One-Man-Show von Raúl Spank in Dresden
Beim Dresdner Springer-Meeting hat sich Lokalmatador Raúl Spank (Dresdner SC 1898) am Freitag souverän den Sieg in heimischer Halle gesichert. In der Margon-Arena meisterte der 23-Jährige vor 1.786 Zuschauer 2,26 Meter. Martina Strutz gelang es zwar nicht ganz, den deutschen Doppelerfolg perfekt zu machen. Dafür konnte die Neubrandenburger Stabhochspringerin mit 4,52 Metern die Norm für die Hallen-WM in Istanbul (Türkei; 9. bis 11. März) abhaken.

Am Ende feierte er mit 2,26 Meter einen starken Einstand seines Hochsprungjahres, wobei er die 2,29 nur knapp riss. Etwas enttäuscht zeigte er sich dennoch über die Höhe. „Aber ich bin froh, dass ich ohne Schmerzen durchspringen konnte“, sagte er und bedankte sich beim Publikum für die „tolle Unterstützung“.
Keiner konnte Raúl Spank folgen
Auf die Plätze verwies er beim Heimerfolg den Polen Piotr Sleboda (2,18 m) und Afrikameister Kabelo Kgosiemang (Botswana; 2,18 m). Vorjahressieger Andrey Tereshin (Russland) fand überhaupt nicht in den Wettkampf und musste bereits bei 2,10 Metern den dritten Versuch bemühen. Die Leistung des 2,36-Meter-Springers blieb enttäuschend. Für den Russen waren an diesem Abend bereits die 2,14 Meter zu hoch.
Die übrigen deutschen Starter hatten weniger Grund zur Freude. Tim Riedel (TV Wattenscheid 01) klagte schon nach dem Einspringen über Schmerzen an der Niere, die ihm von Natur aus Probleme bereitet. Vom ersten Sprung an hatte er mit den Beschwerden und der harten Matte zu kämpfen. Dennoch setzte der 27-Jährige den Wettkampf mit schmerzverzerrtem Gesicht fort, nach übersprungenen 2,10 Metern ging dann aber nichts mehr. „Ich war eigentlich fit, ich war spritzig“, ärgerte sich der Wattenscheider über seine Zwangsaufgabe. Bis zu den Westdeutschen Hallen-Meisterschaften will er aber seine Blessur auskuriert haben.
Benjamin Lauckner unter den Erwartungen
Benjamin Lauckner (LAC Erdgas Chemnitz, 24) musste ebenfalls schon nach überquerten 2,10 Metern die Segel streichen. Den Schwung seiner 2,15 Meter bei den Sächsischen Hallenmeisterschaften in Chemnitz am vergangenen Wochenende konnte er nicht mit hinüber nach Dresden nehmen.
Oliver Bräutigam (SC Potsdam) musste schon bei 2,10 Meter in den dritten Versuch. An der nächsten Höhe von 2,14 Meter biss sich auch der 21-Jährige sich die Zähne aus.
Martina Strutz kommt in Form
In der Stabhochsprungkonkurrenz der Frauen lieferten sich Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und Vorjahresgewinnerin Jirina Ptáčniková (Tschechische Republik) ein hochspannendes Duell. Martina Strutz griff erst bei 4,32 Meter ins Geschehen ein. Bei der Athletenvorstellung hatte sie selbstbewusst den Sieg samt Meetingrekord (4,60m) angekündigt.
Beides gelang der Sympathieträgerin nicht ganz. 4,52 Meter und Platz zwei standen am Ende zu Buche. Die 30-Jährige konnte sich somit im Vergleich zum Meeting in Wuppertal am vergangenen Wochenende (4,46 m) steigern. „Besser als in Wuppertal, das wollte ich. Mit dem Meetingrekord hat es leider nicht ganz geklappt“, sagte sie.
Jirina Ptáčniková, die WM-Siebte von Daegu, ließ sich nicht abschütteln. Im Gegenteil: Mit 4,62 schwang sich die Tschechin zu einer neuen Bestleistung und einem neuen Hallen-Landesrekord. Mit Meetingrekord wiederholte sie am Ende ihren Meetingerfolg in Dresden.
Annika Roloff verpasst Hallenbestleistung
Annika Roloff (MTV Holzminden, 20) zeigte mit 4,22 Metern einen ordentlichen Wettkampf. Allerdings scheiterte die 20-Jährige bei 4,32 Meter knapp im dritten Versuch, was für die Deutsche Juniorenmeisterin und Dritte der U23-EM eine neue Hallenbestleitung bedeutet hätte.
Im Publikum saß als Ehrengast Carlo Thränhardt. Der 54-Jährige hält mit 2,42 Meter noch immer den Hallen-Europarekord und den deutschen Rekord (2,37 m). Im Hochsprung habe er sich zuletzt vor etwa drei Jahren versucht und immerhin noch 2,03 Meter geschafft. „Danach tat aber alles weh“, gab er zu.
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