Olympiakur als erster Schritt zur WM-Medaille
Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Berlin hat sich André Niklaus (LG Nike Berlin) einiges vorgenommen: „In meiner Heimatstadt möchte ich eine Medaille gewinnen!“ Als Auftakt in diese neue, wichtige Saison absolvierte er in der vergangenen Woche zusammen mit den anderen deutschen Top-Zehnkämpfern eine „Olympiakur“.
Mit Michael Schrader (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Norman Müller (Hallesche LAF), Jacob Minah (LG Göttingen) und Lars Albert (LAC Elm) war er in die MediClin Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal-Griesbach gereist. Unter Anleitung von Chefarzt Dr. Siegfried Wentz, der als Zehnkämpfer 1984 bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille gewonnen hatte, standen dabei Regeneration und Motivation im Vordergrund.Entstanden ist das Projekt „Olympiakur“ im Jahr 2005 durch eine Kooperation des Deutschen Heilbäderverbandes (DHV) und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). In ausgewählten Kliniken finden seitdem Spitzensportler Unterstützung. In der MediClin Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal-Griesbach waren so unter anderem schon die Siebenkämpferin Karin Ertl aus Regensburg oder der Wattenscheider Diskuswerfer Michael Möllenbeck in Behandlung. Für die Sportler ist die Klinik vor allem deshalb interessant, weil „einer von ihnen“ heute als Chefarzt in der Klinik tätig ist.
Dass Dr. Siegfried Wentz als ehemaliger Top-Zehnkämpfer besondere Kompetenzen einbringt, ist natürlich ein Glücksfall: „Es ist sicher gut, dass die Zehnkämpfer auch Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit ihm haben. Schließlich wollen wir bei der WM 2009 in Berlin und bei Olympia 2012 in London an die alte Klasse, die Siggi Wentz verkörpert, anknüpfen“, sagt DLV-Teammanager Zehnkampf Claus Marek.
Wieder eine starke Gruppe
Auch der heute 48 Jahre alte Chefarzt sieht bei der jetzigen Zehnkampf-Gruppe durchaus Parallelen zu seiner aktiven Zeit: „Wie damals ist es jetzt auch wieder eine starke Gruppe aus Sportlern, die sich gut verstehen und gegenseitig antreiben.“ Einen Favorit unter den derzeit besten deutschen Zehnkämpfern hat er nicht. „Sie haben alle Potential. In Peking hat man außerdem gesehen, dass sich ein Generationenwechsel vollzieht. Da bieten sich nun gute Chancen, nachzustoßen“, sagt er.
Um den Athleten dabei zu helfen, hatte er ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: Wirbelsäulen- und Krankengymnastik, Wärmetherapie, Massagen, aber auch ein Schnupperkurs im Golfclub Urloffen und ein Besuch des Europaparks Rust gehörten dazu.
Die Zehnkämpfer genossen das „Wentz-Programm“ und konnten sich nicht nur von den Strapazen der Olympiasaison erholen, sondern auch schon ihren Blick Richtung Berlin richten. Als besonders guten Einstieg in die neue Saison sieht André Niklaus den Aufenthalt in der MediClin Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal-Griesbach: „Der Neubeginn nach der Pause ist immer ein bisschen schwierig, da habe ich hier die optimale Unterstützung.“
Ruhe nach eine langen Saison
Besonders freut er sich aber auch darüber, Siggi Wentz persönlich kennen gelernt zu haben. Und: Über die Ruhe. „Die habe ich in der langen Saison selten und genieße das deshalb hier im Schwarzwald“, verrät der Sportsoldat aus Berlin. Auch der Newcomer der Saison, der Olympia-Zehnte Michael Schrader sieht den Aufenthalt im Schwarzwald als „Krönung“ seiner Regeneration. So könne er „erholt und gut gelaunt“ in die neue Saison starten, in der er leistungsmäßig „auf jeden Fall noch was draufpacken will“.
Das wollen aber auch die anderen Zehnkämpfer, die in Bad Peterstal-Griesbach die Weichen für ein gutes Abschneiden bei der WM im eigenen Land gestellt haben. Eine spannende WM-Saison scheint vorprogrammiert zu sein…
www.schluesselbad-klinik.de
Norman Müller, André Niklaus, Jacob Minah, Michael Schrader, Lars Albert und Siegfried Wentz (von links) (Foto: Hund)