Olympiastadion unter deutscher Regie
Ohne ihr Kommando wird bei den Leichtathleten in London nichts laufen. Mit Florian Weber und Arnd Heiken sind zwei Deutsche bei den Olympischen Spielen die Veranstaltungs-Regisseure und entscheiden, wann die Sprintstars um den Jamaikaner Usain Bolt ihre Show starten dürfen.
Die beiden sind das große Publikum gewohnt. Der Münchener Florian Weber ist eine Stimme der deutschen Leichtathletik und moderierte unter anderem die WM 2009 in Berlin. Der Rheinländer Arnd Heiken ist TV-Profi und bei ihm laufen seit mehreren Jahren alle Fäden zusammen, wenn es um die Präsentation der Leichtathletik in Deutschland auf großer Bühne geht.Die WM vor drei Jahren, die Florian Weber als das bisher beste Event in seinem Leben bezeichnet, zeigte eine bis dato schwer zu präsentierende Sportart im leichten Gewand. Partystimmung auf vollen Rängen und kurzweilige Unterhaltung auf der Bahn.
Über Daegu nach London
Während Florian Weber in Berlin noch für Stimmung am Mikrofon sorgte und unter anderem mit 60.000 Zuschauern Usain Bolt ein Geburtstagsständchen sang, war der 44-jährige Heiken schon 2009 für alle Abläufe vom Start bis zur Siegerehrung verantwortlich.
Das hatten sich auch die Organisatoren der folgenden WM in Südkorea (Daegu) notiert. Sechs Wochen vor dem ersten Startschuss der WM 2011 in Daegu (Südkorea) wurde das deutsche Duo als Berater engagiert, um den bis dato eher an Leichtathletik uninteressierten Südkoreanern den Sport im Stadion schmackhaft zu machen.
In diesem Jahr ging die Story weiter. Nachdem der für Olympia ursprünglich vorgesehene Event-Presentation-Manager kurzfristig als Moderator verpflichtet wurde, trugen die vorher langgepflegten Kontakte nach Großbritannien Früchte. Nach einem persönlichen Telefongespräch mit dem Organisationskomitee empfahlen sich Arnd Heiken und Florian Weber für die zentrale Stelle im Stadion und bekamen die Aufgabe übertragen.
Ähnliche Abläufe
„Das hat mich fast überrollt“, gibt Florian Weber seine Überraschung über die dann erfolgte Verpflichtung für Olympia zu, „denn die Besetzung in so einem Team ist mit viel Politik verbunden und ich habe lange gezweifelt, ob es wirklich wahr wird.“
Für Arnd Heiken sind die Spiele natürlich der Höhepunkt seiner „Leichtathletikkarriere“, aber für den Regie-Profi ist der Unterschied zu einer WM nicht besonders groß. „Es schauen einem mehr Leute über die Schulter, aber es sind fast die gleichen Abläufe.“ Nur dieses Mal werden insgesamt eine Milliarde Menschen zusehen, wenn Usain Bolt & Co. wieder Unglaubliches leisten - vorausgesetzt die beiden Deutschen geben ihr Kommando.