Olympia Tag 7 - David Rudisha läuft Weltrekord
David Rudisha sorgte am Donnerstagabend bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) für fassungsloses Staunen. Der kenianische 800-Meter-Läufer brauste im Alleingang zu einem neuen Weltrekord. In 1:40,91 Minuten verbesserte er seine eigene Marke aus dem Jahr 2009 um eine Zehntel.
Es war ein Husarenritt mit Ansage. Bereits vor den Spielen hatte David Rudisha angekündigt, dass er in London mit einem Angriff auf den eigenen Weltrekord liebäugelt und das ganz ohne Tempomacher.Jetzt zeigte er, dass es keine leeren Worte waren. Der 23-Jährige nahm vom Startschuss weg das Zepter in die Hand. Die erste Runde legte er in 49,28 Sekunden zurück, nach 600 Metern wurde David Rudisha in 1:14,30 Minuten gestoppt, als er gerade zu einem unwiderstehlichen langen Schlussspurt angesetzt hatte.
Bei 1:40,91 Minuten blieb die Uhr schließlich stehen und die 80.000 Zuschauer konnten im Olympiastadion den ersten Leichtathletik-Weltrekord dieser Spiele feiern. Silber und Bronze gingen an Nijel Amos aus Botswana, der in 1:41,73 Minuten U20-Weltrekord lief, und Timothy Kitum (Kenia; 1:42,53 min). Sieben der acht Finalläufer verbesserten in diesem denkwürdigen Rennen ihre persönlichen Bestzeiten.
Jamaika-Triple
Über 200 Meter ging das jamaikanische Sprint-Spektakel weiter. Usain Bolt machte in 19,32 Sekunden sein zweites Olympia-Gold auch auf dieser Strecke, es war sein fünftes insgesamt, perfekt. Nur zweimal war er in seiner Karriere schneller gelaufen. Aber noch viel wichtiger: Mit seiner zweiten Titelverteidigung wurde er für viele zu einer Legende.
Yohan Blake (19,44 sec) und Warren Weir (19,84 sec) vervollständigten den "Sweep". Einen solchen hatte es für Jamaika in der Olympischen Geschichte auf den 200 Metern noch nie gegeben.
US-Boys dominieren Dreisprung
Weltmeister Christian Taylor machte es im Dreisprung spannend. Nach zwei ungültigen Versuchen zog der US-Amerikaner mit 17,15 Metern in den Endkampf ein, um sich dort dann sogleich auf 17,81 Meter zu steigern.
Damit war ihm der Olympiasieg nicht mehr zu nehmen. Sein Teamkollege Will Claye räumte nach Bronze im Weitsprung nun mit 17,62 Metern Silber ab. Der 35-jährige Italiener Fabrizio Donato (17,48 m) ließ seinem Europameister-Titel Olympia-Bronze folgen.
Silber und Bronze für deutsche Speerwerferinnen
Im Speerwurf packten die deutschen Speerwerferinnen ihre Gelegenheit beim Schopf, nachdem die russische Weltmeisterin Mariya Abakumova schon nach drei Würfen mit 59,34 Metern als Zehnte von dannen ziehen musste.
Christina Obergföll (LG Offenburg) holte mit 65,16 Metern aus dem ersten Durchgang Silber und Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,91 m) schnappte sich die Bronzemedaille. Herausragende Athletin war die tschechische Weltrekordhalterin Barbora Spotakova, die gleich zu Beginn mit 66,90 Metern in Führung gegangen war und dann im vierten Durchgang noch an diesem Abend herausragende 69,55 Meter erzielte.
Ashton Eaton König der Athleten
Zum "König der Athleten" wurde wie erwartet Weltrekordhalter Ashton Eaton gekrönt. Der US-Amerikaner sammelte an den zwei Zehnkampf-Tagen 8.869 Punkte. Silber ging an seinen Landsmann Trey Hardee (8.671). Nachdem der Kubaner Leonel Suarez (8.523) auf den Bronzerang kam, gingen die europäischen Zehnkämpfer ganz leer aus.
Alles rund um die Olympische Leichtathletik:
News | Ergebnisse | Videos | Vorschau | DLV-Team | Zeitplan (pdf) | Twitter
TV-Termine | DLV Lounge | Olympia-Buch | DOSB-Teambroschüre (pdf)