Olympiasieger Noah Ngeny missglückt Comeback
Großen Worten folgen nicht immer große Taten. Das musste beim Grand-Prix-Meeting in Sevilla der Olympiasieger Noah Ngeny erkennen. Vor kurzem sprach er noch von seiner wiedergewonnenen Stärke und machte sich Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in Athen. Mit seinem letzten Platz über 1.500 Meter und einer enttäuschenden Zeit von 3:45,46 Minuten dürften aber nun seine Wünsche von der Wirklichkeit eingeholt worden sein.
Noah Ngeny konnte seine Form nicht beweisen
Mehr als zehn Sekunden lagen bei seinem ersten Grand-Prix-Start in diesem Jahr zwischen ihm und dem siegreichen Algerier Ali Saidi-Sief (3:34,72 min). Dass ihn drei seiner Landsleute ähnlich klar abhängten, dürfte der aufgrund seiner langwierigen Verletzungen seit drei Jahren in der kenianischen Mannschaft international nicht mehr zum Zug gekommene Noah Ngeny mit Blick auf die nationalen Ausscheidungen zusätzlich schmerzen. Er kann sich aber noch damit trösten, dass er im Vorjahr ähnlich schwach in die Saison gekommen war und dann noch deutlich bessere Ergebnisse ablieferte.Während Noah Ngeny noch jede Form sucht, kommen die 800-Meter-Läufer in Schwung. In Sevilla lief der Kenianer Wilfred Bungei in guten 1:44,69 Minuten vor dem russischen Vize-Weltmeister Yuri Borzakovsky (1:44,79 min) ein. Mit Antonio Reina (Spanien; 1:44,90 min) und Justus Koech (Kenia; 1:44,91 min) blieben noch zwei weitere Läufer unter der Barriere von 1:45 Minuten.
Ordentlich gelaufen wurde auch über 3.000 Meter Hindernis, wo sich überlegen der Kenianer Paul Koech (8:05,31 min) durchsetzte.
Norm für Günther Weidlinger
Nach seinem Ausstieg von Hengelo nutzte der Österreicher Günther Weidlinger nun in Sevilla seine Chance. Als Sechster über 5.000 Meter knackte er in 13:17,59 Minuten die Olympianorm. Sieger Paul Bitok (Kenia; 13:13,80 min) war nur wenige Sekunden schneller.
Über die 100 Meter Hürden wurde die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien (12,73 sec) von Delloreen Ennis-London (Jamaika; 12,68 sec) in die Schranken gewiesen. Für eine schnelle Sprintzeit sorgte auch der US-Amerikaner Shawn Crawford (20,23 sec) auf den 200 Metern.
Ralf Bartels Vierter
In einem Kugelstoß-Wettkampf, der mit sieben 20-Meter-Stoßern eine beachtliche Breite anbot, konnte sich der Neubrandenburger Ralf Bartels (20,42 m) auf Platz vier einreihen. Den Sieg holte sich der Däne Joachim Olsen (20,86 m).
Vierter wurde auch der Leverkusener Nils Winter. Der deutsche Weitsprung-Meister kam auf 7,94 Meter, während der US-Boy Dwight Phillips (8,23 m) zum Sieg flog.
Weiter auf ihren ersten 1,90-Meter-Satz der Saison wartet die Deutsche Hochsprung-Meisterin Melanie Skotnik (Fürth), die in Sevilla mit 1,87 Metern Siebte wurde. Die 36-jährige Ex-Weltmeisterin Inga Babakova (Ukraine) unterstrich mit 1,98 Metern, dass mit ihr in diesem Sommer wieder zu rechnen ist.
Stacy Dragila beginnt in Europa mit Sieg
Im Hammerwerfen der Frauen schnupperte die Frankfurterin Betty Heidler (69,57 m) als Fünfte an die 70-Meter-Marke heran, während sie ihre Trainingskollegin Andrea Bunjes (Holtland; 66,02 m) diesmal klar verfehlte. Weltmeisterin Yipsi Moreno war mit 73,81 Metern von der Konkurrenz nicht zu schlagen.
Im Diskuswerfen der Männer steigerte sich der Este Gerd Kanter auf sehr gute 68,50 Meter. Deutsche Athleten waren hier nicht mit dabei.
Im Stabhochsprung eröffnete Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA) ihren kurzen Europatrip, der sie am nächsten Freitag auch nach Kassel führen wird, mit einem Sieg (4,50 m).
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