Olympia Tag 4 - Tränen im Olympiastadion
Am Montagabend flossen bei den Leichtathletik-Wettkämpfen der Olympischen Spiele in London (Großbritannien) reichlich Tränen. Bei Hürdenläufer Felix Sanchez (Dominikanische Republik) waren es bei der Siegerehrung unendlich viele Tränen der Freude. Die deutsche Rekordlerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) trockneten als eine von einigen enttäuschten Stabhochspringerinnen dagegen Tränen der Enttäuschung.
Athen-Olympiasieger und Ex-Weltmeister Felix Sanchez aus der Dominikanischen Republik hat erneut olympisches Gold über 400 Meter Hürden gewonnen. Der 34-Jährige, der schon im Vorfeld aus seiner guten Form keinen Hehl gemacht hatte, setzte sich im Finale in 47,63 Sekunden vor dem US-Amerikaner Michael Tinsley durch, der in 47,91 Sekunden gestoppt wurde. "Das ist etwas ganz Großes", sagte Felix Sanchez. "Das hat keiner erwartet. Viele Leute sagten schon, ich solle aufhören. Jetzt feiern sie." Bronze holte sich Vize-Weltmeister Javier Culson aus Puerto Rico in 48,10 Sekunden.Stabhochsprung-Weltrekordlerin Yelena Isinbayeva hat den olympischen Gold-Hattrick verpasst. Die in Athen (Griechenland) und Peking (China) siegreiche Russin musste sich mit 4,70 Metern und Bronze zufrieden geben, war aber trotzdem nicht unzufrieden: "Das ist wie eine Goldmedaille für mich." Die Gedanken an einen Rücktritt schiebt sie nun erst einmal beiseite. Gold ging bei der vierten Austragung zum zweiten Mal an die USA. Zwölf Jahre nach Stacy Dragila bei der Premiere in Sydney (Australien) triumphierte Jennifer Suhr mit 4,75 Metern vor der höhengleichen Kubanerin Yarisley Silva.
Kirani James lässt Olympiasieg folgen
Die deutschen Springerinnen gingen dagegen bei Olympia erneut leer aus. Beste war bei windigen Verhältnissen die deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg aus Leverkusen, die mit 4,65 Metern den undankbaren vierten Platz direkt vor Vize-Weltmeisterin Martina Strutz aus Neubrandenburg (4,55 m) und Lisa Ryzih aus Ludwigshafen (4,45 m) belegte.
Weltmeister Kirani James aus Grenada hat sich auch die olympische Goldmedaille über die Stadionrunde gesichert. Im erst dritten Olympia-Finale über die 400 Meter ohne Beteiligung der USA gewann der 19-Jährige mit dem Landesrekord von 43,94 Sekunden vor U20-Weltmeister Luquelin Santos aus Dominikanischen Republik, der 44,46 Sekunden lief. Bronze ging in 44,52 Sekunden an den 23-jährigen Lalonde Gordon aus Trinidad & Tobago in 44,52 Sekunden. Die drei Medaillengewinner kommen auf ein Durchschnittsalter von nur 20 Jahren.
Hindernis-Gold wieder in russischer Hand
Weltmeisterin Yulia Zaripova wurde als Nachfolgerin ihrer russischen Landsfrau Gulnara Galkina Olympiasiegerin im Hindernislauf. Die 26-Jährige aus Kasan dominierte das Rennen in 9:06,72 Minuten vor der Tunesierin Habiba Ghribi (9:08,37 min). Bronze ging in 9:09,84 Minuten an die Äthiopierin Sofia Assefa.
Die EM-Dritte Antje Möldner-Schmidt aus Cottbus belegte den siebten Platz in sehr guten 9:21,78 Minuten direkt vor der EM-Vierten Gesa Felicitas Krause aus Frankfurt/Main, die in 9:23,52 Minuten persönliche Bestzeit lief.
Erster Olympiasieg für Nadezhda Ostapchuk
Im Kugelstoßen holte sich Nadezhda Ostapchuk (Weißrussland) mit herausragenden 21,36 Metern ihren ersten Olympiasieg. Peking-Olympiasiegerin Valerie Adams (20,70 m) kam diesmal nicht gegen die Weißrussin an. Mit neuer Bestleistung von 20,48 Metern sicherte sich die aufstrebende Russin Evgeniya Kolodko Bronze.
Als einzige Deutsche stand Christina Schwanitz im Finale. Die Athletin des LV 90 Ergebirge verpasste mit 18,47 Metern als Elfte aber den Endkampf.
mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)
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