| Thumer Werfertag

Olympiasieger begeistert das Erzgebirge

Rund 2.500 Zuschauer haben dem frisch gebackenen Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) beim 13. Internationalen Thumer Werfertag am Freitag einen herzlichen Empfang bereitet. Das Speerwerfen erwies sich dann auch als Highlight des Abend-Meetings, zu dem insgesamt 15 Olympia-Teilnehmer aus sechs Nationen ins Erzgebirge gekommen waren. Obwohl einigen das Diamond-League-Finale in den Beinen und das tags darauf anstehende ISTAF im Hinterkopf steckte, waren die Leistungen beeindruckend. Vor allem der Auftritt von Thomas Röhler, der das Publikum mit 86,25 Metern beeindruckte.
Andreas Bauer

Die Veranstalter vom LV 90 Erzgebirge hatten das Auto, mit dem der Olympia-Held unter stehenden Ovationen ins Stadion gefahren worden war, am anderen Ende der Wurfanlage geparkt. Damit gingen sie durchaus ein gewisses Risiko ein. Viel fehlte nicht, dass Röhler seinen Speer über den gesamten Sportplatz warf.

„Ich war ja auch gefordert. Lars saß mir ganz schön im Nacken“, sagte der Jenaer in Anspielung auf seinen an diesem Abend stärksten Konkurrenten Lars Hamann. Der 27-Jährige vom Dresdner SC 1898 verbesserte seine persönliche Bestleistung auf 85,79 Meter. Um Röhler zu bezwingen, reichte es aber nicht ganz. Doch auch über Rang zwei konnte sich Hamann freuen – gefolgt von Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 80,06 m), der ebenfalls die 80er-Marke knacken konnte.

Autogramme heiß begehrt

Die größte Traube an Fans umgarnte direkt nach dem letzten Wurf freilich den Olympiasieger von Rio, der sich über die Begeisterung im Erzgebirge freute. „Es macht am meisten Spaß, wenn das Publikum so richtig mitgeht“, betonte Röhler, der kurz zuvor noch in aller Ruhe das Diskuswerfen der Frauen verfolgt hatte.

In diesem Wettbewerb konnte sich Nadine Müller (SV Halle) mit 60,39 Metern den Sieg vor Julia Fischer (SSC Berlin; 60,29 m) und der bereits 44-jährigen Johanna Wisniewska (56,05 m) aus Polen sichern. Was folgte, war – begleitet von rhythmischen Beats – der große Auftritt von Thomas Röhler, der an diesem Abend die meisten Autogramme zu geben hatte. Daran änderten auch die späteren Auftritte der Lokalmatadoren im Kugelstoßring nichts.

Stimmungsvolles Kugelstoßen mit Überraschungssieger

Wie gewohnt, stellte der Wettbewerb mit den eisernen Kugeln bei einbrechender Dunkelheit den krönenden Abschluss des Thumer Werfertages dar. „Fetzig“ fand das vor allem Christina Schwanitz, die sich trotz  Platz sechs in Rio gut gelaunt und optimistisch präsentierte – „auch wenn ich langsam in die Jahre komme“, wie die 30-Jährige schmunzelnd ergänzte. Dass sie noch lange nicht genug von Erfolgen hatte, bewies die LV-90-Athletin bei ihrem Heimspiel. 19,33 Meter bedeuteten zwar keine Traumweite, dafür aber immerhin Platz eins – vor Natalie Duco (18,13 m) aus Chile und einer zufriedenen Lena Urbaniak (17,22 m) von der LG Filstal.

So richtig in Stimmung kam das Publikum noch einmal beim Kugelstoßen der Männer. Während sich der mehrfache Deutsche Jugendmeister Hendrik Müller (LV 90 Erzgebirge) mit 16,98 Metern und Platz acht für immer von der Wettkampfbühne verabschiedete, erlebte Tomas Stanek einen seiner größten Momente. Der Tscheche steigerte seine persönliche Bestleistung auf 21,26 Meter und sicherte sich damit noch vor dem Olympia-Dritten Tomas Walsh (21,18 m) aus Neuseeland den Sieg.

David Storl genießt Heimspiel

Der zweimalige Weltmeister und Olympia-Siebte David Storl (SC DHfK Leipzig) fühlte sich nach einem durchwachsenen Wettkampf in Zürich (Schweiz) nahe der Heimat schon wieder sichtlich wohler. „Das war eine ganz andere Welt“, sagte er und präsentierte sich in Thum in deutlich besser in Form. Letztlich reichte es aber nur für 20,80 Meter und Platz drei.

Hinter Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,33 m) avancierte der fünftplatzierte Mashari Mohammad aus Kuwait zum heimlichen Star des Abends. Gleich zweimal konnte der 29-Jährige unter dem Beifall der Zuschauer seine persönliche Bestleistung nach oben schrauben – letztlich auf 19,09 Meter. „Die Bedingungen waren ja auch optimal – tolles Wetter und tolle Kulisse“, bilanzierte Kugelstoß-Bundestrainer Sven Lang vom LV 90 Erzgebirge, der bei der Organisation des Wettkampfes eine tragende Rolle spielte.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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