WM-Splitter – Deutsche Diskuswerfer souverän
Aus deutscher Sicht stand der Sonntagvormittag bei der WM in Paris vor allem im Zeichen der deutschen Diskuswerfer. Michael Möllenbeck und Lars Riedel lösten ihre erste Aufgabe souverän. Lesen Sie mehr darüber und weitere Disziplinsplitter aus dem "Stade de France"...
Heike Meißner lief ins Halbfinale (Foto: Kiefner)
400 Meter Hürden Frauen - VorläufeDie deutschen Hürdenläuferinnen Heike Meißner (55,80 sec), die mit einem "Grippecocktail" gespritzt werden musste, und Stephanie Kampf (55,79 sec) haben die Vorläufe überstanden und sind in das Halbfinale eingezogen. Die schnellste Zeit lief standesgemäß Weltrekordhalterin Yulia Pechonkina (Russland; 54,01 sec).
Heike Meißner: "Bis 300 Meter lief es super. Aber dann habe ich an der neunten Hürde geschaut, danach war die zehnte Hürde nicht mehr optimal. Was ich gezeigt habe, waren schon hundert Prozent. Es wird nicht mehr viel dazukommen. Das Erreichen des Endlaufs wäre unrealistisch, aber ich will mich ordentlich verabschieden. Eine Zeit mit einer 54 vor dem Komma wäre schön."
Diskuswurf Männer – Qualifikation
Michael Möllenbeck löste am frühen Morgen seine Aufgabe souverän. Mit 65,19 Metern übertraf er bereits im ersten Durchgang die geforderte Weite und war damit der erste Athlet an diesem Tag, der das Stadion wieder verlassen durfte. Seinem Beispiel folgte später Weltmeister Lars Riedel, der mit 64,51 Metern exakt einen Zentimeter weiter warf als nötig. Die herausragende Weite kam vom Litauer Virgilius Alekna (68,29 m).
Michael Möllenbeck: "Das Einwerfen war schon gut. Ich bin hier reingegangen mit dem Ziel, dass ich den Wettkampf bestimme. Es ist schön, dass es gleich im ersten Versuch funktioniert hat. Wir müssen sehen, was die anderen draufhaben. Es war nur eine Selektion der ersten Zwölf, am Dienstag kann die Sache schon wieder anders aussehen. Es ist bei mir alles möglich und ich glaube, dass es bei mir am Dienstag auch gelingt. Ich will einfach meinen Wettkampf machen."
Lars Riedel: "Der Wurf war noch ein bisschen langsam und zu ruhig. Das Ziel ist gewesen, mit dem ersten Versuch die Quali zu schaffen. Das ist gestern ja nicht allen gelungen. Ich wollte es heute besser machen. In den letzen drei, vier Tagen hatte ich kleine Magenprobleme, das hat gezehrt. Aber seit gestern Abend ist es schon besser. Oben rum bin ich momentan noch ziemlich fest, aber die nächsten zwei Tage bringen mir bestimmt noch einige Sicherheit. Realistisch sind Alekna und Fazekas die absoluten Top-Favoriten. Dahinter kämpfen vier, fünf Leute um die dritte Medaille."
400 Meter Frauen
Die Berlinerin Claudia Marx zog mit 52,30 Sekunden als Vorlauf-Sechste den Kürzeren. Mit Titelverteidigerin Amy Mbacke Thiam (Senegal; 50,86 sec) und Lorraine Fenton (Jamaika; 50,90 sec) blieben zwei Läuferinnen unter der 51-Sekunden-Marke. Die Favoritin Ana Guevara (Mexiko) gewann ihren Vorlauf in 51,14 Sekunden.
Claudia Marx: "Es war so schwierig wie ich gedacht habe. Die meisten Konkurrentinnen hatten ungefähr mein Niveau. Der Problemwettkampf in diesem Jahr war das ISTAF, als die Diskussion aufkam, ob ich überhaupt im Einzel laufen solle. Ich habe gesagt, ich möchte es, weil es mir nicht schadet. Jetzt gelobe ich für die Staffel Besserung."
Weitsprung Siebenkampf
Die nach dem ersten Tag Führende Carolina Klüft (Schweden) machte es spannend. Nach zwei ungültigen Versuchen sprang sie im letzten Durchgang mit 6,68 Metern die größte Weite. Da konnte ihre französische Konkurrentin Eunice Barber (6,61 m) nur staunen. Die Deutsche Sonja Kesselschläger kam auf 6,17 Meter und liegt damit nach fünf Bewerben mit 4575 Punkten auf Platz fünf. An der Spitze deutet weiter alles auf einen Sieg von Carolina Klüft (5.209) vor Eunice Barber (4.992).