Olympia Tag 9 - Noch einmal zwei Weltrekorde
Und da waren es vier. Die russische Geherin Yelena Lashmanova sorgte am Samstag für den dritten Leichtathletik-Weltrekord bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) und zeigte dass auch auf Prachtstraße zum Buckingham Palace Geschichte geschrieben werden kann. Dem ließ die jamaikanische 4x100 Meter-Staffel am Abend im Stadion den vierten Weltrekord dieser Spiele folgen.
Der schnellste Mann der Welt hat sich damit zum König der Londoner Spiele gekrönt und mit der jamaikanischen Sprintstaffel wie schon vor vier Jahren Peking in Weltrekordzeit von 36,84 Sekunden den Olympiasieg eingefahren.Damit hat die selbst ernannte "lebende Legende" Usain Bolt erneut den Hattrick perfekt gemacht und sich nach den Siegen über 100 und 200 Meter seine insgesamt sechste Goldmedaille geholt.
Der Versuch von Usain Bolt, den goldenen Staffelstab einfach als Andenken mitzunehmen, ging allerdings schief. Minutenlang diskutierte er mit einem Kampfrichter, der ihm das Objekt der Begierde schließlich abnahm. Die 80.000 Zuschauer auf den Rängen quittierten die Szene mit einem Pfeifkonzert.
Silber für die US-Sprinter
Zusammen mit dem 100-Meter-Weltmeister und zweimaligen Silbermedaillengewinner von London, Yohan Blake, sowie Nesta Carter und Michael Frater gewann Usain Bolt mit der Staffel von der Karibik-Insel nach Peking-Gold und den WM-Siegen 2009 und 2011 den vierten großen Titel in Serie.
Nur Silber blieb für die USA, die zuletzt bei der WM 2007 im japanischen Osaka triumphiert hatten. Trell Kimmons, Justin Gatlin, Tyson Gay und Ryan Bailey wurde in 37,04 Sekunden Zweite vor Trinidad und Tobago (38,12 sec). Die ursprünglich drittplatzierten Kanadier wurden wegen eines Wechselfehlers nachträglich disqualifiziert.
Auf den letzten Metern
Auf den letzten Metern schnappte Yelena Lashmanova Peking-Olympiasiegerin Olga Kaniskina das zweite Gold im 20 Kilometer Gehen weg. Die 20-Jährige stürmte auf der Zielgeraden noch an ihrer russischen Teamkollegin vorbei und siegte in der Weltrekord-Zeit von 1:25:02 Stunden. Sieben Sekunden dahinter wurde die dreimalige Weltmeisterin Olga Kaniskina Zweite. Bronze ging in 1:25:16 Stunden an die Chinesin Qieyang Shenjie.
Melanie Seeger aus Potsdam kam mit einem Rückstand von 5:42 Minuten als 19. ins Ziel, Sabine Krantz aus Wattenscheid beendete das Rennen vorzeitig bei Kilometer 14 nach Magenproblemen entkräftet.
Gold für Sergey Kirdyapkin
Der russische Geher Sergey Kirdyapkin hatte zuvor die Goldmedaille in der 50-Kilometer-Konkurrenz gewonnen und damit den Grundstein für den russischen Doppelerfolg gelegt. Der Weltmeister von 2005 und 2009 setzte sich in der Londoner Innenstadt mit olympischen Rekord von 3:35:59 Stunden gegen den Australier Jared Tallent (3:36:53 h) durch, der wie vor vier Jahren in Peking (China) Silber gewann. Bronze ging an den Chinesen Si Tianfeng (3:37:16 h).
Routinier André Höhne aus Berlin kam bei seinem letzten internationalen Start nach 3:44:26 Stunden als Elfter ins Ziel. Sportsoldat Christopher Linke (SC Potsdam) landete bei seiner Olympia-Premiere in 3:49:19 Stunden auf Rang 24.
Weltmeisterin Mariya Savinova hat auch bei den Olympischen Spielen in London über 800 Meter die Goldmedaille gewonnen. Die Russin siegte in 1:56,19 Minuten deutlich vor Ex-Weltmeisterin Caster Semenya aus Südafrika, die 1:57,23 Minuten lief. Drei Zehntelsekunden dahinter folgte auf Platz drei Yekaterina Poistogova aus Russland (1:57,53 min).
Mo Farah macht Doppel perfekt
Weltmeister und 10.000-Meter-Olympiasieger Mohamed Farah hat als erster Brite Gold über 5000 Meter geholt. Der 29-Jährige, der in Somalia geboren wurde, ist gleichzeitig der siebte Läufer, der das Double über 5.000 und 10.000 Meter bei denselben Spielen geschafft hat.
Mo Farah setzte sich in einem packenden Endspurt in 13:41,66 Minuten gegen den Äthiopier Dejen Gebremeskel durch, der in 13:41,98 Minuten gestoppt wurde. Bronze sicherte sich der Kenianer Thomas Longosiwa in 13:42,36 Minuten.
Zum fünften Mal in Folge konnten die US-Frauen Olympia-Gold über 4x400 Meter der Frauen gewinnen. Die Weltmeisterinnen setzten sich im Londoner Olympiastadion souverän in 3:16,87 Minuten durch und verwiesen Russland (3:20,23 min) auf Platz zwei. Bronze holte Jamaika in 3:20,95 Minuten.
Sensation durch Keshorn Walcott
Keshorn Walcott hat bei den Spielen in London überraschend das Speerwerfen der Männer gewonnen und seinem Land Trinidad und Tobago damit das erst zweite Olympia-Gold der Geschichte beschert. Der U20-Weltmeister setzte sich in einem mäßigen Wettbewerb mit 84,58 m durch und lag damit sieben Zentimeter vor dem zweitplatzierten Ukrainer Alexander Pyatnytsya (84,51 m).
Bronze ging mit 84,12 Metern an den Finnen Antti Ruuskanen. Für die Karibikinsel Trinidad und Tobago war zuvor nur 100-Meter-Sprinter Hasely Crawford 1976 in Montreal siegreich gewesen. Der Leipziger Tino Häber kam mit 81,21 Metern auf Rang acht.
Anna Chicherova über 2,05 Meter
Die Favoritin Anna Chicherova aus Russland ist ihrer Rolle gerecht geworden und hat bei Gold im Hochsprung gewonnen. Die Weltmeisterin siegte mit 2,05 Metern vor der US-Amerikanerin Brigetta Barrett, die 2,03 Meter meisterte. Mit ebenfalls 2,03 Metern ging Bronze an die Russin Svetlana Shkolina.
mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)
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