 1984 gegeben.
Kenianer bleiben auf dem Thron
Am dritten Tag war es soweit. Die Kenianer holten ihr erstes Gold und wie sollte es anders sein: die Hindernisläufer gaben sich trotz eines Sturzes von Peking-Olympiasieger Brimin Kipruto 700 Meter vor Schluss keine Blöße.
Ezekiel Kemboi zeigte auf der letzten Runde ein unwiderstehliches Finish und stürmte zu seinem zweiten Olympiasieg nach 2004. In 8:18,56 Minuten siegte er vor Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich; 8:19,08 min), der sich wie schon vor vier Jahren Silber sicherte, und Afrikameister Abel Mutai (Kenia; 8:19,73 min).
Nachdem er ziemlich provokativ auf Bahn acht eingelaufen war, sorgte Ezekiel Kemboi auch im Ziel weiter für beste Unterhaltung. Einem Tänzchen folgte eine innige Liebkosung mit Mahiedine Mekhissi-Benabbad und ein Trikottausch. Erst danach ging es zusammen auf die Ehrenrunde. Für Kenia war es der achte Olympiasieg in Folge auf dieser Paradestrecke.
Olga Rypakova kratzt an den 15 Metern
Im Dreisprung schlug für die Kasachin Olga Rypakova die große Stunde. Die 27-Jährige, die vor zwei Jahren schon einmal Hallen-Weltmeisterin und im letzten Jahr Vize-Weltmeisterin geworden war, setzte sich mit 14,98 Metern aus dem dritten Durchgang durch. Es war der drittebeste Freiluft-Wettkampf ihrer Karriere. Danach durfte sie sich auf einer flotten Ehrenrunde von den 80.000 Zuschauern feiern lassen.
Die bestens gelaunte Caterine Ibarguen (Kolumbien; 14,80 m) und Olha Saladuha (Ukraine; 14,79 m) packten im letzten Durchgang noch ihre besten Sprünge aus und sicherten sich so Silber und Bronze.
Goldener Sommer für Krisztian Pars
Das letzte Gold des Abends ging an Krisztian Pars. Der ungarische Hammerwerfer Kristzian Pars, der vor fünf Wochen bereits in Helsinki (Finnland) Europameister geworden war, zeigte als einziger 80-Meter-Qualitäten. Sein goldener Sommer war damit perfekt. Zuvor konnte er sich noch nie bei einer großen internationalen Meisterschaft behaupten.
Seine 80,59 Meter brachten ihm einen verdienten Olympiasieg vor dem wiedererstarkten Peking-Olympiasieger Primoz Kozmus (Slowenien; 79,36 m) und Weltmeister Koji Murofushi (Japan; 78,71 m).
Tiki Gelana siegt - Irina Mikitenko ist enttäuscht
Wie ein begossener Pudel schlich Irina Mikitenko am frühen Nachmittag in der ersten Entscheidung des Sonntags von The Mall, dem Schauplatz ihres letzten olympischen Marathon-Rennens. Während sich Siegerin Tiki Gelana aus Äthiopien auf dem Londoner Prachtboulevard am Buckingham Palace feiern ließ, machte die gebürtige Kasachin aus ihrer Enttäuschung über Platz 14 keinen Hehl. "Ich habe mir mehr ausgerechnet. Das sollte mein Rennen werden", sagte sie.
Bei ihrer fünften Olympia-Teilnahme kam die 39-Jährige, die 2008 und 2009 auf anderer Strecke den London-Marathon gewonnen hatte, am Ende mit knapp dreieinhalb Minuten Rückstand auf die äthiopische Olympiasiegerin Tiki Gelana (2:23:07 h) ins Ziel. Silber ging an Vize-Weltmeisterin Priscah Jeptoo aus Kenia (2:23:12 h), Bronze holte sich die Russin Tatyana Petrova (2:23:29 h).
Die Saarbrückerin Susanne Hahn kam als zweite deutsche Teilnehmerin nach 2:30:22 Stunden an Position 32 auf The Mall an. Zum ersten Mal in der Geschichte des olympischen Marathons endete das Rennen nicht im Olympiastadion.
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