Olympia Tag 8 - Weltrekord durch US-Girls
Die US-Sprinterinnen haben am Freitagabend bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) für den zweiten Weltrekord der Leichtathletik-Wettkämpfe gesorgt. Mit 40,82 Sekunden löschten sie den 4x100 Meter-Uraltweltrekord der DDR aus dem Jahr 1985 (41,37 sec) mehr als nur aus. Über 4x400 Meter der Männer rangen die Bahamas (2:56,72 min) die USA (2:57,05 min) nieder.
Der Weltrekord über 800 Meter der Frauen (1:53,28 min) ist mit 29 Jahren die älteste Bestmarke auf den olympischen Strecken der Leichtathletik. Am 6. Oktober 1985 wurden in Canberra (Australien) durch Marita Koch über 400 Meter (DDR; 47,60 sec) und das DDR-Quartett über 4x100 Meter in 41,37 Sekunden Weltrekorde aufgestellt, beide Marken sind damit die zweitältesten gewesen - denn eine davon ist jetzt knapp 27 Jahre später pulverisiert worden.Das Sprintquartett der USA ist beim Olympiasieg in London 40,82 Sekunden gelaufen. Tianna Madison, Allyson Felix, Bianca Knight und Carmelita Jeter bewiesen, was sie mit guten Wechseln leisten können. Die läuferisch ähnlich starken Jamaikanerinnen hatten keine Chance, obwohl sie in 41,41 Sekunden ebenfalls nah an den alten Weltrekord heranliefen.
Gold für Meseret Defar
In einem Bummelrennen über 5.000 Meter war Meseret Defar (Äthipoien; 15:04,25 min) die lachende Dritte, die Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia; 15:04,73 min) und 10.000-Meter-Siegerin Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 15:05,15 min) im Schlussspurt hinter sich ließ.
Für Meseret Defar ist es der erste große Sieg bei einer Freiluft-Meisterschaft seit 2007, als sie Weltmeisterin über 5.000 Meter wurde. Olympia-Gold hat die 28-Jährige auf dieser Strecke schon 2004 gewonnen.
Gebummelt wurde auch über 1.500 Meter. Den besten Endspurt hatten zwei Türkinnen: Asli Çakir Alptekin (4:10,23 min) siegte vor Gamze Bulut (4:10,40 min), die schon bei der EM in Helsinki (Finnland) vorne waren. Bronze sicherte sich Maryam Yusuf Jamal (Bahrain; 4:10,74 min).
Bahamas schlagen USA
Ein spannendes Finish gab es über 4x400 Meter der Männer. Der Schlussläufer der Bahamas, Ramon Miller, rang US-Routinier Angelo Taylor nieder. Die Läufer aus der Karibik holten in starken 2:56,72 Minuten Gold. Für die USA blieb in 2:57,05 Minuten Silber.
"Balde-Runner" Oscar Pistorius hatte mit dem südafrikanischen Quartett noch einen Auftritt bei Olympia und landete in 3:03,46 Minuten auf Rang acht. Nach einem Sturz und einem Protest durfte Südafrika im Finale an den Start gehen, als neuntes Team.
Bronze nach Drama an Betty Heidler
Im Hammerwerfen warf Tatyana Lysenko (Russland; 78,19 m) soweit wie noch keine andere Werferin in der Geschichte von Olympia. Die Weltmeisterin übernahm von Beginn an die Führung und schleuderte den Hammer noch in drei weiteren Versuchen über 77 Meter. Anita Wlodarczyk (Polen; 77,60 m) holte Silber.
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) musste lange warten, bis sie über Bronze jubeln durfte: Ihr bester Wurf wurde zuerst falsch gemessen. Nach einem langen Hin und Her wurde das Ergebnis korrirgiert: Erst 77,13, dann später 77,12 Meter und die Deutsche durfte sich über ein Happy End in Bronze freuen. Vereinskameradin Kathrin Klaas zeigte ebenfalls einen starken Wettkampf: Persönliche Bestleistung von 76,05 Metern brachte Rang fünf.
Zwei Medaillen für deutsche Stabhochspringer
Die Stabhochspringer lieferten angeführt von Renaud Lavillenie (5,97 m) eine Flugshow auf höchstem Niveau. Als der Franzose als Olympiasieger feststand, versuchte er sich noch vergeblich an 6,07 Metern.
Aber auch die deutschen Springer mischten kräftig mit: Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; beide 5,91 m) durften über Silber und Bronze jubeln. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01; 5,50 m) war dagegen von seinem neunten Platz enttäuscht.
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