Olympiasieger gewinnt im Biberacher Regen
Die Kugelstoßer bildeten am Dienstag bei strömenden Regen den Auftakt zum zweitägigen Meeting "Weltklasse in Biberach". Polens Olympiasieger Tomasz Majewski zeigte sich unbeeindruckt von den widrigen Bedingungen und gewann mit 20,70 Metern vor den Deutschen Peter Sack (LAZ Leipzig, 20,39 m) und Ralf Bartels (SC Neubrandenburg). Bei den Frauen bewies Nadine Kleinert ihre gegenwärtige Formstärke bei ihrem Erfolg mit 19,13 Meter.
„Ich fühle mich echt in einer bomben Verfassung. Deswegen bin ich fast ein wenig traurig, dass es heute geregnet hat“, sagte die 33-Jährige vom SC Mageburg, die in diesem Jahr noch ihre persönliche Bestmarke von 20,06 Metern aus dem Jahre 2005 angreifen will. In Abwesenheit der angeschlagenen Petra Lammert (SC Neubrandenburg) und Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) steigerte sich die frischgebackene Team-Europameisterin im Laufe ihres Wettkampfes und beendete ihn schließlich mit ihrer Siegweite.Nach den Frauen stiegen dann die Männer in den Ring, der von den Organisatoren mit einem Zelt und einem Laubsauger vor zu starker Feuchtigkeit geschützt wurde. Nach seinem schwachen Auftritt bei der Team-Europameisterschaft in Portugal, zeigte Peter Sack gleich im ersten Durchgang mit 20,13 Metern, dass er das Kugelstoßen nicht verlernt hat. Doch Olympiasieger Tomasz Majewski konterte diese Weite mit 20,21 Metern sofort.
David Storl erneut stark
Der junge Chemnitzer David Storl, der am Wochenende erstmals die Männer-Kugel über 20 Meter (20,16 m) befördert hatte, kam in seinem zweiten Versuch auf 19,88 Meter, seine Tagesbestweite. Auch Peter Sack zeigte seine stärkste Leistung mit seinem zweiten Stoß, weitere drei landeten jenseits der 20 Meter, einzig der letzte war ungültig.
Unzufrieden war der Tagesdritte Ralf Bartels mit seiner Leistung, zwar konnte er sich im Laufe des Wettkampfes steigern und kam mit dem fünften Versuch auf 20,21 Meter, doch der Europameister haderte mit der Diskrepanz zwischen Trainings- und Wettkampfleistung. Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) wird der Neubrandenburger ein Trainingslager in Kienbaum einlegen.
Wetter ist Einstellungssache
Souverän präsentierte sich Tomasz Majewski, der neben seinen 20,70 Metern noch Weiten von 20,67 und 20,59 Metern zeigte. Der Gleittechniker löschte damit den alten Stadionrekord (19,30 m) von Bernd Kneißler, Neunter der Hallen-EM 1990, deutlich aus.
Eurosport-Mann Siggi Heinrich, der an den zwei Tagen in Biberach die Veranstaltung moderiert, kommentierte die guten Leistungen mit „Wetter ist Einstellungssache, man hat heute gesehen, dass das Weltklasse-Leute sind.“ Für den morgigen Mittwoch (24. Juni), an dem das Hauptprogramm stattfinden wird, ist besseres Wetter vorhergesagt, unabhängig davon zählt für die Athleten dann wieder die Einstellung.
Ergebnisse:
Männer:
1. Tomasz Majewski Polen 20,70 m
2. Peter Sack LAZ Leipzig 20,39 m
3. Ralf Bartels SC Neubrandenburg 20,21 m
4. Jakub Giza Polen 19,97 m
5. David Storl LAC Erdgas Chemnitz 19,88 m
6. Andy Dittmar BiG e.V. Gotha 18,99 m
7. Candy Bauer LV 90 Thum 18,24 m
8. Tobias Dahm VfL Sindelfingen 18,03 m
9. Tobias Hepperle VfB Stuttgart 17,50 m
10. Hendrik Müller SC Neubrandenburg 17,37 m
11. Julian Dobruns FSV Sarstedt 17, 22 m
Frauen:
1. Nadine Kleinert SC Magdeburg 19,13 m
2. Anca Heltne Rumänien 18,71 m
3. Samira Burkhardt VfL Sindelfingen 16,11 m
4. Lena Urbaniak LG Filstal 14,92 m
5. Christiane Ruess VfB Stuttgart 14,84 m